90 Tage bis Einreise (über Dschibouti !)
30 Tage gültig
108.36 DM
Bearbeitung 1 Std.
es soll auch 2-fach Einreisen geben.
Botschaft Sudan
Visum
3 Monate nach Ausstellungs-Stempeldatum abgelaufen,
aber im Sudan angeblich in jedem Immigration-Office
zu verlängern.
Bei Einreise mit eigenem Fahrzeug wird die
"Wüstentauglichkeit" der Fahrzeuge, Ausrüstung und
Begleitpersonen per Fragebogen überprüft.
Weiterhin wird für jede Person eine Bankbürgschaft
in Höhe von 1000.- DM für etwaige Rettungs- und
Bergungsmassnahmen gefordert.
Kopie (Fax) der Bürgschaft an die Botschaft reicht.
Das Original muss im Sudan auf Verlangen vorgezeigt werden.
Bearbeitung dauert 2 Tage.
Wir müssen erst die Bürgschaften besorgen. Diese sollen am
26.10.99 fertig sein.
Unser Original wollen wir uns nachsenden lassen.
Botschaft Niger
Visum
hat kein "Verfallsdatum" und ist 3 Monate gültig.
Nachmittags abgegeben, am nächsten Morgen bis 12 Uhr soll
es fertig sein. - na, mal sehen.
22.10.99 Botschaft Niger
11:30 Visa sind alle fertig. Wenn alles in Afrika so klappt !
25.10.99 Botschaft Sudan
Wir geben die Visa-Anträge in der Sudanesischen Botschaft
ab. Sie sollen Mittwoch morgen fertig sein.
Nach Rücksprache mit der Bank ist die Bürgschaft fertig.
Das Original geht mit der Post an eine Adresse in München,
wo wir sie später abholen, eine FAX-Kopie an die Botschaft.
Mein Bank-Mensch ist ok !
27.10.99 Botschaft Sudan
Wir gehen zur Botschaft. Die VISA-Frau Kant ist recht
locker und freundlich, sie hat auch allen Grund - wir
müssen 2 Std. warten, bis sich der Herr Botschafter
bequemt, die Visa zu unterschreiben. Es sieht so aus, als
wenn die Botschaft mit den neuen Medien gut vertraut ist
(-> Internet-Homepage) und wahrscheinlich eine
Direktverbindung nach Karthum hat.
Muss für Traveller nicht immer von Vorteil sein, aber dass
das Visum nicht mehr 3 Monate sondern nur 3 Tage dauert,
hat sicher damit auch etwas zu tun.
Aus Zeitgründen entschliessen wir uns, nicht die Strecke
Tunesien - Algerien - Niger - Tschad - Sudan - Äthiopien
zu fahren, sondern
Das Nigervisum brauchen wir wahrscheinlich nicht.
Schade, so nette Botschaftsleute.
Das Tschadvisum beantragen wir gar nicht erst.
Also 170.- DM gespart, - aber wie gewonnen, so zerronnen.
Deutschland ist teuer.
30.10.99 Piombino
Von hier aus soll als Geheimtip eine günsitge LKW-Fähre
nach Sardinien gehen.
Leider hat der "Geheimtip" Maschinenschaden. Die Fähre
abends ist laut einem recht unfreundlichen Ticketverkäufer
mit LKWs ausgebucht. Aber eine freundliche italienische
Fee hat ein Herz für Camper und wir kommen für ca. 220.-
DM mit. Camping on Bord möglich, - was will man mehr !?
31.10.99 Sardinien
Wir sind mittlerweile in Cagliary/Südsardinien.
Fähre nach Tunis über Trapanie für 6.5m WoMob und eine 1/2
4-Personenkabine kostet ca. 600.- DM.
1.11.99 Ankunft Tunis.
Zollabfertigung ist kein Problem.
Allerdings behält der Grenzbeamte die weissen
Einreisekarten. Ich bin skeptisch. Axel nimmt an, dass die
Daten per EDV verarbeitet werden, und diese bei der
Ausreise aus Tunesien nach Libyen wieder per EDV
abgeglichen werden. So EDV-gläubig ist Axel sonst nicht.
Tatsächlich werden uns diese Karten bei der Ausreise
fehlen.
Wie befürchtet fehlen uns die weissen Ein-/Ausreisekarten.
Wir versuchen zu erklären, dass uns diese bei der Einreise
abgenommen wurden. Man glaubt uns nicht. Wir erhalten neue
Karten, füllen diese aus und weiter gehts.
Grenze Libyen.
Wir erhalten weisse Einreisekarten, aber nur auf arabisch.
Diese werden nicht benötigt, da wir die grünen
Einreisekarten besitzen.
60 LD oder 300.- DM für Kennzeichen + Bearbeitung
10 LD oder 50.- DM für Versicherung
Umtauschkurs 5:1
Inoffiziell haben wir vorher 1:1 gewechselt.
Vor 1 1/2 Jahren noch 1:1.6. D.h. 1.- DM = 1.6 LD
Richtig inflationär !
Carnet de Passage wird anstandslos akzeptiert, ohne
Gebühr.
Noch die Nummernschilder holen, anbringen und weiter
gehts.
9.11.99 Nalut
Wir wollen uns bei der Polizei den Dreieckstempel holen,
aber die Polizei hat schon Feierabend. Es ist 15:00.
Wir besichtigen die Speicherburg in Nalut - immer wieder
sehenswert - und übernachten an einem Abbruch mit
herrlicher Aussicht 10km ausserhalb von Nalut.
Am nächsten Morgen gehen wir zur Polizeibehörde.
Es sind freundliche Leute dort. Wir müssen noch in die
City zurück, 4 Brief/Wertmarken kaufen. Danach dauert es
noch ca. 1 Std. Dann haben wir den Dreieckstempel.
Jeder bezahlt 6 Dinar (1 + 5). Mir versucht man zusätzlich
5 Dinar abzuknöpfen.
Die Brief/Wertmarken gibt es in einem kleinen Copyshop am
Hauptkreisel.
Lage Copyshop:
Direkt am Hauptkreisel.
Von Mitte des Kreisels in westlicher Richtung.
Lage Polizeibehörde:
Grobe Richtung
Von Mitte des Kreisels in Richtung ca. 120°.
Entfernung Luftlinie ca. 500 m
Der oben verlaufenden Strasse folgen.
Die Strasse macht eine 120°-rechts und anschliessend 120°
Linkskurve Das mit der hohen Mauer umgebene Gebäude
mit der grünen Tafel am Gibel ist die
Polizeibehörde. Nord/östliche Hanglage.
10.11.99 Strecke Darji - Idri
Nachmittags: Start der südlichen Strecke Darji - Idri
Streckenverlauf:
Darji - Steinmal Ifertas - El Hassy - Verlassenes Dorf/Brunnen -
am Erg entlang zwischen den Dünen und Sebkas - Richtung Idri -
bei Position N 28° 23,238 E 12° 23,233 auf geschob. Piste Richtung Idri.
Vor Idri auf Strasse nach Brak.
Super Wetter, herrliche Strecke, Fahrzeuge in Bestform.
Kein /bzw. kaum Einsanden, keine Probleme
15.11.99 Nachmittags: Ankunft Idri Müllkippe.
Umfahrung Idri um Polizeikontrolle zu umgehen.
16.11.99 Übernachtung auf Campingplatz "AFRICA-TOURS" in Terkiba
bei Einstiegsdüne zu den Mandara-Seen.
Nur geführte Touri-Gruppen. Ein Motorrad-Pärchen aus
O-Deutschland.
Schöner Campingplatz, heisse Duschen.
Campingplatz "AWISS-Camping". N 24° 58.10 E 10° 12.26
von Norden kommen am Ortseingang Ghat links abbiegen,
(Hinweisschild) ca. 3km auf staubiger Piste in östliche
Richtung.
Stellplätze unter Palmen, Sandboden. Stellplätze gut.
Sanitäre Anlagen umso weniger.
überfreundlicher Besitzer, aber aufgepasst! Auf diesem
Campingplatz geht es knallhart ums Geld.
Essen teuer, Qualität ok
Stellplatz 10 LD pro Pers.
Nach Verhandlungen mit dem Besitzer Ibrahim bietet dieser
eine 4-tägige Tour für 220.- LD an.
Der Führer sitzt bei uns im Fahrzeug.
Zuerst wollte er sage und schreibe 600.- LD haben.
Wir erkundigen uns in der Stadt. Angebot 55.- LD pro Tag.
Also ok. Das haben wir vor 1 1/2 Jahren auch bezahlt.
Wir wollen aber auf dem Campingplatz bei Ibrahim buchen.
Dieser glaubt, dass Geschäft jetzt fest in seiner Hand und
hat die alten Abmachungen schon vergessen.
Angeblich waren die 220.-LD nur für 3 Tage und er möchte
alles neu verhandeln und will wieder 150.- LD pro Tag für
den Führer. Wir bleiben hart und einigen uns auf 390.- LD
für 7 Tage. Da wir zu sechst sind, ist es eine recht
günstige Angelegenheit. Für die behördliche Genehmigung
zahlen wir noch einmal 6.- LD/Pers extra.
Ein älteres Ehepaar aus Deutschland bezahlt für Führer und
Begleitfahrzeug + Fahrer 190.- LD/pro Tag.
Ganz schon happig.
19.11.99 Akakus - Wadi Mathendous
bis
25.11.99
Unser Führer will mit seinem Bruder zusammenbleiben,
welcher das ältere deutsche Ehepaar führt.
Die ersten 3 Tage fahren wir also die gleiche Strecke. Und
man trifft sich abends. Problem ist nur, dass wir
wesentlich mehr Zeit haben als die anderen und nicht im
Eiltempo durch die schönsten Stellen vom Akakus rauschen
wollen. Nachdem ich den Führern mit dem Hinweis auf "keine
Paris-Dakar-Rally" klarmache, dass wir langsamer fahren
und mehr von der Landschaft sehen wollen und fühlen
sich angeblich in ihrer "Berufsehre" gekränkt.
Das Ergebnis ist unterm Strich, dass wir bereits nach 3
Tagen mit dem Akakus fertig sind, und zum Wadi Mathendous
fahren. Zum Teil sehr holprige Piste. Wadi mit schönen
Gravuren, aber alles weit weniger beeindruckend als das
Akakus.
Unser Führer kann plötzlich nicht mehr bis 7 zählen und
möchte einen Tag früher als vereinbart in Germa sein.
Am 6. Tag morgens !
Er erzählt etwas von seiner angeblich schwangeren Frau,
die gerade jetzt ihr 2/3 Kind per Kaiserschnitt bekommt.
Ausserdem muss er in den Niger, um sein Kind im Krankenhaus
operieren zu lassen, und zudem hat er noch eine
Touristengruppe, die er nach seiner Heimkehr führen muss.
Ich bin äussert skeptisch angesichts dieser Zusammenballung
von wichtigen Ereignissen.
Also wollte er die Tour um 1 1/2 Tage verkürzen.
Wir machen ihm ein Strich durch die Rechnung und
verbummeln die Zeit mit einer zusätzlichen Übernachtung.
Wie gut hätten wir diese Zeit im herrlichen Akakus nutzen
können.
Auf der Rückfahrt nach Germa machen wir noch einen kurzen
Abstecher zum Aggrar-Projekt. Zum Unmut unseres Führers
Schirch, der sofort etwas von Problemen mit der
Polizeikontrolle erzählt und überhaupt sei die Strasse
dort extrem schlecht. Er flunkert und möchte eigentlich
nur schnellstens die Tour beenden.
Schirch war als Führer eigentlich ganz nett, aber
aufgepasst, er versucht mit den verschiedesten Methoden
seine Touries einzulullen, um seine Interessen
durchzusetzen.
Resumee, Ghat und überhaupt:
Vor der Leistung den Preis aushandeln.
Bei Führer-Touren festlegen
- wer verplegt den Führer
- wann geht`s los, wann ist die Tour beendet
- nicht alles vorher zahlen z.B. 50:50
- den Verlauf der Tour vorher besprechen
- welche zusätzlichen Kosten entstehen noch ?
Bei den Reiseagenturen und auf Campingplätzen und nicht
nur dort, hat man es meistens mit pfiffigen
Geschäftsleuten aus Algerien zu tun, die nicht neu im
Tourismus sind und ihr Handwerk verstehen.
Das Akakus ist super, besonders der südliche Teil hat uns
landschaftlich (-> Abendsonne) wieder sehr gut gefallen.
Am besten, man reist über Ghat ins südliche Akakus ein,
macht hier auch die Bekanntschaft mit zwei schön steilen
Dünenabfahrten und reist über den Norden nach Al Uweinat
wieder aus.
Wadi Mathendous (na ja, auch ganz nett)
26.11.99 Mandara-Seen.
Wir brechen zu den Mandara-Seen über die Sandrampe auf.
Beim Luftablassen an der Einstiegsdüne kommen zwei
deutsche Wüstenhelden mit Landi auf uns zu, stellen sich
sofort als Profis vor (5 Wochen querfeldein) und warnen
uns vor der Strecke zum Um el Ma.
Sie seien schon mehrmals hier gewesen, aber jetzt sind
total schwierige Sand- und Dünenverhältnisse entstanden.
Auch die Einheimischen fahren diese Strecke kaum noch.
Der Weg zum Gabron-See sei dagegen einfach.
Wir werden etwas nachdenklich, zumal unsere Landi -
Genossen ohne Frontantrieb fahren müssen. (beide Wellen
gebrochen)
Wir fahren trotzdem. Der Landi donnert, allerdings fast
auf Felgen, unerschrocken über alles hinweg, bleibt nur
einmal stecken.
Bis auf die letzte Düne, die wir beim letzten Mal noch
links umfahren konnten, sind die Verhältnisse in etwa
gleich. Die letzte Düne packen unsere LKWs aber auch
recht problemlos. Nach 2. bzw. 4. Anlauf ohne Bleche und
Schaufel.
Auch die Verbindung vom Mandara-See zum Um el Ma hat trotz
Andeutungen von Motorradfahrern mit keinen grösseren
Schwierigkeiten aufzuwarten.
Was die Leute bloss alle haben. Afrika stellt sich
offensichtlich jedem anders dar und man muss seine eigenen
Erfahrungen machen. Allgemein gültig und verlässlich ist
nichts.
Positiv ausgedrückt: Alles ist möglich.
Resumee: Die Schönheit vom Um el Ma lohnt jede Anfahrt.
Die Rückfahrt war problemlos.
2.12.99 Zum Waw en Namus bis 5.12.99
Wir sind in Timsha. Es gibt die unterschiedlichsten
Informationen darüber, ob man für die Fahrt zum Waw en
Namus eine Genehmigung braucht oder nicht. Wir haben auf
dem Campingplatz jemanden (grüner 911 mit leitendem
Angestellten) getroffen, der behauptet, man brauche eine,
denn andere Reisende mit MAN wurden danach gefragt.
Wir haben keine, kriegen keine und wollen nacher auch
keine mehr. Denn als wir in Timsha uns nach der
Genehmigung erkundigen, beginnt ein grosses Palaver mit
den Einheimischen.
Keiner weiss etwas genaues, aber alle sind sich einig, dass
wir auf dem falschen Weg zur Überquerung des Fesch-Fesch -
Feldes in Richtung Waw en Nanus sind. Hier (wo wir es
wollen) ginge es überhaupt nicht.
Sie weisen alle in die Richtung, wo unser 911-leitender
Angestellter umgekehrt ist und auch der besagte MAN arge
Probleme im Weichsand bekommen hatte.
Wir bleiben bei unserer Variante.
Die Fahrt über das berüchtigte Fesch-Fesch-Feld war eine
schöne Spazierfahrt. Luftablassen war fast nicht
notwenig. Wir fragten uns, warum uns die Einheimischen
partout auf eine andere Strecke schicken wollten.
Unwissentheit ?!
Zum wiederholten Male also: Nicht verrückt machen lassen
und sein Ding durchziehen. Bisher sind wir auf diese
Weise gut zurechtgekommen.
Die Piste zum Gästehaus beim Agrarprojekt ist nervig
rumpelig. Vor dem Polizeihäuschen N 25° 28.324 E 16° 41.741
verlassen wir die Piste und biegen in Richtung NO zum
Gästehaus ab.
Die Piste geradeaus, also am Polizeihäuschen vorbei,
führt zum Militärstützpunkt. Wahrscheinlich würde man
hier nach einer Genehmigung gefragt werden.
Wir fahren am Gästehaus vorbei in Richtung Osten weiter.
Die Piste wird immer etwas besser.
4.12.99 Waw en Namus
Whhhhaaaaaauuuuuuuuuuu !!
Wir sind den Kraterrand hinaufgefahren, schauen hinab und
sind sprachlos.
Es ist surreal. Ein kleines Paradies da unten. Besonders
nach der eintönigen Landschaft während der Anfahrt hierher. Es
dauert eine Weile, um den Anblick zu verarbeiten. Wir
umrunden den Krater und steigen hinab.
Der Wind hält uns die Moskitos vom Leibe. Es ist nicht zu
warm und nicht zu kalt. Wir besteigen den inneren
Kraterberg. Von hier aus bieten sich die besten Ausblicke
auf die Seen und ihre unterschiedlichen Farben zeigen
sich von hier erst richtig.
Der grüne See im Norden ist wirklich tiefgrün. Der rote
See hat eine helle rostrote Farbe und ist in einzelne
Becken unterteilt. Diese beiden Seen haben es uns
besonders angetan, und man muss sich bremsen, um nicht in
einen Fotografierrausch zu verfallen.
Irgendwo habe ich gelesen, dass die Farbe der Seen
nachlässt. Wir können das nicht bestätigen. Sicher spielt
auch das Wetter und die Tageszeit eine Rolle, aber wir
waren von den Farben beeindruckt wie vom ganzen Waw en
Namus.
Die Anreise hat sich mehr als gelohnt.
5.12.99 Richtung Kufra
Es geht weiter nach Tazurbo. Die Orientierung ist
einfach, da die Route mit Tonnen gut balisiert ist. Also
einfach von Tonne zu Tonne bzw. Reifen und die Richtung
ab und zu mit dem GPS kontrollieren, nur zur Sicherheit,
versteht sich.
Der Verlauf der Route nach Göttler ist etwas anders.
Unsere Piste nimmt ab N 25° 06.400 E 18° 39.000 eine N/O -
Richtung (ca.35 ), während die Göttlerpiste in Richtung
Osten (ca.80 ) weitergeht. Welche die bessere ist, können
wir nicht mit Bestimmtheit sagen, nach unserem
Kartenmaterial müsste die "Göttler-Piste" allerdings durch
schwierigeres Terrain führen.
Wir waren mit der von uns gewählten Piste sehr zufrieden
und kamen flott voran.
Die letzten 20 Kilometer nach Tazurbo ging es durch
die Rebiana mit sandige Kuspenhügel und Dünen hindurch.
(Bei falschem/zu hohem Reifendruck einsanden nicht
ausgeschlossen.)
Mit einem grösseren nördlichen Bogen hätte man dieses
sandige Stück sicher auch umfahren können.
In Tazurbo haben wir keinen Diesel bekommen. Eine zweite
neue Tankstelle (östliche Ausfallstrasse) verkauft nur
Benzin.
Die erwähnte östliche Ausfallstrasse schwenkt nach einigen
Kilometern auf 45° . Will man nach Kufra, empfiehlt Herr
Göttler eine Abkürzung, indem man ca. 20 km hinter
Tazurbo von der östlichen Ausfallstrasse abbiegt und mit
Richtung 90-120° die N/S-Strasse nach Kufra direkt
anfährt. Angeblich leicht zu fahren, da glatter
Kies/Serirboden.
Obwohl die Gegend fesch-fesch-artig aussah, wagten wir
den Versuch. Nach 1 km gaben wir auf. Unsere 38cm breiten
Reifen hinterliessen noch V-förmige Trichter im Sand. Mit
Luftablassen und Durchwühlen hätte man es vielleicht
geschafft, aber ohne Zeitgewinn und mit extrem hohem
Treibstoffverbrauch.
Kein guter Tip mehr. Die Verhältnisse müssen sich wohl
geändert haben. Mich würde interessieren, wann Herr
Göttler dort zuletzt gefahren ist.
Die Strasse von Tazurbo auf die Hauptstrasse nach Kufra ist
auf den ersten 50 km sehr schlecht, dann auf den letzten
60 km guter Asphalt.
Die Strasse weiter nach Kufra abgesehen von einigen guten
Teilstücken, durch eine quer und tief aufgerissene
Asphaltdecke eine Katastrophe. Ausweichen zwecklos.
Die Tankstelle auf dieser Strecke ist trocken. Neuer
Diesel aus dem Norden ? Irgendwann ! Inch Allah !
8.12.99 Kufra
Tankstelle ist trocken, aber es soll demnächst ein
Dieseltankwagen kommen. 3 LKW und ein Linienbus warten
mit uns. Wir werten dieses als gutes Zeichen, dass
wirklich etwas passiert.
Wir übernachten auf der Tankstelle - und siehe da,
morgens um 5 Uhr kommen 40.000 Liter Diesel.
Wir tanken, was hineinpasst, mittlerweile über 900 bzw.
800 Liter pro Fahrzeug.
In Kufra wollen wir unsere Visa verlängern, die Ausreise
in den Sudan regeln und weitere Verpflegung bunkern. Es
wird schwer, die restlichen Libyschen Dinar (130 LD)
sinnvoll an den Mann zu bringen.
Wir gehen zum Immigration-Office, links neben der
Polizeibehörde. Ein höherer Polizeibeamter aus der
Polizeibehörde, der gut Englisch spricht (Herr Soliman,
oder so ähnlich) leitet den Vorgang bei den Beamten im
Immigration-Office ein.
Zur Visasverlängerung wird je Pers. ersteinmal benötigt:
1. 2 Passbilder
2. Kopie aus Reisepass vom
- der Bildseite
- Visum
- Übersetzungsstempel
3. Formblatt Nr. 8
4. Eine Begründung für die Visaverlängerung
Das Formblatt Nr. 8 bekommt man mit etwas Glück in den
Schreibwarenläden, z.B. bei der Busstation. Wenn dieses
nicht mehr vorrätig ist, dann kann man es aber besorgen
lassen. Unsere 4 Formblätter haben wir dort bekommen:
Das Formblatt ist in arabisch und muss auch in arabisch
ausgefüllt werden. Die Begründung zur Visaverlängerung
muss auch in arabisch geschrieben sein. Mit Englisch kommt
man hier nicht weit, insbesondere nicht auf den Behörden.
Entweder man kann selbst arabisch oder man besorgt sich
einen Dolmetscher. Herr Soliman hat uns seine Hilfe
angeboten.
Die Übersetzung im Immigration-Office dauert trotz der
Hilfe unseres Herrn Soliman seine Zeit. Dann der Akt der
Genehmigung beim Boss. Der gibt dieses Mal noch sein ok.
Anschliessend wird bezahlt. 6 LD pro/Pers. Man wird ohne
Pass nach draussen geschickt, wartet noch ein Weilchen, und
bekommt seinen Pass mit verlängertem Visum ausgehändigt.
Der nächste Akt "Ausreise in den Sudan geht schief !"
Herr Soliman will uns auch bei der Beantragung der
Ausreise in den Sudan behilflich sein. Das alleinige
Entscheidungsrecht hat wieder der berüchtigte Boss im
Immigration-Office. Laut Därr und anderen
Nordafrikaprofis soll bei diesem Herrn ein
"Umdenkprozess" eingetreten sein. Früher, bis vor ca. 1
Jahr soll die Grenze nur für Araber passierbar gewesen
sein, jetzt aber auch für Europäer.
Morgens, d.h. am Tag unsrer geplanten Ausreise hören wir
in den Nachrichten des Deutschlandfunks, dass wegen
Regierungsstreitigkeiten der Ausnahmezustand in Khartum
verhängt wurde und die Nachbarländer wie Libyen und
Ägypten beunruhigt sind und sich zu einer Konferenz
zusammengefunden haben.
Unruhen im Sudan ? Ein Putsch ? Instabile Situation ?
Ei jei jei, das hören wir gar nicht gerne. Ausgerechnet
jetzt, auf den Tag genau zu unserer geplanten Ausreise.
Wie werden die Libyer reagieren ?
Normalerweise werden bei solchen Nachrichten ersteinmal
die Grenzen geschlossen.
Das ist nicht die beste Nachricht für uns.
Wir haben aber noch ein gutes Gefühl, als wir uns mit
Herrn Soliman für morgen verabreden. Mit einer Karte
unterm Arm, die die geplante Reiseroute zeigt und einigen
Argumenten im Kopf machen Axel und ich uns auf den Weg.
Vor dem Immagration-Office treffen wir ein
östereichisches Ehepaar, welches die Grenze in den Tschad
offiziell passieren wollte und von den Grenzern
zurückgewiesen wurden. Die beiden hatten ähnliche
Informationen wie wir und sind ebenfalls davon
ausgegangen, dass die Grenzübergänge geöffnet sind.
Fehlanzeige !
Kein gutes Zeichen für uns.
Plötzlich tauchen noch drei Touristenfahrzeuge auf.
Italiener, die in den Tschad wollen, offiziell und mit
einem Empfehlungsschreiben von der tschadischen
Botschaft.
Sie sind äusserst zuversichtlich und es wird laut und
unruhig vor dem Office, welches mir wir belagert von
Touristen vorkommt.
Ich versuche mich in die Lage des "Oberpräfekten"
mit dem zugehörigen arabischen Stolz zu versetzen.
Ich fluche laut. Mir wird klar, dass er diesem ganzen Spuk
hier mit einer einzigen Antwort den Garaus machen wird.
* * * * * N E I N * * * * * *
Keiner dieser Touristen passiert hier eine Grenze.
Irgendwie konnte ich diese Entscheidung, die erst
wir, dann die Östereicher und anschliessend die Italiener
mitgeteilt bekamen, verstehen.
Mit einer Erlaubnis hätte er eine Lawine ausgelöst. Diese
sensible geopolitische Region, mit Minen, Militär,
Banditen und Embargo-Schmuggel wäre in kürzester Zeit zu
einem touristischen Durchgangslager avanciert.
Von wegen "Undenkprozess" und Stimmungswandel zum
Pro-Europäischen wie es bei Därr und Co. zu lesen
ist. Nichts da ! Diese Grenze passieren nur Sudanesen in
den Sudan und Tschader in den Tschad, werden wir
aufgeklärt.
Den einzigen Stimmungswandel den es hier gibt ist unser
eigener.
Unsere geplante Reise nach Südafrika war hier bereits zu
Ende.
Aus der Traum - oder ?
Alles lief bisher optimal, wahrscheinlich zu optimal.
Wir sind natürlich sehr enttäuscht, telefonieren noch mit
der Deutschen Botschaft. Frau Secci ist sehr freundlich
und würde auch etwas für uns tun wenn Sie könnte, aber
wir haben nichts in der Hand. Sie könnte uns eigentlich
noch nicht einmal bestätigen, dass wir Deutsche sind. Wir
sind schliesslich 1500km von Tripolis entfernt und uns
verbindet nur eine schlechte Telefonleitung mit
Gegensprechbetrieb. (nur einer kann zur Zeit sprechen)
Eine Aktion mit Hilfe der Botschaft wäre sehr
zeitaufwendig und verspräche nur sehr wenig Erfolg.
Da wir den offiziellen Weg der Ausreise beschritten haben
und alle sicherheitsrelevanten Behörden von unserem
Vorhaben wissen, sind wir jetzt mit Sicherheit auch von
besonderem Interesse für die Sicherheitspolizei, die hier
recht gut funktionieren soll.
Die werden bestimmt ein Auge auf uns werfen und
beobachten, was wir jetzt machen. Mit den zahlreichen
Polizeiposten ist es auch kein Problem und die beiden LKW
sind nicht gerade die berühmte Stecknadel im Heuhaufen in
der Wüste.
Also beschliessen wir auch artig zu bleiben und keine krummen Dinger zu drehen. Wenn man trotz Verbot etwas
unternimmt, kann das viel Ärger bedeuten.
Wir entscheiden, sofort nach Algerien aufzubrechen, da
wir es bis zur Grenze in Ghat noch bis Ablauf des
Algerien-Visum schaffen können. Wir hätten so noch die
Chance von Algerien in den Niger zu reisen und dann
weiter über
Tschad - Sudan - Äthiopien - Kenia
oder
Niger - Westafrika - Verschiffung - Südafrika
14.12.99 Richtung Algerien
Mit leicht hängenden Köpfen fahren wir die Rumpelpiste
von Kufra wieder gen Norden nach Jalu.
Eine Verbindungsstrasse von Jalu Richtung Westen, wie sie
auf der Michelin-Karte eingezeichnet ist, gibt es nicht.
Wir fahren querfeldein.
(Einstieg N 29° 22.371 E 20° 59.301
17.12.99 Zilla
Kurz vor Zilla, im libyschen Monument-Valley biegen wir
links von der Strasse ab in eine grandiose Felslandschaft.
Der Felsboden war zu Urzeiten Meeresgrund und man findet
unzählige skurrile Versteinerungen. (versteinerten Fisch).
Irgendwo zwischen den Felsen treffen wir plötzlich Heidi
und Walter wieder, die wir auf der Fähre kennengelernt
hatten. Eine einmalige Landschaft, ein weiteres Highlight
in Libyen. Hierher müssen wir noch irgendeinmal zurück.
Am nächsten Morgen fahren wir weiter Richtung Ghat.
22.12.99 Ausreise aus Libyen (Ghat) nach Algerien (Djanet).
Übernachtung auf Campingplatz "Anay", ausserhalb Ghat in
südlicher Richtung. N 24° 56.400 E 10° 10.586
Anlage und Sanitär ok. Duschen warm.
Preis erst 20.- LD für 2 Pers. + KFZ, dann 15.- LD.
Von Reisenden, die wir unterwegs getroffen haben,
erfahren wir, dass mittlerweile ab 25. Oktober keine Visas
von der Libyschen Botschaft an Einzelreisdene erteilt
werden.
Einreise nicht mehr möglich, Ausreise (-> Sudan) auch
nicht. Was ist los hier in Libyen, läuft hier gar nichts
mehr ?!
Wir sind skeptisch, dass unsere Ausreise über Ghat nach
Djanet (Algerien) klappt. Der Deutschen Botschaft zufolge
sind sowieso nur die Grenzen bei Ras Jedir (Tunesien) und
Soloum (Ägypten) offen.
Wir sind auf alles gefasst, als wir im Immigration-Office
auflaufen, nur nicht darauf, dass alles ohne Probleme
läuft. Es dauert zwar eine Weile, aber dann haben wir
unsere Ausreisestempel.
(Lage Immigration: Ghat Zentrum, Parkplatz vor
Behördengebäude, aus Norden kommend rechte Seite, Eingang
des Immigration Office ist auf der Rückseite)
Wir fahren Richtung Algerien. Zuerst die gleiche Strecke
wie ins Akakus-Gebirge.
Zuerst zum Zoll N 24° 47.008 E 10° 12.973
Passkontrolle, Carnet abstempeln, Nummernschilder
abgeben. Die Kaution für die Schilder kann er uns
nicht auszahlen. Wir glauben ihm uneingeschränkt.
Wir lassen uns die entsprechende Quittung wiedergeben
und bescheinigen, dass Libyen uns noch je 50 Dinar
schuldet. Wer weiss wofür das mal gut ist.
Etwas mürrisch der Beamte, aber korrekt.
Kontrollposten 1 N 24° 43.632 E 10° 12.207
Passkontrolle und Registrierung.
Gut gelaunte Leute.
Kontrollposten 2 N 24° 42.699 E 10° 12.379
Wir halten an, obwohl es wahrscheinlich gar nicht
erforderlich wäre. Die beiden Grenzposten wissen
nichts mit uns anzufangen, zeigen hier hin und dahin
und sind offensichtlich froh, als wir uns herzlich für
ihre Hife bedanken und einfach weiterfahren.
Abzweig Richtung Algerien N 24° 39.667 E 10° 13.121
Algerischer Grenzposten "Tin Alkoum" N 24° 37.414 E 10° 13.358
Freundlicher Polizeibeamter. Glaubt aber, dass unser
Visum in 4 Tagen abgelaufen ist.
Heute ist der 22.12.99. Im Visum steht
" DATE UTILIZATION" 26.12.99
Er meint, das Visum ist am 26.12.99 abgelaufen,
wir meinen, wir können noch bis zum 26.12.99
(eigentlich nur bis 25.12.99) einreisen und haben ab
Einreisedatum noch die vollen 60 Tage Aufenthalt.
Wir überzeugen ihn. Alles Auslegungssache und
diskutabel.
Unsere Einreise ist ok. Bleibt noch der Zoll.
Erst die Devisenerklärung, dann warten wir fast zwei
Stunden. In einem dunklen Büro bei Kerzenlicht werden
die algerischen "Laissez Passer" ausgestellt.
Zwischendurch machen die Beamten eine Stunde Pause, es
ist ja Ramadan. Die blauen Karten (Laissez Passer)
werden von uns auf Richtigkeit überprüft.
Auweia! Viele Schreibfehler !
Kennzeichen falsch, Fahrgestellnummer falsch !
Das hätte ins Auge gehen können !
Falsche Fahrgestellnummern oder falsche Motornummern
sehen die Zollbeamten bei der Ausreise gar nicht
gerne.
Die anschliessende Fahrzeugkontrolle ist locker, aber
einige Ecken werden genauer nach Drogen und Gold
durchsucht. Nach Alkohol wird auch gefragt, aber wer
hat nach 6 Wochen Libyen denn noch Alkohol an Bord ?
Na, wer wohl ?!
Die Piste in Richtung Djanet führt durch sehr schöne
abwechslungsreiche Landschaft. Eine ausreichende
Entschädigung für die üble Wellblechpiste.
Zwei mobile Polizeistreifen fragen nach dem Woher und
Wohin, kontrollieren aber nicht das Fahrzeug.
Heiligabend verbringen wir in einem wunderschönen Wadi
neben der Hauptpiste.
25.12.99 Djanet
Camping:
Wir stellen unsere Fahrzeuge auf den
Innenhof vom Hotel "Zeriba".
Duschen gut und heiss.
200 DA pro Person. Fahrzeug steht gratis.
Geldwechsel:
1 DM = 35 DA
1 FF = 10.5 DA
Der Devisenumweg z.B. über FF lohnt sich
nicht und führt bei uns zu ungünstigerem
Wechselkurs.
DM einwechseln ist ok.
Versicherung für Fahrzeuge:
SAA-Versicherung in der Stichstrasse zum
Hotel "Zeriba" linke Seite.
Wir schliessen eine Fahrzeugversicherung für
20 Tage ab. Eine spezielle/günstige
Versicherung für Grenzverkehr (Insurance
frontiere) gibt es dort nicht.
KFZ-Daten werden in Computer eingegeben.
Der Magirus kostet ca. 2000.- DA / 67.- DM
Der kleinere MAN ca. 1900.- DA / 64.- DM
Den Löwenanteil von 1200.-DA als
Fixposten der Versicherungssumme kassiert
der Staat.
Polizeimeldung
Wir melden uns kurz bei der Polizei.
Ausfüllen des Meldezettels. Freundliche
Beamte.
Djanet ist eine schöne Oasenstadt. Alles ist sauberer,
aufgeräumter und moderner als in vergleichbaren libyschen
Städten. Die Versorgungslage ist ebenfalls sehr gut.
Leider können wir aus Zeitgründen nicht das
Tassili-Plateau besuchen. Wir wollen zum
Jahrtausendwechsel auf dem Assekrem sein !
Wir fahren auf einer noch guten Asphaltstrasse weiter
Richtung Fort Gardel. Landschaftlich sehr schöne Strecke.
Links der Erg d' Admer, rechts Tassili `N Ajjer.
Am Ortseingang von Fort Gardel biegen wir links Richtung
Süden (ca 170 ) auf eine geschobene Piste ab. Sie führt
über Fort Seronout zum Assekrem bzw. nach Tamanrasset.
Die Strecke ist grösstenteils markiert und hat allerbestes
Wellblech zu bieten. Bis zum Abzweig Bome ( N 24° 35.226
E 4° 74.675) sehr zerpflügt und erinnert an ein
Panzerübungsgelände.
Das Fort Seronout (N 24° 18.064 E 7° 27.847) ist
mittlerweile zum Militärposten umfunktioniert. Dort
werden unsere Pässe kontrolliert.
Bis ca. 10 km vor Ideles ist die Piste noch einigermassen
befahrbar. Man ist allerdings immer damit beschäftigt,
dem Wellblech auszuweichen. Es gelingt nicht immer.
Danach quält man sich und das Fahrzeug über eine tief
ausgewaschene rumpelige Piste mit steilen Auf- und
Abfahrten durch Lavagesteinhalden. Ein übeler
Streckenabschnitt.
Wenn man die Zeit für die Registrieung bei der Brigade
(umständliche Prozedur min. 1 Std.) in Kauf nehmen will,
kann man in Ideles Brot kaufen. Ansonsten lässt man es
lieber rechts liegen.
30.12.99 Assekrem 2000
Wir fahren bis Hirafok und umkurven die recht neue
geschobene Piste, auf der sich aber bereits wieder bestes
Wellblech gebildet hat. Schön anzusehen, aber nur aus
der Ferne.
Tags zuvor hatten Motorradfahrer berichtet die Strecke zum
Assekrem sei für Fahrzeuge nicht mehr passierbar,
hmmmm .....
Wir haben die Wahl zwischen dem kürzeren Weg, der aber
eben nicht mehr passierbar sein soll, oder dem längeren
Anfahrtsweg über Tam, der aber passierbar ist.
In Hirafok erkundigen wir uns nach der Beschaffenheit der
Piste zum Assekrem.
Die erste Antwort lautet: "Piste Assekrem ? Difficil, oh la la !"
na, ja, - wenigstens nicht "impossible"
Zweite Antwort lautet: "oui, c`est possible, mais difficil"
Na siehste, da haben wir es doch.
Also Asskrem direkt.
Also die ersten 35 km sind noch einigermassen befahrbar.
Zum Teil tief ausgewaschene Regenrinnen.
Wir machen Zwischenstop bei den Gueltas bei Idjef Mellen
N 23° 28.712 E 5° 46.906 und Imarha.
N 23° 25.276 E 5° 45.812
31.12.99 Weiter zum Assekrem
Wir brechen zeitig auf, denn vor uns liegen noch die
32 km Piste, von der wir annehmen, dass sie besonders
schwierig sind. Wir wollen schliesslich zum
Jahrtausendwechsel auf dem Assekrem sein.
Nach einigen Kilometern beginnt dann die "oh la la
-Piste". Die alte geschobene Piste ist von metertiefen
Regenfurchen längs und quer zerhackt. An vielen Stellen
schlichtweg unpassierbar.
Es gibt Umfahrungen und Passagen, die von Geländewagen
stammen. Hohe Bodenfreiheit, Verschränkung, Traktion und
möglichst die Abmessungen eines Gogo-Mobiles sind hier
von Vorteil.
Eigentlich haben wir alles zu bieten, bis auf die
zierlichen Abmessungen.
Es ist eine echte Herausforderung an die Fahrzeuge und
deren Insassen, den wild herumkurvenden Spuren mit
unseren Lastern zu folgen und unsere 9- bzw. 8-Tonner die
extrem steilen Auf- und Abfahrten hinauf- und
hinabzuwuchten. Aber es geht.
Man muss sich wundern, was man mit den Dingern alles
anstellen kann.
So manche kribbelige Minute durchschwitzen wir, als es
darum ging, haarscharf an den Längsfurchen
entlang zu jonglieren. Unsere Spurbreite übertrifft die
der Toyotas und Co. um bis zu 50 cm.
Wer dort absackt oder wegrutscht hat im günstigsten Fall
nur Blechschaden und einen Haufen Bergungsarbeit, im
ungünstigsten Fall legt er seinen Laster in der Furche
schlafen und hat nur noch eine Haufen Schrott.
Und dann kam da noch die "geführte Gruppe aus München" !
Von hinten kamen 2 rote Nissan angerast und
polterten wie die Wahnsinnigen über Stock und Stein.
Der Nissan machte Luftsprünge und die Felsbrocken
schlugen nur so gegen das Chassis.
Entweder waren ihre Gehirne von der Rumpelei schon
so weichgeschüttelt, dass sie uns gar nicht mehr
wahrnahmen oder die waren so borniert, dass sie nicht
einmal grüssten.
In einem 5m breiten Wadi jagte der eine Nissan von
hinten rechts an mir vorbei, ich sah ihn zufällig im
Rückspiegel.
Total durchgeknallt der Fahrer. Hätte ich z.B. einem
Stein ausweichen wollen, wie es an dem Tag ca. 1000 mal
vorkam, hätte sich der Nissan samt Insassen irgendwo
zwischen meinem Vorderrad und der Felswand
wiedergefunden.
Wenn die Insassen dann nicht mehr gegrüsst hätten, wäre
das wenigstens nachvollziehbar gewesen.
Nachdem sie uns überholt hatten, versammelten sie sich
oberhalb des Wadies und schauten aus sicherer Entferung
zu uns herüber, Fotoapparate im Anschlag.
Wahrscheinlich waren sie gespannt, ob und wie wir die
Auffahrt schaffen.
Wir waren noch unten im Wadi und liessen uns Zeit bei
der Überlegung, welche der beiden Auffahrten besser ist.
Schliesslich hatte die Gruppe keine Gratisvorstellung bei
uns gebucht.
Dem "leader of the group" dauerte das wohl zu lange. Als
Gruppenidol musste er ja auch etwas unternehmen.
Also kam er wichtig zu uns heruntergeschlendert und
fragte, ob wir Probleme hätten. Ich verneinte.
Er bot mir in einem Anflug von Grosszügikeit seine vollste
Unterstützung an, indem er mir vorschlug, er könne doch
meinen LKW mit seinem Nissan hochziehen.
Das hätte ja noch als blöder Witz durchgehen können, aber
ich bin leider davon überzeugt, dass er es Ernst meinte.
Das wollte ich nun wissen und fragte ihn, ob das ein Witz
sei, oder ob er tatsächlich glaube, meinen 9-Tonner mit
seinem Nissan eine 2.5m hohe, 40 -Böschung hochziehen zu
können.
Irgendwie war er sich dann doch nicht mehr so sicher und
meinte etwas zurückhaltender:
"Wenn die Reifen durchdrehen, könne eine kleine
Unterstützung schon etwas bringen".
Er verabschiedete sich mit dem Hinweis, dass die nächsten
Kilometer immer schwieriger und schlimmer werden.
Er wollte eigentlich sagen:
"Bleibt wo ihr seid, der einzige der hier hochfährt bin
ich, so habe ich es jedenfalls immer meinen Touries
verkauft !"
Er stieg in seinen Nissan und polterte davon.
Wir sind beide die Auffahrt auf Anhieb ohne durchdrehende
Räder hinaufgefahren.
Schade, im Nachhinein ärgere ich mich, nicht auf sein
Angebot eingegangen zu sein. Gerne hätte ich ihm mein
Stahlseil der 7.5t-Winde in die Hand gedrückt oder sogar
selbst an seinem Nissan befestigt. Es hätte neben den
Regenrinnen zwei neue Furchen gegeben. Die eines roten
Nissans von der Piste runter in Richtung Wadi. Die Gruppe
wäre fototechnisch gesehen sicher auch auf ihre Kosten
gekommen.
Wir trafen die Gruppe später oben im Restaurant wieder.
Kein "Hallo, da seid Ihr" oder ähnliches.
Eigenartige Stimmung uns gegenüber. Ob die wohl gehofft
hatten, dass wir nicht ankommen würden ?!
Pech gehabt !
Der letzte Teil der Strecke war nämlich nicht schlimmer
sondern wieder besser und wir kamen recht gut voran und
vor allem noch rechtzeitig, um die Vorbereitungen für
Silvester 1999 zu treffen.
Wir haben draussen mit einem Ehepaar aus der Schweiz am
Lagerfeuer gefeiert. Uns war es drinnen im Restaurant zu
miefig.
Wohlgemerkt, das Restaurant war richtig gemütlich,
aber .....
Die Schweizer kamen gerade vom Niger hoch und hatten sehr
nützliche Tips für uns.
Der Stellplatz/Parkplatz kostete pro Person 300.- DA.
1.1.00
Wegen der Bewölkung war der Sonnenaufgang auf dem
Assekrem war nicht so spektakulär wie erhofft.
Aber diese dunklen Felskuppeln und -spitzen sehen im
Halbdunkel schon fast bedrohlich aus. Wie auf einer
anderen Welt. Uns hat das Hoggar durch seine
abwechslungsreichen Felsformationen beeindruckt.
Die Strecke vom Assekrem nach Tamanrasset ist zwar
holperig, aber ausgebessert und lässt sich einigermassen
befahren. Auf den letzten Kilometern erwartet einen
stärkeres Wellblech.
2.01.00 Tamanrasset
Wir fahren zum neuen Camping-Hotel 4 X 4.
Nicht schlecht, was wir dort vorfinden:
Schöne neue Anlage (wird noch erweitert) für Camping und
Zimmervermietung.
Camping:
grosszügiger Platz, Stellplätze mit
geräumigen Lauben, Strom und Licht
Sanitäre Anlagen ok, warme Duschen
350.- DA pro Pers.
Zimmer:
einfache Zimmer o. Dusche/WC und
komfortable Zimmer mit warmer Dusche, WC
Deckenvent., Abstellraum und Dachterasse.
600.- bis 800.- DA pP.
Frühstück:
100.- DA pP
Inhaber spricht auch Englisch.
Eventuell auch bald mit Internetzugang.
Lage: südostlich von Tam. N 22° 47.212 E 5° 33.302
Tamanrasset bietet sehr gute Versorgungsmöglichkeiten.
Tankstelle in Tam N 22° 46.283 E 5° 31.590
Die zweite ist weiter nördlich.
Das Visum für Niger ist problemlos innerhalb weniger
Stunden im nigerischen Konsulat zu bekommen.
Visum
Die Preis für das Visum wird im Visum selbst ausgewiesen.
Eventuell als Nachweis für die Devisenerklärung.
6.1.00 Hoggar-Piste
Wir geben unsere letzten Dinar für Lebensmittel und
Diesel aus. 930 l Diesel hat unser Mc Dee jetzt wieder im Bauch.
In einer Bank versuchen wir vergeblich CFA zu bekommen.
Es werden in Tam keine Fremdwährungen ausgegeben, heisst
es.
Es geht weiter in den Niger. Ein Konvoi auf der
Hoggarpiste gibt es nach mehreren Aussagen nicht. Es soll
auch wieder sicher sein. - Ihr Wort in Gottes Ohr !
7.1.00
Auf der Hoggar-Piste in "the middle of nowhere" sehen wir
einen Toyota-Landcruiser, wenn man den Schrotthaufen
überhaupt noch so nennen mag. Der Tuareg freut sich uns
zu sehen, er steht hier schon 3 Tage.
Hinterer Kardan im Differenzial gebrochen. Wir machen
wenigstens den Frontantrieb wieder flott. Das Fahrzeug ist
in dem erbärmlichsten Zustand, den man sich vorstellen
kann. Alles zusammengeflickt.
Der vordere Kardan hat fast 3/4 Umdrehung Spiel.
Axel und ich haben keine Ahnung, wie so etwas überhaupt
angehen kann. Er fährt weiter nach Tam, wir nach In
Guezzam. Hoffentlich kommt er an. Wir hoffentlich auch !
Unterwegs sehen wir jede Menge Autowracks, bei 60 hören
wir auf zu zählen. Die berüchtigten Launi-Dünen umfahren
wir westlich.
Ein leichter Sandsturm bringt schlechte Sicht und
erschwert die Fahrt. Der Weg nach In Guezzam ist aber gut
zu finden.
In Guezzam (Algerische Grenze):
Grenzformalitäten werden nicht in In Guezzam erledigt,
sondern beim Grenzposten 9km hinter In Guezzam. Durch
In Guezzam hindurch in Richtung Süden. Hinter dem
letzten Haus, ein rotes Trafo-Häuschen links, dann auf
geschobener Piste zur Grenzstation.
N 19° 28.912 E 5° 47.458
Abfertigung korrekt. Überprüfung der Devisenerklärung.
Keine besonderen Kontrollen.
Assamaka (Nigerische Grenze):
Der Grenzabfertigung eilte ein schlechter Abzockerruf
voraus. Es werden einem die Pässe abgenommen, und man
muss sie für teures Geld wieder auslösen. Für das Parken
vor dem Polizeigebäude (Hütte) soll man Parkgebühren
zahlen usw.
Wir waren vorgewarnt.
Wir haben uns nicht die Pässe abnehmen lassen, eine
Tages-KFZ-Versicherung brauchten wir auch nicht
abschliessen, da wir unsere grüne internationale
Versicherungskarte als wirklich international (auch für
Niger) verkauft haben. Es lief alles reibungslos,
anders als erwartet. Die Fahrzeugkontrolle dauerte eine
Minute, 30 Sekunden davon waren Gelächter.
Wir haben pro Fahrzeug 5.000 CFA Tourist-Tax bezahlt,
das wars. Nach einer Stunde waren wir fertig.
Weiter nach Arlit. Wieder nördlich aus Arlit heraus. Die
Piste nach Arlit geht Richtung N/O und verläuft die ersten
50 km nahe der alg. Grenze.
Wegkoordinate N 19° 19.786 E 5° 52.936
Bei N 19° 27.253 E 6° 02.703 schwenkt die Piste S/O-wärts.
Auf der flachen Ebene sind geschützte Stellplätze rar. Ein
möglicher sichtgeschützter Stellplatz in Dünen ist bei
N 19° 25.203 E 6° 8.199.
Piste hat Ost-Richtung N 19° 11.799 E 6° 36.801
Piste wieder auf S/O-Richtung N 19° 11.691 E 6° 38.391
Unterwegs treffen wir zwei Algerier, die ihren 190er
Daimler reparieren müssen. Der Hinterradantrieb macht
fürchterliche Geräusche. Die Gummimanschetten fehlen. Der
Dreck geht direkt ins Differential. Etwas Fett ins Gelenk
und weiter geht es mit Vollgas. Anders kommt er auch nicht
durch die Sandfelder. Ist schon erstaunlich, mit welchen
Fahrzeugen sich die Leute in die Wüste wagen, und wie sie
es schaffen anzukommen.
Die Strecke nach Arlit ist bekannt/berüchtigt wegen der
häufigen Überfälle (auch auf Touristen). Wir fahren mit
gemischtem Gefühl. Immer ein Augenmerk auf etwaige
Staubwolken am Horizont, aus denen dann möglicherweise ein
Banditen-Toyota entsteht. Einmal sehen wir drei
Staubwolken auf uns zukommen. Wir werden unruhig.
Aber plötzlich drehen die Staubwolken ab und verschwinden
am Horizont. Eine Staubwolke dreht wieder um und kommt auf
uns zu. Ein LKW, der in respektvollem Abstand an uns
vorbeidonnert. Die anderen beiden sind auf nimmer
Wiedersehen verschwunden.
Wahrscheinlich haben die uns für Banditen gehalten und
haben sich aus dem Staub gemacht.
9.1.00 Arlit
Wir erreichen Arlit und melden uns bei
der Polizei. N 18° 44.196 E 7° 22.954
Für die Registrierung will der Polizeichef für 4 Pässe
10.000 CFA haben. Ich verkürze auf 5.000 CFA.
Frechheit, diese Abzocke. Wir ärgern uns, überhaupt zur
Polizei gegangen zu sein.
Die beiden Campingplätze N 18° 45.849 E 7° 23.362 (S/O)
und Campingplatz N 18° 43.757 E 7° 24.080 (im Norden)
können nur noch von besseren Zeiten erzählen, sie sind
geschlossen bzw. verfallen.
Campingmöglichkeiten bietet die Auberge "La Caravan" im
Innenhof im Zentrum von Arlit.
N 18° 44.318 E 7° 22.942
2.000 CFA pro Fahrzeug, 1.000 CFA pro Person.
7.000 CFA pro Zimmer mit Dusche (warm ?) und WC
5.000 CFA pro Zimmer o. Dusche/WC
Der Leiter der Auberge (junger Tuareg) bemüht sich sehr um
seine Gäste und ist sehr hilfsbereit.
Man ist aber umringt von kleinen Geschäftemachern und
Geldwechslern. Aber Abends kehrt Ruhe ein.
Alle erzählen, der Nordniger ist jetzt wieder ruhig, keine
Überfälle, das Air-Gebirge ist wieder zu bereisen.
Ob es zutrifft, lässt sich m.E. erst sagen, wenn es trotz
des Tourismus keine weiteren Zwischenfälle gibt.
Vielleicht läuft der Tourismus ja auch langsam wieder an.
Geldwechsel bei der BIAO-Bank: 100 DM=30.000 CFA o. Komm.
Schwarztauscher bieten 100 DM = 31.000 CFA
Autoversicherung bei AXA-Insurance:
gültig für fast alle W-Africa - Länder.
wir lassen es für Tschad gültig schreiben
Kosten 68.200 CFA für unsere LKW
Die Hoggar-Piste ist eine Verbindung zwischen der
w-afrikanischen und n-afrikanischen Welt. In Arlit ist man
schlagartig in W-Afrika und in der schwarzafrikanischen
Kultur.
Alle Leute sind sehr freundlich und stehen
winkend am Strassenrand. Eine Stimmung wie auf einem
Volksfest. Auffallend sind die sehr schönen und gepflegt
aussehenden Mädchen und Frauen. Wahre Schönheiten, die aus
manchmal recht erbärmlich ausschauenden Hütten
auftauchen und sich trotzdem in jedem 1. Class-Hotel
zeigen könnten. Naomi Campbell hätte hier viel Konkurrenz.
Die Asphaltstrasse nach Agadez verlässt Arlit im S/O.
Polizeikontrolle und Zahlstelle für eine Strassengebühr.
Je nach Fahrzeug zwischen 500 - 1.500 CFA. (Tarfitabelle)
Für unsere 8/9-Tonner zahlen wir 1.200 CFA. Es ist ok,
denn die Strasse ist in tadellosem Zustand.
Wir machen einen Abstecher zur bekannten Giraffen-Gravur.
Strasse bei Pos. N 17° 52.725 E 7° 34.739 nach Osten
verlassen, den Spuren folgen.
Am Ende der Piste in den Felshügeln findet man einige
Gravuren, darunter auch die sehr beeindruckenden
Giraffengravuren.
Einige Tuaregs dort verlangen Eintritt, der mit 5.000 CFA
derart überzogen und unglaubwürdig war, dass wir nichts
zahlten und stattdessen einige kleine Geschenke gaben.
(Seife, Feuerzeug, Kugelschreiber)
Dafür durften wir uns dann ins Gästebuch eintragen.
10.01.00 Agadez
Wir campieren auf dem Campingplatz "l Escale".
2.000 CFA pro Pers. und 2.000 CFA pro Fahrzeug.
0.5 l Bier 500 CFA
Grosszügige Anlage mit ruhigen schattigen Stellplätzen.
Sanitäranlagen durchschnittlich.
Die Paris-Dakar soll in 2 Tagen hierherkommen.
Trifft sich ja prima.
Ich hoffe, Jutta Kleinschmidt mal mit einem
13ner-Schlüssel aushelfen zu können.
Aber die Situation ändert sich schlagartig. Abends
erfahren wir aus dem Radio, dass Terroranschläge auf
die Rally im Nordniger angekündigt wurden. Wir erfahren
allerdings nicht von wem - grosses Rätselraten !
Die Paris-Dakar-Teilnehmer (400 Fahrzeuge) sollen jetzt
direkt per Flugzeug von Niamey nach Libyen geflogen
werden. Schade, direkt über uns hinweg.
Dem Image des Nord-Nigers und damit dem Tourismus ist
diese Nachricht nicht gerade dienlich.
Weitere Campingmöglichkeiten:
Hotel "de l`Air":
2 Pers. + Fahrzeug = 16.000 CFA
Hotel "Sahara" :
2 Pers. + Fahrzeug = 15.000 CFA
Der Campingplatz "OASIS" 7 km nördlich existiert nicht
mehr.
Zum Stadtbummel stellten wir die Fahrzeuge bei der Polizei
ab. Auf einem Parkplatz wollte man 10.000 CFA haben.
In der Nähe der Moschee fallen die Souvenir-Verkäufer über
uns her. Statt des erwarteten Touristenstroms der
Paris-Dakar sind wir jetzt die einzigen Touristen.
Der Registierungsstempel bei der Polizei soll erst 1.000
CFA p/P kosten. Nach dem Hinweis auf die guten Beziehungen
zwischen Deutschland und Niger (ich behaupten einfach,
Deutschland hätte den Flughafen in Agadez mitfinanziert)
ist der Stempel kostenlos. (ist er ohnehin)
Die Strassenbenutzung für unsere LKWs nach Niamey (sie
wiegen jetzt nur noch 5.5 t) kostet 3.600 CFA pro Fzg.
Die Strasse ist gut, die Ortschaften sind typisch
afrikanisch mit Rundhütten, Getreidespeichern usw.
Die Leute sind sehr freundlich. Gleiches kann man fast von
den Polizisten an den Kontrollstellen behaupten.
Meistens werden wir durchgewinkt. Ab und zu wird die
Zahlkarte kontrolliert. Nur selten höre ich das Wort
"Cadeaux". Man gibt sich auch ohne Cadeaux zufrieden.
Übernachtung in Tahoua auf Camingplatz "Des Arenes" am
Stadion: N 14 54.047 E 5 15.235
1.250 CFA p/Pers.
1.250 CFA p/Fzg.
Preis/Leistungsverhältnis ok !
Übernachtung in Dogondoutchi auf Hotelparkplatz "Magama":
N 13° 38.009 E 4° 01.957
3.000 CFA für 2 Pers. + Fzg. (nach Verhandlung)
Etwas laut, aber für den Preis ok.
Gemütlicher Hotelinnenhof gegenüber.
Die Strasse von Dogondoutchi nach Niamey weist ist
streckenweise etwas schlechter (Schlaglöcher).
Baustellentrupps waren aber schon mit
Ausbesserungsarbeiten beschäftigt.
14.01.00 bis 25.01.00 Niamey
In Niamey in einem Kreisel (am Museum) mache ich einen
Fahrfehler. Ich bin direkt auf die Fahrspur abgebogen,
hätte aber erst eine Umfahrung machen müssen.
Ein schriller Pfeifton, ein Polizist kommt angerannt, -
seine Chance !
Er lässt sich KFZ-Schein und Führerschein (internat.)
geben und tut so, als wenn es ein schweres Verkehrsdelikt
wäre, dabei war es wirklich nur eine Kleinigkeit, ohne
Gefährung anderer.
Ich nehme ihm dem KFZ-Schein wieder weg. Jetzt hat er nur
noch den internat. Führerschein, und der ist ohnehin
abgelaufen. Er stellt ein Strafmandat über 60.000 CFA aus.
Immerhin 180.- DM. Ich müsse zur Polizeistation, dort
bezahlen und würde dann meinen Führerschein von ihm
zurückerhalten.
Ich behaupte, für 60.000 CFA könne ich in Deutschland die
ganze Verkehrsinsel mit allen Ampeln niederfahren.
Alle lachen, - die Stimmung lockert sich.
Nach dem Hinweis, dass Nigerier in Deutschland gut
behandelt werden und ich das als Deutscher auch umgekehrt
hier erwarte, sinkt die Strafe auf 5.000 CFA.
Mein abgelaufener internationaler Führerschein ist mir die
5.000 CFA (15.- DM) wert, ansonsten hätte er ihn behalten
können.
5.000 CFA wandern in seine Tasche und der Fall ist
erledigt.
Wir fahren zum Camping "Yantala". Weitläufige Anlage,
schattige Plätze.
Die Sanitäranlagen sind eher unterer Durchschnitt.
erst 5.000 CFA p/Pers.
dann 2.000 CFA p/Pers 2.000 CFA p/Fzg.
Nachts ist es sehr laut. Entweder Disco-Musik,
Hundegebell oder Muezzin-Gebete.
Für organisatorische Dinge brauchen wir hier ein paar Tage
und wir sind froh, als wir dem lauten Platz verlassen und
geniessen ein paar ruhige Übrnachtungen in freier Natur.
Per DHL-Express-Service schicken wir unsere 2. Pässe nach
Deutschland zum VISA-Service. Wir brauchen neue Visas für
Sudan und Äthiopien. Die Pässe mit den neuen Visas wollen
wir uns nach N`Djemena nachschicken lassen. Ein teures
Vergnügen. Alles in allem 500.- DM/Pers.
Das Tschad-Visum holen wir uns in der Tschad-Botschaft
direkt. Der Botschafts-Angestellte verlangt 50.000 CFA. Er
veranstaltet ein wahres Schauspiel, um statt der üblichen
15.000 CFA seine utopische Summe zu begründen.
"Ab 2000 sei alles teurer, der neue Finanzminister im
Tschad sei ein Halsabschneider und will mehr Geld für
Visas". Ihn würde man ins Gefägnis sperren, den Kopf
abhacken, in Fesseln legen und ausser Landes jagen, wenn er
uns die Visas zu günstig verkauft.
Wir einigen uns schliesslich auf 20.000 CFA. Immer noch zu
teuer, aber was der Mann dafür geboten hat, war auch sein
Geld wert.
Im Zentrum von Niamey (Nähe der Bank BIAO) gibt es zwei
Supermärkte mit westlichem Warenangebot (teuer) und gutem
preiswertem Fleisch aus Niger.
Abstecher W-Park:
Übers Wochenende fahren wir in den W-Park (Nationalpark).
Eintritt................. 3.500 CFA p/Pers.
Kamera................... 1.000 CFA p/Kamera
übernachtung............ 2.500 CFA p/Pers,
Stellplatz im Park/Camp.. 3.000 CFA p/Pers.
Guide (inkl. Übernacht.) 9.000 CFA p/Fzg.
Mit unseren Lastern fahren wir im Park umher. Etwas eng
ist es hier. Das Gestrüpp schleift links und rechts, oben
reissen wir so manches Geäst vom Baum.
Übernachtung auf dem Campingplatz im Park bei
Pos. N 12° 30.019 E 2° 32.856.(Schön gelegen)
Viele Tiere sehen wir nicht, mit O-Afrika ist es nicht zu
vergeichen, aber doch einige Elephanten, die sogar Axels
MAN attackieren.
27.01.00 Niamey - Zinder - Nguigmi (Grenze Niger)
Die DHL-Agentur (Richtung Flughafen) in Niamey bestätigt,
dass unsere Pässe in Deutschland angekommen sind. Laut EDV
soll ein Herr Parlberg sie in Empfang genommen haben.
Über Tabla fahren wir Richtung Osten nach Zinder.
Die Piste von Tabla nach Dogondoutchi ist schlecht.
(Wellblech). Die Leute sind zwar sehr freundlich, aber die
Asphaltstrasse über Dosso wäre die bessere Wahl.
In Birnin - Konni übernachten wir auf dem Campingplatz
"Relais Touristique".
1.500 CFA p/Pers.
1.000 CAA p/Fzg.
Für 200 CFA/Liter (erst 275 CFA) kaufen wir ca. 1000
Liter Diesel (Schmuggeldiesel aus Nigeria). Die Qualität
in den einzeln angelieferten 50 L Kanistern ist
unterschiedlich.
Mit einem Klarsichtschlauch ziehen wir nach der
"Stichhebermethode" Proben vom Kanisterboden.
Manche Proben ergeben dunkelfarbenen Diesel (vermutlich
Altölzusatz) oder starke Verunreinigungen (Sand, Schlamm).
Diese Kanister wurden problemlos zurückgenommen.
Wasserzusatz haben wir nicht entdecken können. Ob Kerosin
beigemischt war, wissen wir nicht.
Aber die LKWs liefen mit dem Diesel. Mal sehen, wann/ob
die Filter sich dicht setzen.
Zinder:
Campingmöglichkeiten:
- Hotel "Centrum": 2.000 CFA p/Pers. / Fzg. gratis
- Hotel "Amadou Kouran Daga" zu teuer / (DHL-Agent.)
- Camping "Touristique": noch keine ernsthaften Preisvorstellungen
(4 km vom Zentrum Richtung Agadez, links. Noch im Bau)
Diesel aus Nigeria haben wir nicht unter 225 CFA/L
bekommen können. An der Tankstelle hätte es 283 CFA/L gekostet.
Wir telefonieren mit dem Visa-Service. Sudanvisas sind
fertig, aber die Äthiopienvisas sollen erst ab 4.2.00
fertig sein. D.h. 2 Wochen Beschaffungszeit für die Visas.
Und das beim Express-Tarif (95.- DM pro Visum). Keine
besonders überzeugende Leistung.
Die Strasse nach Nguigmi ist bis 150 km vor Diffa z.T. mit
Schlaglöchern durchsetzt. Nach der anschliessenden
Zahlstelle (1000 CFA für 6t LKW) wird die Strasse bis Diffa
besser.
Diffa:
Diesel wird teurer. In Diffa 250.- CFA/L. Bier auch.
Bier kostet im Night-Club 700.- CFA (.66 L)
Die Polizeikontrollen werden etwas aufdringlicher. Man
möchte etwas abzocken, - aber Pech gehabt.
Von Diffa bis Nguigmi schlechte Strasse durch starke
Bodenwellen. (35 km/Std.)
Nguigmi:
Typische Grenzstadt. Alles ist etwas aufgeregter und
heisser, besonders die Kinder.
Das Carnet wird am Ortseingang beim Zoll abgestempelt.
Fahrzeuge werden registriert, aber nicht durchsucht.
Die Pässe werden ausgestempelt.
Bei der Polizei (!) kann man Geld wechseln.(10% Provision)
Central CFA und Ost CFA werden angeblich 1:1 gewechselt.
Diesel noch teurer. 325 CFA/L
Einen rel. ruhigen Stellplatz und einen Guide für die
Tschad-See Umfahrung vermittelt die Polizei am
Kontrollposten.
Stellplatz in einem Innenhof 200m rechts nach
Polizeiposten. (1000 CFA/Fzg.)
Einen Führer für den Tschad-See wollen wir nicht.
Nachtrag Niger:
Strassengebühren sollen bereits abgeschafft
worden sein. Wir hätten angeblich nichts
zu zahlen brauchen ??
Unser "Konvoi" (keine offizieller) zur Tschad-See-Umfahrung
startet gegen 14.00. Wir sind mittlerweile 6 Fahrzeuge.
Das ganze Dorf ist auf den Beinen als wir losfahren.
So ähnlich muss die Stimmung bei der Paris-Dakar sein.
Auf den ersten Kilometern ist es etwas sandig. Die Piste
geht über den Flugplatz und ist leicht zu verfolgen.
Überquerung der Grenze Niger/Tschad
Grenzformalitäten beim Polizeiposten Tschad in Daboa
Pos. N 14° 24.720 E 13° 36.666
Der Zoll ist 300m weiter im Dorf.
Pos. N 14° 24.852 E 13° 36.822
Das Carnet wird hier jedoch nicht abgestempelt, sondern
erst in Bol.
Die Beamten sind sehr freundlich. Wir erhalten den
Hinweis, bei der Pistengabelung und 7 km uns rechts zu
halten und nicht über Rig-Rig zu fahren.
Ähnliche Informationen hatten wir bereits. Die Piste
verläuft anders als auf der Michelin-Karte und steuert
direkt auf Liwa zu.
Wegepunkt:
Pos. N 14° 22.453 E 13° 41.668
Pos. N 14° 08.382 E 14° 03.624
Die Piste ist etwas sandig, aber leicht zu fahren.
Nach unseren Karten und laut "Durch Afrika" geht eine
Piste auf Höhe des Dorfs Kaja (Pos. N 13° 41.138 E 14°
17.563) in Richtung S/O nach Bol ab. Wir suchen und fragen
vergebens.
Der Weg nach Bol führt noch 7 km weiter Richtung Süden
bis man auf eine breite Piste, die nach Osten führt,
stösst. Pos. N 13° 37.487 E 14° 17.349
Die Piste ist kaum befahrbar. Man fährt in sandiger Spur
nebenher.
Bol:
Wir melden uns bei der Brigade am Ende des Dorfes. Die
Pässe werden registriert. Man möchte Geld für die schwere
Arbeit, aber einer nach dem anderen von uns verdrückt sich
unauffällig, und so ist das Büro zum Schluss nur noch mit
Einheimischen gefüllt.
Anschliessend geht es zur Polizei nebenan (Fahne), aber es
ist Sonntag und die Station nicht besetzt. Der Polizeichef
wird informiert und kommt. Die Pässe werden abermals
registriert.
Das Zollgebäude liegt direkt am Tschadsee.
Der Zollbeamte will Geld, viel Geld.
Für 6 Carnets will er 60.000 CFA wegen "Sonntagsarbeit".
Aber wir haben einen Verbündeten. Der Polizeichef ist
Christ und hat etwas gegen Korruption. Zwischen dem
Polizeichef und ihm entbrennt ein heftiger Streit.
Danach werden die Carnets umsonst gestempelt, als
Dankeschön spenden wir 5.000 CFA der christilichen Kirche
in Bol.
Motorradfahrer Michael ist mit seinen französischen und
arabischen Sprachkenntnissen ein geschickter Vermittler.
Er schafft es, dass zum Schluss alle zufrieden sind.
Während unseres Aufenthalts (3 Std.) ging es sehr
afrikanisch zu. Das ganze Dorf war auf den Beinen,
insbesondere die Kinder, die in Scharen unseren Konvoi
umlagerten und ihre Grenzen testeten.
Solche "Volksfeste" sind zwar immer wieder ein Erlebnis,
aber man ist auch jedesmal wieder froh, wenn man den
Menschenmassen heil entkommen ist.
Die Hoffung auf eine besser werdende Piste zerschlägt sich
schnell. Fesch-Fesch-Staub, Weichsandpassagen und tiefe
Löcher machen allen Fahrzeugen und Insassen zu schaffen.
Mit einer Tagesleistung von 100 km geben wir uns
zufrieden. Einreiseformalitäten, technische Stops und
Smalltalks mit zwei entgegenkommenden Deutschen (erst
Wolfgang, dann Ralf, mit Toyotas) brauchen auch ihre Zeit.
Nach 5 1/2 Tagen haben wir die Tschadsee-Umfahrung
geschafft und übernachten in der Pampa ca. 60 km vor
Djamena. Die Piste war schlecht. Die Bevölkerung
in den grösseren Dörfern manchmal betrunken und die Kinder
z.T. aggressiv.
Die Strasse von Massaquet nach N`Djamena ist auf
den ersten 30 km noch staubige Piste.
Sehnsüchtig schauen wir auf die fast fertiggestellte neue
Asphaltstrasse, die parallel zu unserer Rumpelpiste
verläuft.
Nach weiteren 30 km kommen wir dann auf eine glatte
Asphaltstrasse mit Mittelstreifen. Man muss sich bremsen, um
nicht in einen Geschwindigkeitsrausch zu fallen.
8.02.00 N`Djamena
Campingmöglichkeiten sind rar in N`Djamena. Wir fragen bei
der kath. Mission - Fehlanzeige. Angeblich alles
ausgebucht, aber wahrscheinlich möchte man die Mission
nicht zu einem Campingplatz umfunktionieren - verständlich.
Beim Novotel erhalten wir ebenfalls eine Abfuhr. Hoher
Besuch aus Libyen (Ghaddhafi) macht uns zu einem
Sicherheitsrisiko.
Beim Hotel "Caravelle" auf dem Innenhof finden wir einen
gemütlichen Stellplatz, allerdings etwas ausserhalb.
Pos. N 12° 05.527 E 15° 05.448
1.500 CFA pro/Pers.
Internet:
Cybercafe (Gegenüber dem Kino "Normandie")
BAT und GTZ (Avenue Charles de Gaulle) Strasse
gegenüber der Tschad Air. 200 CFA pro/Min.
DHL:
Avenue Charles de Gaulle 155
Diesel:
An den regulären Tankstellen angeblich am
billigsten. 380 CFA/Liter.
12.02 Djamena-Ati-Dum Hadjer-Abeche-Adre-Grenze Sundan bis 18.02.00
Bei der Strecke quer durch den Tschad stehen wir vor der
Wahl, über Ati die Rumpelpiste oder über Mongo mit 200 km
Umweg die bessere Strasse zu fahren. Wir beschliessen über
Ati zu fahren. 200 km bedeuten 50 Liter Diesel und so
schlecht soll die Piste auch nicht sein.
Bis Ati ist die Piste durchwachsen, eben Piste.
Tiefe Bodenwellen und Sandpassagen bremsen die
Geschwindigkeit. Durchschnitt etwa 30 km/h.
In Ati verpassen wir die Piste nach Osten Richtung Abeche,
wir driften nördlich ab. In einem Bogen querfeldein
gelangen wir schliesslich auf die Hauptpiste.
In Doum Hadjer kommen wir auf eine Lateritpiste. Sie ist
etwas besser zu befahren, aber es hat sich bereits
Wellblech gebildet und Betonfuhrten bremsen auch immer
wieder die Fahrt. Die Durchschnittsgeschwindigkeit wird
nur unwesentlich höher. (30 km/h)
Die Piste über Mongo soll ähnlich, also Wellblechpiste
sein. Wir sind also froh, über Ati und nicht den Umweg
über Mongo gefahren zu sein.
600 km Wellblech - das muss nicht sein !
Der Kontrollposten am Ortseingang von Abeche begleitet uns
zur Gendarmerie. Passkontrolle, Ausreisestempel und ein
"Laissez passer" erhalten wir nach längerem Warten.
Unser letztes Geld wird in Bier und sonstige Lebensmittel
umgesetzt. Die Leute und auch die Kinder sind freundlich
und "gut erzogen".
Geld, d.h. DM oder Dollar in CFA-Ost, kann man schwarz
zu akzeptablen Kursen (DM/CFA 1:300 USD/CFA 1:600)
wechseln. Zum Beispiel im Geschäft "Alimentation Etoile"
am Markt.
Die Piste nach Adre ist von Regenfurchen durchzogen und
etwas schlechter als die Piste über Ati. (ca. 25 km/h)
In Adre erst Pass und Führerscheinkontrolle der
Gendarmerie. Man möchte pro Pass 1.000 CFA. Er bekommt
nichts.
Ausreiseformalitäten bei der "Poste de Police Frontiere".
Ausreisestempel in den Pass. Carnet abstempeln. Das
letzte Geld kann man bei den Marktfrauen gegenüber in
einfache Lebensmittel umsetzen.
Passkontrolle an der Grenze. Fahrzeuge werden kontrolliert.
Man sucht nach Funkgeräten o.ä. GPS und Laptops werden
akzeptiert. Einige Schränke und Stauräume werden
inspiziert.
Nach Geheimverstecken wird nicht gesucht.
Das ist auch gut so ...
Gegen 14:30 Uhr erreichen wir den Zoll in El Geneina.
Pos. N 13° 25.942 E 22° 25.514
Das Immigration-Office hat Freitags nachmittags
geschlossen. Wir müssen auf dem Zollgelände mit anderen
LKWs übernachten. Morgen, Samstag morgen sollen die Pässe
fertig sein.
Am nächsten Morgen stehe ich pünktlich beim Officer. Er
will 26.500 SP (Sudan Pound) pro Pass. Ich habe keine
Ahnung, wieviel das in Dollar oder DM sind, aber es klingt
nach viel Geld.
Soviel steht fest:
1 Sudan Dinar (SD) sind 10 Sudan Pfund (SP).
Wir fahren in die Stadt zum Geldwechseln. In einem
Geschäft erhalten wir nach einiger Verwirrung über
Wechselkurse, wobei die Sudanesen mit dem Faktor 10
recht grosszügig umgehen. Nach einigen Hin und Her bietet
man uns für 100 US-Dollar 24.000 SD oder 240.000 SP.
Zur Orientierung frage ich nach dem Preis für ein
Fahradschloss. Es würde bei dem angebotenem Wechselkurs
5 DM kosten. Also ist der angebotene Kurs ok.
Für 100 USD erhalten wir also 24.000 SD.
Im Immigration-Office bekommen wir auch das Road-Permit,
auf dem die Städte aufgeführt sein müssen, durch die man
fahren will.
Da dieses in den 26.500 SP oder 2.650 SD inbegriffen ist,
geben wir alle Städte an, die wir vielleicht passieren.
Für unsere 2.650 SD erhalten wir eine Quittung.
Bei der Security-Police gegenüber werden unsere Passdaten
registriert. - gratis -
Zuletzt zum Zoll.
1. Devisenerklärung
2. Zollerklärung:
Auflisten der Wertgegenstände wie
- Fahrzeug mit Chassis Nr.
- Filmkamera, Computer, Fotoapparat etc. mit Serien-Nr. angeben
- Sonstiges zusammenfassen (z.B. Campingzubehör)
3. Carnet abstempeln
Die Zollerklärung wurde nicht überprüft. Das Fahrzeug auch
nicht.
Der Zoll nimmt 2.300 SD pro Fahrzeug für seine Arbeit.
Er war auch recht lange beschäftigt.
Alles dauert seine Zeit und so sind wir erst um 15.00 Uhr
mit allem fertig. Da die Gegend hier sehr unsicher sein
soll, beschliessen wir, noch eine Nacht im Zollhof zu
bleiben und früh morgens auf die Piste von El Geneina über
Nyala nach En Nahud zu starten. Von der Strecke über El
Fasher haben uns alle (LKW-Fahrer und Polizei) abgeraten.
Um auf die Piste nach Nyala zu gelangen, verlässt man El
Geneina in N/O-Richtung. Beim Busbahnhof rechts.
Bei Pos. N 13° 28.507 E 22° 29.153 durchquert man ein
Flussbett (trocken). Hinter dem Wadi zweigt die Piste nach
Nyala in S/O-Richtung ab.
Zuerst ist die Piste noch recht gut zu fahren, wird aber
immer steiniger und durch tiefe Querrinnen zerfurcht, je
näher man Zalingei kommt. Die russischen Karten zeigen
den Pistenverlauf nur sehr ungenau. Zwischendurch einige
Militär/Polizeiposten.
Plötzlich ist die Piste mit dichtem Dornengestrüppt quer
verbarrikadiert. Auch mit LKWs ist kein Durchkommen möglich.
Und das "zufällig" im dichten unübersichtlichem Buschland,
und dazu noch auf einem hohen Damm, so dass Ausweichen nach
links oder rechts kaum möglich ist.
Das stinkt zum Himmel! - Überfall ?
Noch ist niemand zu sehen.
Also was tun ?
Aussteigen ? - Nein !
Also, runter vom Damm, wir haben ja schliesslich Geländefahrzeuge.
Es ist zwar ziemlich steil, aber es klappt und wir können die Barriere umfahren.
Mit etwas mulmigem Gefühl im Bauch geht es weiter.
Hinter Zalingei beginnt eine Asphaltstrasse nach Nyala.
Pos. N 12 54.421 E 23 29.068
Die Asphaltstrasse ist bis auf einige Schlaglochpassagen
schnell zu befahren. Beim Kontrollposten am Ortseingang
von Nyala geraten wir an einen überkorrekten Polizisten.
Wir müssen mit ihm in die Stadt, um das Road-Permit
abzustempeln. Der Stempelbeamte ist natürlich nicht da.
Man holt ihn und so weiter. Anschliessend noch zur
Securtiy-Police und dann sollen wir uns noch am nächsten
Tag im Immigration-Office melden. Nach einigem Palaver
verzichtet man allerdings dann darauf. Wir nächtigen
zwischen einer Militärkaserne und einer Moschee.
So langsam kommen wir dahinter, dass die meisten Sudanesen
noch in Sudan-Pfund rechnen. Als ich nach dem Preis für
Motoröl frage, erhalte ich z.B. die Antwort 4.000/L.
Das gleiche auf dem Markt. 1 kg Bananen kosten 1000.
Man bezahlt aber mit einem 100 SD-Schein.
Nyala ist Provinzhauptstadt mit allem, was dazugehört:
- Tankstellen (Diesel ca. 0.68 DM/L) Dieselversorg. kein Problem
- grosser Markt
- kleinen "Supermärkten" mit kleinem "westlichen" Angebot
- Bank zum Geldwechsel. (1 DM = 130 SD)(nur in der Khartum Bank "EL Wadi Branch")
- DED (Deutscher Entwicklungsdienst)
- Hotels
Wir verlassen Nyala in Richtung Ed Da`ein. Es geht dabei
mal links, mal rechts den Schienen entlang. Die weiter
nördlich verlaufende Piste laut Michelin-Karte verfolgen
wir nicht. Den Schienen entlang geht es ja auf kürzestem
Wege nach Ed Da`ein.
Die Piste entfernt sich manchmal aus der Sichtweite der
Schienen und verläuft mal links und mal rechts daneben,
um umliegende Dörfer anzusteuern.
Achtung, nicht auf die in südliche Richtung gehende Piste
"abdriften" !
Wegepunkt zwischendurch: Pos. N 11° 49.470 E 25° 24.915
Die Piste ist streckenweise einigermassen befahrbar, wird
aber in östlicher Richtung sandiger. Manche Spuren sind
von LKW ausgefahren und erfordern bei kleineren
Geländefahrzeugen ausreichend Bodenfreiheit.
Ed Da`ein ist eine grössere Stadt mit guter Versorgung.
Wahrscheinlich auch immer Treibstoff.
Aus der Stadt heraus geht die Piste Richtung Osten.
Bei Pos. N 11° 27.273 E 26° 13.820 über die Bahn
Bei Pos. N 11° 26.825 E 26° 17.048 teilt sich die
Piste.
Wir fahren die Strecke über Sharafa, also nach En Nahud
direkt. Die Piste ist sandig und hat viele Bodenwellen.
Schwierig kann es für Geländefahrzeuge werden, die über
nicht ausreichend Bodenfreiheit verfügen. Die LKW-Spuren
sind tief. Unsere 38 cm unter dem Differential sind an
manchen Stellen fast ausgereizt. Wer deutlich weniger als
35 cm aufzuweisen hat, wird hier Probleme auf der
Hauptpiste haben. Ausweichen ist aber meistens möglich.
En Nahud bietet alle Versorungsmöglichkeiten, inkl.
Treibstoff.
Die Piste nach El Obeid ist fürchterlich. Hart und wellig,
auf breiter Front zerpflügt, an manchen Stellen einem
Panzerübungsgelände gleich.
Aber es besteht Hoffnung:
Erdhaufen am Ortsausgang deuten auf Strassenbauarbeiten
hin. Traveller-Generationen nach uns werden in den
kurzzeitigen Genuss einer ausgebesserten Piste kommen.
In dem spärlich bewachsenen Gebiet ist ein
sichtgeschützter Übernachtungsplatz schwer zu finden.
Ca. 60 km vor El Obeid wird die Piste besser. Zum Teil
glatte Oberfläche.
In El Obeid ist "alles" zu bekommen. Wir tanken Diesel für
265 SD pro Gallone oder umgerechnet ca. 0.45 DM/L.
Und zu Hause hiess es, im Sudan gibt es keinen Diesel und
wenn, dann zu horrenden Preisen (bis zu 5 DM/L).
Alles Quatsch, vielleicht war das mal so, aber hier und
jetzt gibt es Diesel für 45 PF pro Liter ohne
Probleme direkt aus der Zapfsäule, und zwar 1a-Qualität
(glasklar).
Die Asphaltstrasse nach Khartum über Kosti finden wir nicht
auf Anhieb, da wir uns nach den russischen Karten
orientiern.
Wir stossen bei Koordinate N 13° 08.793 E 30° 15.787 auf
die ersehnte Strasse. Die Pistenschaukelei quer durch
die afrikanische Sahelzone hat hier ein Ende. Immerhin
sind wir von den 4500 km ca. 3000 km auf Piste
langgerumpelt. Die Durchschnittsgeschwindigkeit lag hier
bei ca. 25 Km/Std und die 1500 km Asphalt waren zu Beginn
der Strecke im Niger.
Die letzten 3000 km oder 25 Tage, mal von 200 km zwischen
Zalingei und Nyala abgesehen, waren schwierige Piste.
Aber jetzt geht`s über glatten Asphalt bei mörderischer
Geschwindigkeit (80 km/h) gen Khartum.
1.03.00 Khartoum
Als Übernachtungstip haben wir "den Deutsch Sudanesischen
Club" (früher Deutscher Club) empfohlen bekommen.
Pos. N 35° 35.145 E 32° 32.865
Ich persönlich bin immer skeptisch bei Anlaufadressen wie
Missionen, Entwicklungsdiensten oder ähnlichem, wie es der
Deutsch Sudanesische Club ist. Bisher haben wir auch noch
keinen "Treffer" verzeichnen können und mich beschleicht
langsam das Gefühl, man geht denen auf die Nerven. Dauernd
kommen dort "Individualreisende" an und wollen auf dem Hof
campieren, duschen, essen und mit den neuesten
Informationen versorgt werden, möglichst noch umsonst.
Warum sollten diese Organisationen eigentlich bei dem
100. Reisenden immer noch Interesse daran haben ?!
So etwas kann sich mal ergeben, aber als feste Anlaufadresse ??
Der Manager ist geschäftsmässig freundlich. Auf unsere
Andeutung dort campieren zu wollen, empfiehlt er uns den
Campingplatz Blue-Nile-Sailing-Club und zeigt uns eine
Anfahrtskizze für einen weiteren Camingplatz. Auf dem
Clubgelände kann man seit 2 Monaten nicht mehr campieren.
Ich bin nicht überrascht.
Blue-Nile-Sailing Club ( Pos. N 15° 36.696 E 32° 32.076)
- Stellplatz direkt am Blauen Nil
- kleines Restaurant (einfach, gut und preiswert)
- Sanitär ok
- 5 USD pro Fzg. 3 USD pro Pers.
- Discount aushandeln !
Wir fahren hin und finden die Sache ok. Man sitzt direkt
am Blauen Nil, das kleine Restaunrant liefert einfache,
preiswerte, aber schmackhafte Küche und eine Cola kostet
40 Pf. Der Stellplatz hat zwar keinen Schatten, aber man
kann nicht alles haben. Der Club ist gut und hat zentrale
Lage.
Die andere Campingmöglichkeit liegt auch am Blauen Nil,
ist preiswerter und man kann angeblich den Swimmingpool
vom Amerikanischen Club benutzen. Er liegt aber sehr
weit ausserhalb (ca. 15 km vom Zentrum)
Pos. N 15° 30.792 E 32° 37.800
Ein sudanesischer Geschäftsmann, mit dem wir ins Gespräch
kommen, behauptet, man könne von Ägypten am roten Meer
entlang in den Sudan einreisen. Man braucht lediglich eine
Genehmigung aus Kairo oder von der ägyptischen Botschaft
im Sudan. Auf der Strasse, die bis auf ein Teilstück recht
gut sei, herrsche angeblich reger LKW-Verkehr.
Das wäre doch eine echte Alternative zur Nasser-See
Verschiffung !
Die Pontons (Stck. links und rechts) kosten 1600 USD pro
Stück. Es haben mehrere Fahrzeuge Platz und die Kosten
kann man sich u.U. teilen. Die reine Fahrzeit soll 6 Tage
dauern. Das Entlanden kann im ungünstigen Fall, wenn erst
der andere Ponton entladen wird, u.U. auch 3 Tage dauern.
Alles teuer und zeitaufwendig. Schwierig wird der Weg
zurück von Wadi Halfa nach Assuan. Es muss ja
sichergestellt sein, dass überhaupt ein Ponton da ist.
Es heisst, für die Besichtigung der Tempel Meroe und andere
Ausgrabungsstätten wie Naga und Musawwarat braucht man
Permits, die man im Nationalmuseeum (Verwaltungsgebäude
hinten, 2 OG) erhält. Pro Person und Besichtigungsstätte
kostet es 10 USD. Ganz schön happig !
Wir bezahlen ersteinmal für Musawwarat. Vor Ort soll man
mit 1.000 SD auch hineinkommen erfahren wir später.
Die linke Brücke über den Blauen Nil ist für LKWs
gesperrt. Die Strasse nach Shendi zu den Ausgrabungsstätten
ist neu und auf unserer Michelin und der "Russenkarten"
nicht eingetragen.
Der Abstecher zum 6. Catarakt lohnt sich schon wegen der
schönen Nillandschaft. Sudanesen machen hier mit Bootsfahrten
und anderen Dienstleistungen "Touristengeschäft".
Abzweig zum Katarakt N 16° 17.145 E 32° 46.729
Pos. 6. Katarakt N 16° 20.212 E 32° 41.578
Um zu den Anlagen von Naga und Musawwarat zu kommen,
braucht man nicht bis Shendi zu fahren.
Ein Schild markiert die Abkürzungspiste.
Pos. N 16° 32.829 E 33° 13.233
Abhängig davon, ob man sich für Tempel und Ausgrabungen
interessiert und wieviele man schon vorher gesehen hat,
wird man von Musawwarat mehr oder auch weniger begeistert
sein.
7.03.00 Ausreise Sudan
Die Strassen nach Gedaref sind asphaltiert und grösstenteils
in gutem Zustand. Hin und wieder werden die Pässe
registriert und das Road-Permit abgezeichnet.
Ab Gedaref bis zur Grenze sind Piste. Eine verläuft im
nördlichen, eine im südlichen Bogen. Die untere Piste,
auf die wir gelangen, ist nicht in der Michelinkarte
verzeichnet. Beide Pisten treffen sich in Doka auf halber
Strecke. Welche die bessere ist, wiess ich nicht, ich
vermute aber die obere.
An einem Militärposten müssen wir warten und es wird ein
kleiner Konvoi gebildet, der sich aber bereits nach 500m
auflöst. Die Piste wird durch tiefe Querrinnen etwas
schwieriger.
Im Grenzort Gallabat erhalten wir den Ausreisestempel
und das Road-Permit wird einbehalten. Beim Zoll wird das
Carnet gestempelt und man verlangt unsere Zollerklärung.
Nach der Devisenerklärung fragt keiner.
Die Fahrzeuge werden nicht kontrolliert.
Man ist hier sehr freundlich und man bringt uns mit den
Pässen auf die äthiopischen Seite, nicht ohne den Hinweis,
dass wir jetzt wieder Bier und Whisky trinken dürfen.
Anfang
Pass- und Fahrzeugkontrolle auf äthiopischer Seite. Einige
Staufächer müssen geöffnet werden.
Den Einreisestempel und die Zollsachen werden erst im 40km
entfernten Shedy gemacht.
Immigration-Office und Zoll in Shedy bei
Pos. N 12° 46.596 E 36° 24.463
Einreisestempel im Immigration-Office.
Der Zoll ist nicht besetzt. Der Officer soll morgen
kommen und man bietet uns solange Camingmöglichkeit im
Zollgelände an. Es ist früher Nachmittag und der Weg noch
weit. Auf den Zollstempel im Pass verzichten wir.
Geldwechsel (schwarz und nur USD) wäre möglich.
Die Piste nach Gonder ist auf der ersten Hälfte durch
Flussbettquerungen (wenig Wasser) und tiefe ausgefahrene
Kuhlen nicht für Normalfahrzeuge geeignet. Die zweite
Hälfte wird immer besser. Es wird eine neue Piste
angelegt, die z.T. schon befahren wird.
11.03.00 Gonder
Stellplatz am Terara-Hotel.
Mit 60 Birr sehr teuer. Sanitär ist ok>
Der Gemp ist recht interessant, besonders für
geschichtlich Interessierte
Schwarzwechsel weil Sonntag : 1 USD = 8 Birr
13.03.00 Bahir Dar
Die Piste von Gonder nach Bahir Dar ist staubige
Schotterstrasse, aber kaum Wellblech.
Einen schönen Stellplatz direkt am Tana-See haben wir im
empfehlenswerten Ghion-Hotel.
44.- Birr für Fzg. und Pesonen.
"Insel-hopping" zu den 3 Inseln Kebran, Zeghie und Debre
Maryam für einen Tage kostet uns 60.- USD.
Die Blue-Nile-Falls sind keine Niagra-Fälle, wir sind
aber trotzdem recht zufrieden mit dem, was wir sehen.
16.03.00 Lalibela
Von Bahir Dar fahren wir wieder ein Stück zurück, um auf
dem "Highway" nach Weldiya zu kommen. Nach ca. 200 km
Schotterpiste kommt der Abzweig nach Lalibela.
Pos. N 11° 41.294 E 38° 55.438
Nach weiteren 60 km, wobei die Schotterpiste auf den
letzten 10 km von bestem Asphalt abgelöst wird, erreicht
man Lalibela.
Hinterhofstellplatz im Asheten Hotel für 35 Birr pro Fzg.
Pos. N 12° 02.040 E 39° 02.976
Eintritt Lalibela 100 Birr/Pers. Mit dem Führer einigen
wir uns auf 90 Birr + Trinkgeld.
Ausser der Felsenkirche "Gyorgis" sind alle Bauwerke mit
äusserst hässlichen Gerüsten und Überdachungen gegen
Erosion und leider auch Blicke geschützt.
Bild
Das Eindruckvollste an Lalibela, die Ansicht der
monolithischen Bauwerke aus den Felsen gearbeitet ist
damit hinfällig. Die Besichtigung der Kirchen
rechtfertigt den hohen Eintrittspreis aus unserer Sicht
nicht mehr. Kunsthistoriker mögen da vielleicht anderer
Meinung sein. Wir sind aber etwas enttäuscht.
Wie kann man diese eindrucksvollen Bauwerke nur so
stümperhaft verschandeln !
Das schönste an Lalibela war die Anreise und besonders
die Rückfahrt über Debre Birhan durch eine grandiose
Berglandschaft - Eintritt frei, kein Führerzwang !
21.03.00 Addis Abeba
Die Piste von Lalibela über Weldiya und Debre Birhan nach
Addis ist mal Schotterpiste, mal Asphalt, aber meisten
holperig und schlecht zu befahren. Richtung Addis besser
werdend.
In Addis campieren wir wie wohl die meisten Traveller im
"Bel Air Hotel". Es ist erstaunlich ruhig, man hat nicht
das Gefühl, in einer Grossstadt zu stehen.
Pos. N 9° 01.849 E 38° 46.510
Bei der indischen Botschaft.
Am Wochenende kann es dort allerdings etwas lauter werden.
Freitag bis Sonntag ist Disco bzw. live-Musik angesagt.
Stellplatz 2 USD /Pers.
Sanitär Durchschnitt, heisse Dusche.
Zimmer 50 Birr.
Internercafe " ". 1 Std. 15.- DM
Lila-farbenes Gebäude.100m von Nordausgang der Hauptpost
in N/O- Richtung.
22.03.00 Langano-See
Die ersten 100 km Richtung Süden zu Langano-See sind
bester Asphalt. Danach nur noch schlimme staubige Holper -
piste, davon sind 30km Baustelle. Aber immerhin, die
Strasse wird neu gemacht.
Camping im "Beleke-Hotel"
20 Birr für den Stellplatz am See.
Schöne Anlage. Hier kann man es aushalten.
Die Strasse nach Moyale ist besser, als wir erwartet haben.
Bis Debre Maryam etwas schlechter Asphalt, danach bis auf
kleinere Teilstücke guter Asphalt.
Übernachtung im Trucker-Hotel "Tana". 10 Birr für
Stellplatz.
Moyale:
Kontrollposten (Pässe, Blick ins Fahrzeug) am
Stadtrand. Freundliche Leute, keine typisch hektische
Grenzstadt. Schwarzmarkt für Geldwechsel.
Stellplatz beim "Ysosadayo" Hotel.
Mit 40 Birr zu teuer.
Zimmer mit Dusche 60 Birr.
Immigration Office und Zoll am Ende der Hauptstrasse
rechts. Immigration kein Problem.
Der Zoll will die Devisen-Declaration und das
"Laissez-passer" sehen. Wir haben beides nicht, da wir den
Customs in Shedy aus Zeitgründen umgangen haben.
Nach etwas Papierkram und Palaver geht es weiter über die
Grenze.
29.03.00 Einreise Kenia (Moyale)
Achtung, Linksverkehr !
Die Einreise über Moyale nach Kenia ist einfach. Die
Gebäude der Reihe nach. Visum gibt es an der Grenze.
1. Polizei
(Passkontrolle, Registrierung)
2. Immigration
(Einreisekarten, Visum)
für viele Nationen ist das Visum bis zu
1 Monat kostenlos.
Verlängerung kostet dann 50.- USD
3. Customs (Carnetstempel, kein Fahrzeugcheck)
Übernachtung:
Es gibt einige afrikanische Hotels und
eine Camp-Site im Wildlife-Service.
Einfacher Stellplatz ohne grossen Komfort,
aber schönes weites Gelände mit schatttenspendenden
Bäumen. 2.- USD pro Pers.
Man erreicht diese Camp-Site, vom "Kenia -
Moyale-Dorfplatz" die Strasse in S/W-Richtung
zur Polizei hoch, Strasse macht einen
Rechtsbogen, nach 50 m links das Schild
"Wildlife Service" mit dem Himweis "Camp".
Einfahrt zum Camp nach gut 50m über
ausgewaschenen Weg.
Pos. N 3° 31.112 E 39° 03.027
Überfälle auf der Strecke nach Marsabit und Isolo
erfordern Begleitschutz oder machen das Fahren im Konvoi
(8 Uhr morgens ab Dorfplatz) erforderlich.
Der Konvoi soll angeblich langsam fahren und nach 8-10
Std. in Marsabit ankommen. Reifenpannen sind üblich.
Wir entscheiden uns für den Konvoi. Man hätte auch
Soldaten als Begelitschutz anheuern können.
Mal sehen, was passiert !
30.03.00 Konvoi Moyale - Marsabit
Um 8.00 Uhr fahren wir zur Ausfallstrasse nach Marsabit.
Es stehen bereits 2 LKW und viele Menschen dort, die uns
auf einen "Lift" ansprechen.
Eine "Privateskorte", mit der man unabhängig schnell und
auch früher starten könnte, kostet um die 15.- USD pro
Fahrzeug. Der Major hat allerdings keine Soldaten mehr
übrig für eine "Privateskorte" und rät uns, im Konvoi
mitzufahren.
Wir starten als erste mit einem Soldaten an Bord. Der
Vorsprung ist nach kurzer Zeit aufgezehrt. Ein LKW mit
Rindern und Menschen an Bord donnert mit einem Affenzahn
an uns vorbei. Die Geschwingigkeit wollen wir nicht
mithalten. Der Konvoi zieht sich auseinander.
An einigen Rastpunkten treffen wir die LKWs wieder.
Zum Schluss (die letzten 100 km von 250 km) fahren wir dann
alleine mit unserem "Bodyguard". Umsonst sind die Soldaten
nach eigenen Aussagen auch nicht, sie knöpfen uns 15 USD
pro Fahrzeug ab.
Die Piste ist eine Katastrophe. Entweder tiefes
LKW-Wellblech oder extreme Bodenwellen, oder faust -bis
kopfgrosse Steine, auf denen man langholpert. 250 km
oder 10 Std. Dauerrüttelei.
Es hiess vorher, dass meistens mit Reifenpannen zu rechnen
ist, und wir haben auch schon Reifen nach dieser Strecke
an anderen Fahrzeugen bewundern können. Sie sahen
aus, als wenn sie mit einem Schnetzelwerk bearbeitet
waren.
Ich bin kein Markenfetischist, aber ich schwöre jetzt noch
mehr auf die Michelin 14.00 R 20 XL/XS. Bisher bin ich
80.000 km mit solchen Reifen ohne Panne oder andere
Probleme gefahren. Im Gelände verleihen sie zudem einem
ungeheuren Vortrieb.
Den Reifen ist die Möderstrecke eigentlich gar nicht
anzusehen. Die Reifen sind einmalig.
Trotz der zahlreichen Gruselstories, die man über diese
Banditenstrecke gehört hat, erreichen wir etwas
erleichtert abends gegen 19:00 Uhr Marsabit.
Stellplatz für 250 KS (ca. 7 DM) mit Duschenbenutzung am
Jeyjey-Center. Ein kühles Bier gibt es dort allerdings
nicht.
Marsabit-National-Park:
Eintritt ..... 15.- USD/Pers.
Fahrzeug .... 200.- Ksh
Übernachtung auf Campsite im Park 2.- USD/Pers.
Campsite vor dem Park 2.- USD/Pers.
Der Stellplatz am "Lake Paradise" ist sehr schön, viele
Tiere haben wir allerding nicht gesehen.
2.04.00 Marsabit - Isiolo
Laut Aussage der Polizei gibt es einen Konvoi nach Isolo,
der um 5:00 Uhr startet. Uns wird ein Security als
Begleitschutz empfohlen. Da es keinen Grund zu der Annahme
gibt, dass diese Strecke ungefährlicher als Moyale -
Marsabit ist, einigen wir uns auf 15.- USD für den
"Kalaschnikow-Man".
Die Piste ist wieder eine Katastophe. Knallharte
Rumpelpiste. Wellblech, Steine und Bodenwellen. 230 km
hat man das Gefühl, man hätte jemanden mit einem
Presslufthammer am Bord.
Wir übernachten in Archers Post vor dem Gate zum Samburu -
Nationalpark.
400 Ksh als Obolus für die "Bodyguards".
Am nächsten Morgen geht es nach Isiolo. Unterwegs sehen
wir am Strassenrand vereinzelt einige Soldaten. In der
Zeitung hatten wir von Unruhen in der Stadt gelesen.
LKW-Fahrer umfahren Isiolo. Als wir morgens durch die
Stadt fahren, scheint alles ruhig zu sein.
Der Rest interessiert uns nicht mehr.
Weiter geht es auf Afrika-Asphalt Richtung Nairobi
4.04.00 Ziel erreicht !
Nach einem Zwischenstop in Nanyuki am Äquator erreichen
wir unser Ziel, den Stellplatz in Ruiri für unseren Mc
Dee. (Magirus).
Nach einer feucht fröhlichen Abschiedfeier in Nanyuki am
Äquator haben wir uns von unseren Reisepartnern Axel und
Anette getrennt.
Sie fahren weiter nach Nairobi zum Upper-Hill
Campsite, um sich zu erholen und ihre weitere Reise
Richtung Capetown zu planen.
- Viel Glück und gute Reise !
- Wiedersehen in Afrika nicht ausgeschlossen !
Für uns ist diese Reise ersteinmal zu Ende. Nach 21606 km
ist unser Stellplatz erreicht.