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Logbuch Mexiko 27.3. - 28.5.2012
Reiseroute:
27.04. - 04.04. Los Angeles/San Diego (Reisevorbereitung)
05.04. - 17.04. Baja California
- Santa Rosalia
- Playa Cocos
- La Paz
18.04. - 7.05. Mexiko Pazifikseite (Westseite)
- Teacapan
- Guanajuato (Welterbe UNESCO)
- Angahuan (in Lava versunkene Kirche)
- Acapulco
- Monte Alban (Zapoteken Tempelstadt b. Oaxaca)
- Petrified Falls (Oaxaca)
- Arbol de Tule (Oaxaca)
08.05. - 23.05. Mexiko Atlantikseite (Ostseite)
- San Cristobal
- San Cristobal (Maya Tempeltadt)
- Balamku (Maya Tempelstadt)
- Becam (Maya-Tempelstadt)
- Tulum (Maya-Tempelanlage)
- Chichin Itza (Maya Tempelanlage)
20.05 - 27.05. Fahrzeug abstellen, Miami, Rückreise
27.3. - 6.4.12 Ankunft Los Angeles/Einreise Mexiko
Der Flieger landet pünktlich, aber spät in LA. Leihwagen und Hotel sind reserviert, der Sicherheitscheck geht diesesmal recht zügig und so liegen wir 1 1/2 später schon im Bett, nachdem wir uns unseren obligatorischen Empfangssekt an der Bar noch abgeholt hatten.
Wir fahren zu unserem Storage, wo wir unseren Chevy-Camper abgestellt hatten und finden ihn unversehrt vor. Das war zwar zu erwarten, aber irgendwie ist man doch immer erleichtert, wenn man sein Gefährt heil wiedersieht. Die nächsten Tage vergehen mit ein paar organisatorischen Dingen. Der Chevy muss noch in die Werkstatt und er muss wieder angemeldet werden. Einkäufe sind zu tätigen und ein paar Dinge aus Deutschland müssen noch eingebaut werden, bevor es zur Grenze nach Mexiko bei Tijuana geht. Wir werden die Baja California herunterfahren und dann von La Paz aus auf das mexikanische Festland übersetzen. Endziel dieser Reise ist Cancun.
Die Einreiseformalitäten nach Mexiko sind normalerweise einfach, aber da wir unseren Camper in Mexiko für mehr als die üblichen 180 Tage abstellen und die Baja California verlassen wollen, ist die Sache etwas komplizierter.
Das eigentliche Problem bestand darin, dass wir uns beim Passieren der Grenze nicht bei "Autobussen" eingeordnet hatten, sondern bei "Autos" und die Grenze mit allen Abfertigungsbüros passiert hatten, bevor wir überhaupt anhalten konnten.
Wer also zum "Mirgration-Office" will, muss sich unter "Autobusse" einfädeln - das muss man wissen.
Ich musste mich also von hinten - halb illegal - wieder in die Grenzabfertigung einschleichen, um die Formalitäten zu erledigen.
Bei der Migration füllt man die Einreisekarte aus, bezahlt nebenan seine Gebühr (25USD/Pers.) und hat dann seinen Zahlbeleg für die Visitor-Fee und die abgestempelte Touristen-Card.
Das erforderliche Einreisedokument für das Fahrzeug erhält man woanders. Etwa 300 Meter in süd-westlicher Richtung befindet sich eine Art Zollhof, zu erkennen an einem großen blauen Schild auf dem "Temporary Import" oder "Car Permit" steht. Dort hinein geht man und erledigt die Dinge für das Fahrzeug.
Man muss wissen, dass es zwei verschiedene Prozedere gibt:
Für normale Fahrzeuge, auf die eine Kaution von mehreren 100 USD (je nach Baujahr) erhoben werden und die nur 180 Tage eingeführt werden dürfen.
und
für Wohnmobile (Motorhomes). Diese dürfen ohne Kaution gegen eine Bearbeitungsgebühr von 50 USD für 10 Jahre nach Belieben ein- und ausgeführt werden. Man hat also verstanden, dass Camper eine gute Devisen-Einnahmequelle sind und entsprechend hofiert werden müssen. In der Beziehung sind die Mexikaner vielen anderen Ländern voraus.
Wir haben das Problem, dass in unseren Fahrzeugpapieren nicht "Camper" steht, sondern "Pickup". Ich erkläre, dass unser Pickup zu einem Motorhome umgebaut wurde, aber man kann es so nicht akzeptieren. Also führe ich unseren Camper vor und als die Zöllnerin Mikrowelle und "Badzimmer" vorfindet, haben wir ein Motorhome und erhalten ein 10-Jahre Einreisedokument, welches jetzt stolz an der Windschutzscheibe prangt.
Die erste wichtige Tat ist die Fahrt zur Tankstelle. Ein Liter Normalbenzin kostet 61 Cent. Ein guter Preis im Vergleich zu den 85 Cent in den USA.
7.4. - 17.4.12 Baja California
Wir steuern ein paar Strände an der Pazifikküste an, die ganz nett sind, aber entgegen unseren Erwartungen ist es recht frisch, es weht manchmal eine steife Brise vom Meer, die eher bei Surfern das Herz höher schlagen lässt als bei Beach-Fans.
Wir wollen mehr als 22 Grad.
Weiter Richtung Süden durchfahren wir ein Kakteen-Schutzgebiet. Die Botanik ist so vielfältig wie es eine Wüste sein kann. Besonders markant die manndicken und 10 Meter hohen Kakteen. Wir finden einen schönen Übernachtungsplatz mittendrin.
Tags darauf erreichen wir dann unser eigentliches Baja-Ziel, die Strände südlich von Muelge, der "Baja Conception". Wahrlich traumhafte Strände und wir finden den Strand wieder, den wir vor sage und schreibe 31 Jahren mal besucht hatten. Viel hat sich nicht verändert, aber die kleinen Hütten aus Palmwedeln sind neu und nett gemacht. "Unser" Strand "Los Cocos" ist zwar etwas teurer (10 EUR/Tag, sonst ca. 5 EUR/Tag), aber auch am schönsten.
Nach vielen Jahren "Entbehrung" machen wir mal wieder Strandurlaub. Wir sind dort ausschließlich unter Mexikanern, die Ostern und die Tage danach für einen Familienausflug nutzen. Sie pflegen ein geselliges "Miteinander", begleitet von Musik, eifrigem Geschwätz und ausgiebigen Mahlzeiten. Man hat den Eindruck, die Mexikaner müssen ständig etwas zum Kauen in ihrer Bissweite haben. Dementsprechend sind ihre Körpermasse. Bei ihrer ohnehin schon etwas gedrungenen Statur sind ein paar Kilo zuviel schon deutlich sichtbar, und die meisten schleppen nicht nur ein paar Kilo zuviel mit sich herum, sondern übertreffen in ihrer Fettleibigkeit noch die Amerikaner. Selbst die Kinder tragen schon einen deutlich sichtbaren Bauchring mit sich herum.
Man könnte meinen, das Problem auf der Welt ist mittlerweile nicht mehr die Nahrungs-Knappheit, sondern das Überangebot !
Es geht weiter nach "La Paz", unserer letzten Station auf der Baja-California, von dort aus werden wir auf das Mexikanische Festland übersetzen. Als wir La Paz erreichen, sind wir erstaunt oder gar begeistert. Eine saubere, schöne Stadt mit einer tollen Strandpromenade, wie die Cote dŽAzur zu ihren besten Zeiten.
Kleine Cafes, Restaurants und Shops - und dabei zu äusserst humanen Preisen. In einem netten Restaurant direkt am Meer bestellen wir eine Suppe "Meeresfrüchte", Enchiladas (gefüllte Tortillias mit Fleisch, dazu Bohnen und Reis) und drei Bier. Nicht nur dass es gut zubereitet war - die Portionen waren auch auf mexikanische Essgewohnheiten abgestimmt und für uns zu groß.
Alles zusammen 12 EUR. Am Timmendorfer Strand hätte es damit gerade für die Suppe gereicht.
Wir fahren in den Hafen zum Schalter der "Baja-Ferry" und ich erkundige mich nach den Preisen für die Verschiffung auf das Festland und falle fast hintenüber, als ich die Zahlen höre: 11700 Peso (730 EUR, Camper + 2 Pers.) verkündet das Fräulein mit Unschuldsmine, nachdem unser Chevy vermessen wurde (6.6m).
Mein Entsetzen brauche ich nicht zu spielen, es hiess zwar immer, dass die Überfahrt für Camper teuer sei, aber mit DER Summe hatte ich nicht gerechnet. Das waren die Preise für eine 15-stündige Fahrt nach Mazatlan, der Preis für die kürzere Verbindung nach Topolobampo lag mit 6800 Peso (425 EUR) auch noch sehr hoch, zumal dort noch die zusätzlichen Benzin- und Autobahngebühren fällig wurden. Die Preise mussten wir erst einmal "verdauen".
Es war offensichtlich, dass mit diesen Preisen speziell die Camper aus den USA abkassiert werden sollten. Alle anderen Fahrzeugpreise waren um Größenordnungen billiger.
"Ja, ganz schön teuer", bestätigte mir sogar das Schalterfräulein, aber ein anderes Angebot könne sie nicht machen.
Am nächsten Tag fragen wir bei der Konkurrenz TMC nach. Das Ticket-Büro ist nicht so einfach zu finden, aber als ich fündig werde und mein Anliegen einer Verschiffung meines Fahrzeugs inkl. 2 Personen vortrage, glaube ich etwas von 2000 Peso zu verstehen. Ich gebe zu bedenken, dass mein Fahrzeug etwas über 6m lang ist und frage nochmals nach:
"2570 Peso", es bleibt dabei. Bei so kleinen Fahrzeugen wird nicht gemessen. Ich glaube es erst, als ich die Tickets in der Hand halte.
Das sind gerade 160 EUR, und darin ist noch ein kleines Abendessen und ein Morgenkaffee enthalten.
Die Erklärung ist:
Es handelt sich nicht um eine Fähre, sondern einen Cargo-Transporter, der hauptsächlich riesige LKW transportiert und solch kleine Gefährte wie unseres zum "Ausstopfen" der verbleibenden Lücken
nutzt. Besser hätte es nicht kommen können. Wir können sogar während der Überfahrt nach Topolobampo in unserem Chevy-Camper übernachten.
18.4. - 8.5.12 Mexiko Pazifikseite (Westen)
Morgens bei Nebel erreichen wir das Festland in Topolobambo. Der Nebel kommt uns gelegen, denn wir müssen ca. 400km durch "Feindesland". Der dicke Nebel schützt uns vielleicht vor den Drogenbanditen, die hier laut internationalen Medien ihr Unwesen treiben. In dieser Region ist der Hauptwirtschaftszweig der Anbau und Handel mit Drogen - warum wir als Touristen dadurch gefährdet sein sollen, erschließt sich uns nicht so recht, aber ein mulmiges Gefühl beschleicht uns schon.
Wir brettern den Highway gen Süden und ausser unzähligen entgegenkommenden LKW, die wohl die durchgeknallten Banker an der Wallstreet mit Kokain versorgen, können wir nichts Verdächtiges ausmachen. Unbeschadet erreichen wir also am späten Abend eine kleine Campsite am Meer, die ganz nach unserem Geschmack ist.
Palmen, Strand und ein kleines preiswertes Restaurant mit guten Cocktails und einer interessanten Auswahl an Meeresfrüchten - fangfrisch natürlich - die Fischer haben ihre Boote gleich nebenan...
So schlürfen wir ein paar Tage Cocktails, futtern allerlei Meeresgetier und spielen "Karibik-Urlaub".
Wären wir nicht so ausgeruht an die nächste Etappe gegangen, hätte ich wahrscheinlich auf der Fahrt durchs Inland nach Guanajuato irgendwann in das Lenkrad gebissen.
Eine Kleinstadt reiht sich an die andere, der Asphalt ist schlecht, besonders in den Städten und wir machen Bekanntschaft mit den "Topes". Topes sind Buckel, die quer über die Strasse laufen und nur einem Ziele dienen, dem Autofahrer das Leben schwer zu machen.
Diese BUMPS, die auf der Strasse die Geschwindigkeit auf fast "0" reduzieren, kennen wir auch von Afrika, aber hier beherrschen sie den Autoverkehr. Es gibt sie in verschiedenen Formen:
Kleine harte Bumpes, meistens so zehn hintereinander, die rattern zwar, aber zerstören keine Achse, bis hin zu 30cm hohen Sprungschanzen, die übersieht man pro Fahrzeug nur einmal. Die Topes werden manchmal per Schild angekündigt und mal gibt es Schilder OHNE Topes und oft Topes OHNE Schilder, die im Baumschatten versteckt oder clever hinter Kurven getarnt auf ihre Opfer lauern. Die Verkehrsminister müssen einfach durchgeknallt sein.
In Guanajuato - wie ganz allgemein in viele mexikanischen Städten - kann man sich dann von diesen nervenzerrenden Fahrten erholen. Im Zentrum der Städte, insbesondere auf dem "Plaza" nach spanischem Vorbild, dem s.g. Zocalo, laden Restaurants, Cafes und Bars zum Verweilen ein; Musikanten und Strassenkünstler buhlen um einen kleinen Obolus; Schuhputzer, Garküchen, Kleinkunsthändler und allerlei Bauchladengeschäfte versuchen ihren Tagesumsatz von wenigen Euros zu erreichen. Dazwischen sieht man immer wieder Frauen und oft auch die Kinder der indigenen Stämme, die durch den Verkauf ihrer traditionellen Handarbeiten die Familienkasse aufbessern wollen.
Sie sind nochmals etwas kleinwüchsiger als die ohnehin schon etwas kurz geratenen Mexikaner. Es ist kaum zu glauben - Marion wird hier zur grossen Blonden .....
Der Zocalo ist DER Treffpunkt für Jung und Alt - und er bietet Sitzgelegenheit, OHNE konsumieren zu müssen. So sitzen die Leute beieinander, schwatzen und amüsieren sich. Irgend etwas ist immer los, einen freien Platz auf einer Bank zu finden ist schon schwierig, wenn ich da an unseren "Zocalo", unseren Marktplatz zu Hause denke - habe dort eigentlich noch niemanden sitzen sehen ...
Vom Landesinnern geht es wieder in Richtung Pazific-Küste. In Urupan machen wir einen Abstecher nach Angahuan. Dort hat der Vulcan "Paracutin" 1943 ein Dorf mit Lava zugedeckt, nur der Kirchturm ragt noch aus den Lavamassen hervor - ein ungewöhnlicher Anblick.
Je näher wir der Küste kommen, desto heisser wird es. Auf unserem Aussenthermometer lesen wir 37 Grad. In unserem Chevy haben wir angenehme Temperaturen, aber draussen ist es feucht und heiss - wir sind schliesslich schon weit unterhalb des Wendekreises und die Sonne steht jetzt fast im Zenit. Das eigentliche Problem ist nicht die Wärme, sondern die hohe Luftfeuchtigkeit. Leider ist unsere nächste Campsite am Strand von Zihualanejo auch noch in einem Hinterhof, wo sich Hitze und Feuchte stauen. Die Klimaanlage im Camper ist eine schöne Sache, aber sobald wir die Tür öffnen, stossen wir wie gegen eine Hitzewand und wir beeilen uns, um schnell in das Restaurant zu gelangen. Dort weht eine frische Brise vom Meer her und auch sonst ist es hier gut auszuhalten. Nur 30m vom Restaurant entfernt befindet sich die Beach mit dem üblichen Strandleben. Es ist Wochenende und entsprechend bevölkert ist der Strand.
Von Strand zum Restaurant geht man über eine 10m lange Holzbrücke;
hat man diese passiert, befindet man sich schlagartig in einer anderen Welt - im Dschungel.
Ein kleiner Fluss fliesst hier ins Meer und sorgt für reichhaltiges Leben. Schildkröten sonnen sich auf Baumstümpfen, riesige Leguane schleichen herum in der Hoffnung auf ein paar Abfälle aus der Küche, in den Bäumen brütet eine ganze Reiherkolonie, manchmal tauchen ein paar Affen auf und ab und zu schaut sogar ein Krokodil vorbei - und man sitzt fast mittendrin, wie in einer anderen Welt - und 30m entfernt tobt das Strandleben ...
Acapulco heisst unser nächstes Ziel. Wir versprechen uns nicht viel davon - "eine amerikanische Touristenenklave" eben und so sind wir auch nicht enttäuscht, als wir genau das vorfinden.
In angenehmerer Erinnerung werden uns Simone und Olaf mit ihren 170er-Magirus und ihren beiden Vierbeinern bleiben, die wir zu unserer Überraschung und Freude auf der Campsite treffen.
Sie "klappern" mit viel Zeit und eben einem Magirus-Wohnmobil den Amerikanischen Kontinent ab, so wie wir es mit unserem Magirus in Afrika tun. Es gibt und gäbe noch viel zu erzählen, aber wir sind hier auf diesem Kontinent die "Zeitlosen" und müssen getrieben von unserem Zeitplan weiter nach Oaxaca - schade.
Die Strasse dorthin ist nervig schlecht, wir brauchen fast 2 Tage für 250km. In Oaxaca besuchen wir unsere erste Ausgrabungsstätte, die Tempelstadt "Monte Alban", schlendern über den Markt und den "Plaza", besichtigen den Riesenbaum "Arboles del Tule" und fahren zu dem wirklich sehenswerten versteinerten Wasserfällen "Cascadas Hierve el Aqua". Der Umweg über Oaxaca hat sich gelohnt.
9.5. - 23.5.12 Mexiko Atlantikseite/Yucatan
Von dort geht es in einem Rutsch über 500km nach San Cristobal.
Eigentlich war eine Zwischenübernachtung in der Stadt "Tuxtla" geplant, aber als wir abends gegen 20:00 ankommen und auf dem Aussenthermometer 37° lesen, geben wir noch einmal Gas und fahren bis San Cristobal durch. San Cristobal liegt auf über 2000m Höhe und mit jedem Höhenmeter fällt die Temparatur. Als wir ankommen ist die Temparatur um satte 20 Grad auf 17° abgefallen, fast möchten wir wieder ein paar Kilometer zurückfahren.
San Cristobal ist eine schön gelegene Kolonialstadt, die durch ihre vielen Touristen ein internationales Flair bekommt, aber im Gegensatz zu vielen anderen Touristenstädten sind die Touristen hier keine optischen "Stolpersteine". Es sind keine bunt gekleideten "Neckermann-Bucher" mit Strohhut und Kamera vor der Brust, sondern eben diese Art von Travellern, die sich in die Szene integrieren und für eine angenehme "multikulti-Atmosphäre" sorgen.
Viele von ihnen sind Langzeittraveller, die als Strassenmusiker und Strasenhändler ihre Reisekasse auffüllen.
Zusammen mit den indigenen Stämmen - hauptsächlich den farbig gekleideten Mayas - ergibt sich ein buntes Treiben auf dem Markt und dem Plaza, es gibt immer etwas zu sehen und zu bestaunen - zudem bieten die zahlreichen Restaurants gute und traditionelle Gerichte zu vernunftigen Preisen an.
Als wir San Cristobal verlassen, verlassen wir damit auch das Hochland und wissen, was uns erwartet. Im Mai steht die Sonne fast im Zenit und in den tieferen Lagen wird es nicht nur heiss, sondern auch extrem feucht, mit einem Wort : "Tropenklima !"
Die Luftfeuchtigkeit ist so hoch, dass die Klimaanlage im Chevy nach einer Stunde vollkommen vereist ist und ihren Dienst aufgibt.
Dann hilft nur die Heizung voll auf zu drehen und den vereisten Wärmetauscher zu enteisen. Ich konnte es zuerst nicht glauben, aber das Kondenswasser läuft dabei in Strömen unterm Auto hervor, es plätschert richtig, so dass man glauben musste, es ist ein Kühlwasserleck vorhanden.
Morgens, zur kühlsten Zeit, könnte man glauben, es habe die Nacht geregnet, dabei ist es "nur" die niedergeschlagene Luftfeuchte.
Bei geöffnetem Fenster dringt so viel Feuchtigkeit in die Camperkabine ein, dass sich die Bettbezüge oder Polster nass anfühlen.
Bei Windstille und in der Sonne ist es kaum auszuhalten, einigermassen erträglich ist es im Schatten und bei etwas Wind.
Zum Glück liegen die Tempelanlagen, die wir uns als nächstes anschauen werden, im Dschungel. Das hat nicht nur einen optischen oder fototechnischen Reiz, sondern im Schatten des Dschungels und bei leichtem Wind stellt sich die Besichtigung dieser eindrucksvollen Zeugen der vergangenen Maya-Kultur als weniger anstrengend heraus als erwartet.
Ein "Muss" ist die Tempelanlage "Palenque", aus unserer Sicht die eindrucks- und geheimnisvollste Ausgrabung. Aber auch die weniger bekannten Anlagen wie z.B. Balamku und Becam, die einsam und versteckt im Dschungel liegen, sind lohnenswerte Ziele.
Eine gigantische kulturelle, architektonische und bautechnische Leistung.
Ordentlich ins Schwitzen kommen allerdings bei der Besichtigung des Tempels "Tulum" ( 150km unterhalb von Cancun). Er wurde wirkungsvoll auf einem Felsen am Meer errichtet.
Der Ausblick auf den weisse Strand mit dem türkisfarbenen Meer begeistert offensichtlich nicht nur die vielen Touristen heutzutage, sondern muss auch die Mayas damals schon motiviert haben, in die Hände zu spucken und eine Tempelanlage dort hin zu setzen.
Wir fahren die Ostküste von Yucatan entlang und stellen mit Verwunderung fest, wie wenig man hier auf Wohnmobile eingestellt ist. Auf Yucatan hatten wir nun eigentlich die Unmengen von amerikanischen Motohomes erwartet, für die der Staat Mexiko doch seine grosszügige 10-jährige Einfuhrerlaubnis ausstellt.
Stattdessen stellen wir erstaunt fest, wie unser Camper als "Fahrzeugexot" bestaunt wird.
Wohnmobil-Camps ? - Fehlanzeige !
Es gibt einige wenige öffentliche Strandabschnitte, wo man übernachten kann und die auch wirklich schön sind, aber so richtig begeisternde Stellplätze sind das nicht.
Schliesslich erreichen wir Cancun. Wir sind wieder in den USA.
Auf der Cancun vorgelagerten Landzunge befindet sich die sogenannte "Hotelzone". Wie immer man zu diesem Ghetto aus Betonburgen stehen mag - man muss es gesehen haben.
Halli Galli in aller Gassen, Fastfood an jeder Ecke, Souvenierkitsch aus China und Nepper und Schlepper, die einen ins überteuerte Restaurant, Massagen oder zu "wahren" Abenteuertrips überreden wollen.
200km östlich von Cancun im Innland finden wir einen sicheren und zuverlässigen Stellplatz für unseren Chevy.
Zurück fliegen wir über Miami, wo wir 2 Tage Zwischenstop eingeplant haben.
Natürlich machen wir uns auf den Weg nach Miami-Beach und auch zum Anleger für Kreuzfahrtschiffe. Was soll man sagen, "American Way of Life" eben und 2 Stunden Stau auf der Rückfahrt.
Es ist und bleibt nicht unsere Welt ....