Wieder sind wir mit dem Flug der British-Airways zufrieden. Die Maschine ist zwar gut ausgebucht, trotzdem bleibt ein Sitzplatz neben uns frei und so können wir es uns einigermaßen bequem auf dem knapp 10stündigen Direktflug einrichten.
Auch die 6 Flaschen Rotwein (1/4L Flaschen!!), mit denen uns die Stewardessen für die Nacht ruhig gestellt hatten, trugen dazu bei, dass wir einigermaßen ausgeschlafen in Lusaka landeten.
Die Sonne schien, die Temperatur lag bei angenehmen 22°C - vom Wetter her hatte sich der Flug schon mal gelohnt !
Am Stellplatz angekommen stellten wir zu unserer Erleichterung fest, dass unser Mc. Dee die Wartezeit recht gut überstanden hatte. Allerdings hatte der Baum, unter dem wir unser Gefährt abgestellt hatten, ihn über und über mit brombeerartigen Früchten überschüttet, die zu einer ekeligen marmeladeartigen Pampe verrottet waren, an denen sich jetzt Heerscharen von Ameisen zu schaffen machten. Die notwendige Reinigungsarbeit war nicht gerade der angenehmste Auftakt zu Beginn unserer 8. Afrikareise.
Die nächste Woche verbrachten wir mit allerlei Reisevorbereitungen (z.B. Einbau neuer Solarpanel) auf dem Eureka-Camp südlich von Lusaka. Ein paar kräftige Regenschauer, welche die Campsite im Nu in einen Badesee verwandelten, erinnerten uns daran, dass hier jetzt Regenzeit ist. Das Wetter hat alles zu bieten. Sintflutartige Regenschauer, anschließende angenehme Kühle, heiße Sonne und schwüle Wärme bis zum nächsten Wolkenbruch.
Nach einem Großeinkauf im "Manda-Hill Shoppingcenter" brachen wir endlich auf nach Livingstone zu den Victoria-Fällen.
Die Entfernung von ca. 500km von Lusaka bis Livingstone erfordert bei einem gemütlichen Fahrstil wie wir ihn bevorzugen (LKW-Wandern) eine Zwischenübernachtung, die wir mit einem kleinen Abstecher an den Karibasee nach Sinazongwe verbanden. Die Fahrt durch grüne Landschaft und vorbei an kleinen Tonga-Dörfern war durchaus lohnenswert. Am See angekommen wurden wir auch herzlich Willkommen geheißen - von billionen Mücken !
Ihr freudiger Emfangsgesang erfüllte die ganze Luft. Der einzige Trost für uns war, dass sie nicht zu der listigen Sorte zählten, die sich heimlich, leise und raffiniert anschleichen, sondern eher in ungelenkem Direktflug, laut tösend zu Werke gingen. Auch schien ihre Kondition nicht zum besten bestellt zu sein. Morgens lagen sie zu Tausenden tot vor dem Moskitonetz, an dem sie sich Nachts verausgabt hatten.
In Livingstone landeten wir auf dem "Maramba-Camp". Vor dem Besuch der Vic-Falls fuhren wir noch zur "Songwe-Schlucht", einem Aussichtspunkt, von dem aus man sehr schön den Zick-Zack-Verlauf der Schlucht sehen kann, die der mäanderförmig verlaufende Sambesi nach seinem Absturz aus 90m Höhe in den Fels geschnitten hat.
Dieser Platz könnte ein Tip für "out-door-Camper" sein.
Die Vic-Falls selbst haben sich preislich gut entwickelt. Vor 3 Jahren waren es noch 3 USD/Pers. Jetzt sind es bereits 10 USD/Pers. plus Parkgebühren von 3 USD.
Aber sie sind es wert. Es bieten sich hervorragende Aussichtspunkte, von denen aus man die Fälle aus allen Perspektiven bewundern kann; mal frontal, mal entlang der Abbruchkante. Bis auf die gigantischen "Mainfalls", die auf der Zimbabwe-Seite liegen, gefallen uns die Fälle auf der sambischen Seite mindestens genau so gut.
------------- Info Sambia: ------------------------------------------------------
Wechselkurs:
1 EUR = 4700 SK (Sambia Kwatcha)
1 USD = 4900 SK
Treibstoff:
1 L Benzin 3500 SK (Lusaka, 0.75 EUR)
1 L Diesel 3150 SK (Lusaka, 0.67 EUR)
1 L Diesel 3200 SK (Livingstone)
--------------------------------- Info Livingstone ---------------------------------
Wir wechseln die Seiten, d.h. wir reisen in Zimbabwe ein, gespannt, wie sich die Lage seit unserem letzten Besuch vor 9 Monaten geändert hat.
Die Kosten fürs Visum sind unverändert (30 USD bzw. 30 EUR). Unsere Leitwährung ist im devisenschwachen Zimbabwe herzlich willkommen. Briten müssen allerdings bei der Einreise eine "Kröte schlucken". Bekannterweise gehören die Staatsbürger des "Grossen Empires" nicht unbedingt zu den Sympathieträgern eines Robert Mugabes, aber im Gegensatz zu Toni Blair, der durchaus den internationalen Einfluß hat, mit dem er das Staatsoberhaupt von Zimbabwe unter Druck setzten kann, bleiben die Möglichkeiten der Revanche des Herrn Mugabe eher im weltpolitisch kleinen Rahmen.
Er erhöhte die Visagebühren für britische Staatangehörige von 30 auf 55 USD/Pers. Wir gehören nicht unbedingt zu den Personen, die stolz sind "Deutsche" zu sein, aber diesesmal sind wir wenigstens froh darüber.
Es hat auch etwas für sich, zu den weltpolitischen Leisetretern zu gehören.
Gemeinsam mit den Briten zahlen wir dann aber auch noch nach Hubraum und Aufenthaltsdauer und Fahrstrecke gestaffelt 30.- EUR Carbon-Tax (Abgassteuer) und 19.- EUR Road Tax. Mit unserem Hubraum von 8.5L sprengen wir natürlich alle Tarife. Die Einreise hier über Vic-Falls ist recht teuer. Bei unserer letzten Einreise über Siavonga/Kariba blieben wir von diesen Kosten verschont.
Wie erwartet hat der Zim-Dollar seinen freien Fall noch nicht stoppen können. Lag der Umtauschkurs für USD vor 9 Monaten noch bei 1:300 liegt er jetzt schon bei 1:1600.
Viele Produkte in den Supermärkten haben aber preislich mitgezogen. Einzig und alleine der Treibstoff bleibt auf dem bekannten Niveau von 66 Zim$ pro Liter. Bekäme man ihn, läge der Preis für einen Liter Diesel bei 4 Cent. Das ist billiger als bei Gaddhafi direkt an der Tanke. Aber 100m lange Schlangen von abgestellten Fahrzeugen vor den Tankstellen deuten auf ein "kleines" Versorgungsproblem hin. Zwar können wir mit 500L billigem Diesel, die wir von unserer letzten Zimbabwereise noch im Tank haben, die Sache etwas gelassener sehen, aber wenn sich eine Gelegenheit zum Tanken bietet, schlagen wir natürlich zu - wer kann es einem verübeln ....
Den Besuch der Victoria-Fälle schenken wir uns. Da der Sambesi weniger Wasser führt als bei unserem letzten Besuch vor 9 Monaten, werden die Main-Falls nicht mehr so gewaltig sein. Somit sparen wir 10 USD/Pers. , zahlbar in Fremdwährung.
Stattdessen versuchen wir an günstige Zim-Dollar heran zu kommen. Die Wechselstuben von vor 9 Monaten sind verschwunden. Sie hatten sich "daneben benommen", indem sie den Zim$ zu Schwarzmarktkursen wechselten und dazu auch noch (auf Nachfrage) Wechselbescheinigungen zum offiziellen Kurs 1:55 ausstellten. Gegen Androhung von Gefängnissstrafe ist diese Zunft erloschen.
Der Schwarzmarkt findet jetzt in Geschäften und auf der Strasse statt. Auf der Strasse werden uns Kurse von 1:1500 bis 1:2000 angeboten, in den Geschäften 1:1000.
Wir versuchen es auf der Strasse bei den "Streetgangs", wohl wissend, dass es eine "heiße Sache" ist und man es mit potentiellen Betrügern zu tun hat. Wir lernen zwei Tricks dieser Kleinbanditen kennen:
Trick Nr.1
Wir bekommen Zim$ zum Kurs von 1:2000 angeboten. Bei 100 USD ergibt das 400 Scheine a 500 Zim$. In einer Ecke zählen wir die Bündel ab und das fertige Bündel wird mit Gummibändern verschnürt. Jetzt beginnt der Trick.
Da ich dieses Bündel jetzt nur noch an mich nehmen und ihm die 100 USD in die Hand drücken müßte und sie so ihr Geld los wären, muß etwas passieren:
Einer schreit "Polizei", daraufhin nimmt der andere das Bündel in die Hand und geht auf die Strasse, um scheinbar Ausschau zu halten, ob die Luft rein ist. Es ist klar, dass dieses der Zeitpunkt ist, wo getrickst wird - und richtig, ein anderer Trickbetrüger geht an unserem Geldwechsler vorbei und tauscht blitzschnell die Geldbündel aus.
Jetzt ist für unseren Geldwechsler natürlich die "Luft rein", und er will uns das neue kleinere Bündel andrehen. Wir nehmen es natürlich nicht und geben ihm deutlich zu verstehen, dass er kein Profi ist.
Trick Nr.2
Wir bekommen 1:1500 angeboten und gehen darauf ein, behaupten aber, das Geld erst vom Campingplatz holen zu müssen. Wir gehen schon mal in diese Richtung und zählen das Geld ab. Kurz vor der Campsite sind die Bündel abgezählt, und ich halte sie in der Hand. Mit der anderen Hand ziehe ich für sie überraschend den 100 USD-Schein hervor, drücke ihn meinem Gegenüber in die Hand und schiebe die abgezählten Bündel in die Hosentasche. Jetzt ist der Deal gelaufen und sie sind ihr Geld zu einem Kurs los, den sie nicht verkraften können.
Schlagartig werden sie unruhig, stellen sich in den Weg, damit wir nicht auf den Campingplatz können und wollen das Geschäft rückgängig machen. Mal laut werdend, mal mit weinerlicher Stimme wollen sie ihr Geld gegen die Rückzahlung der 100 USD wiederhaben. Einer von ihnen drückt mir den vermeintlichen 100 USD-Schein in die Hand. Irgendwie sieht dieser Schein seltsam aus, es stehen zwar 100 USD drauf, aber sonst hat er nur sehr wenig Ähnlichkeit mit einem echten Schein. Der Kopierer oder Drucker hatte einen Grünstich.
"Hey, this is faked money", rief ich. Das war dem Falschgeldbetrüger eindeutig zu laut, denn alle Passanten konnten das hören. Schnell nahm er mir den gefälschten Schein wieder aus der Hand. Was wir nicht erwartet hatten war, dass sie uns auf den Campingplatz folgen würden, und die Security vom Campingplatz mit der tumultartigen Situation überfordert war.
Um hier keinen Aufstand zu provozieren und um uns unbelästigt weiter in der Stadt bewegen zu können, gab ich ihnen schließlich 50000.- Zim$ zurück. So hatten wir schließlich den Wechselkurs von 1:1000, wie man ihn auch anderswo bekommt.
Es war mal interessant, die Tricks dieser Kleinbanditen hautnah kennenzulernen.
Die Situation in der Stadt "Vic-Falls" hat sich im Vergleich zu vor 9 Monaten eindeutig verschlechtert. Die Tankstellen waren trocken und vor ihnen standen lange Schlangen von abgestellten Autos, Brot war nur noch mit Glück zu bekommen und auch das Angebot an den anderen Lebensmittel für den täglichen Bedarf wie Gemüse, Obst und Fleisch war sehr dürftig, in mäßiger Qualität und für die Leute hier sehr teuer.
Vermutlich kommt es noch schlimmer. Die Regenzeit hier hatte ihren Namen bisher noch nicht verdient, und die nächsten Ernten, auf die alle sehnsüchtig warten, lassen nichts Gutes erwarten. Internationale Hilfe kann Präsident Mugabe auch nicht erwarten.
Auf dem Wege nach Bulawayo machen wir einen Abstecher zum Hwange NP. Im letzten Jahr im Juni hatten sich dort unzählige Elefanten versammelt und ein gewaltiges Schauspiel geliefert. Jetzt in der Regenzeit werden sich dort kaum Tiere aufhalten, aber es ist sicher interessanter, als über einfache Asphaltstrasse zu fahren.
Unterwegs sehen wir, wie an einer Tankstelle ein LKW betankt wird. Wir stellen uns an. Der Mann mit der "Pistole" brauche zwar eine Erlaubnis uns zu betanken, aber nach einem kurzen Gespräch ist er bereit, uns 100 Liter zu geben. Viel mehr passt ohnehin noch nicht in den Tank. Er füllt ihn bis nichts mehr hineinpasst und zeigt auf die anderen Kanister, ob er die nicht auch noch füllen soll - das 100 Liter Limit gilt schon längst nicht mehr. Aber es passt beim besten Willen nichts mehr hinein.
Auf relativ guter Piste geht es zum Eingangsgate des NP "Sinamatella". Mit unserem Maismehl aus Sambia sind wir sehr willkommen, die leidige Diskussion um Fahrzeuggröße entsteht gar nicht erst.
Alles soll zukünftig in USD/EUR abgerechnet werden, auch die Campsites. Sie sollen neuerdings 10 USD/Pers. kosten, aber ganz sicher ist sich der Ranger dabei auch nicht. Nach einem Telefongespräch gelten wieder die alten Tarife: Übernachtung 0.50 USD/Pers. Fahrzeug auch 0.50 USD. Billiger kann man kaum übernachten; also buchen wir 7 Tage.
Im Vergleich zum letzten Besuch während der Trockenzeit im Juni ist der Busch grün, es gibt viele kleine Wasserstellen und das Wild muß sich nicht wie in der Trockenzeit zum Trinken an den verbliebenen Wasserstellen einfinden, sondern ist im Busch verteilt.
Die Wasserpumpen, welche die Wasserstellen an den Campsites mit frischem Wasser versorgt hatten, wurden abgeschaltet - aus Treibstoffmangel !
Ob sie in der Trockenzeit wieder in Betrieb genommen werden, ist äußerst fraglich. Was dann mit den tausenden durstigen Elefanten und den anderen Tieren passiert, mag man sich nicht vorstellen.
An den Wasserstellen der Camps ist zwar nicht viel los, aber im Busch sind recht viele Tiere zu entdecken. Wir verfolgen die Spur eines Löwen und entdecken ihn an seiner Beute, einem kapitalen Kudubock mit mind. 150kg Gewicht. Der Löwe hatte ihn über 100m zu einem schattigen Baum gezogen, die Schleifspur verriet ihn und führte uns zu ihm.
Die Woche diente der Erholung. Eine kleine Aufregung entstand, als in der Beobachtungshütte vom "Masuma-Dam" eine Puffotter auftauchte. Zwischen den Steinen dort hatte sie ein gutes Versteck, keine 2m von uns entfernt. Aber sie hatte es nicht auf uns abgesehen, sondern auf die zahlreichen Eidechsen dort. Es dauerte eine halbe Stunde bis wir sie fangen und unversehrt weit ausserhalb des Camps aussetzen konnten. Auf das Konto der Puffotter gehen in Afrika die meisten Schlangenbisse, aber nicht etwa deshalb, weil sie so angriffslustig ist, sondern weil sie aufgrund ihrer hervorragenden Tarnung kaum zu entdecken ist, und man daher leicht auf sie tritt.
Alle warten hier im Hwange NP auf den Regen, und er ist immer das Tagesgespräch. Jeder spekuliert, ob die nächsten Wolken die ersehnten Regenschauer bringen, aber bis auf ein paar verirrte Tropfen bleibt es knochentrocken. Wehmütigt schauen die Leute auf die Gewitter am Horizont.
--------- Info Hwange NP --------------------------------------------------------
Eintritt:
15 EUR/Pers. für 7 Tage
Fahrzeug:
Fahrzeug 500 Zim$, große Fahreuge u.U. problematisch
evtl. muß auch im USD/EUR geahlt werden (5 EUR)
Campsite:
500 Zim/Pers.
Eigentlich sollen Ausländer in Auslandswährung (10 EUR/Pers.)
zahlen, aber die Situation ist unklar/verhandelbar.
Treibstoff:
eventuell am Maincamp erhältlich (Diesel)
Allgemein:
Während der Regenzeit (unser Winter) sind die Tiere eher im Busch.
Die Pumpen für die Wasserstellen wurden abgeschaltet, d.h. die Wasserstellen
der Masuma/Detema-Campsite waren fast trocken.
Am besten vor der Buchung erkundigen, ob die Wasserstellen trocken sind.
Ob die Pumpen für die Wasserstellen in der Trockenzeit wieder eingeschaltet
werden, ist bei der wirtschaftlichen Lage Zimbabwes fraglich.
Trotzdem recht viele Tiere im Park.
Eine der angenehmsten Städte auf unserer bisherigen Reise durch Afrika ist für uns Bulawayo. Der schöne, zentral gelegene "Caravan-Campingplatz" trägt mit dazu bei.
In der größten Federschmiede Zimbabwes "United Springs" lassen wir neue Federn für vorne anfertigen. Sie kosten zusammen 255.- EUR, also ca. 1/4 von dem, was sie in Deutschland kosten würden. Die Stahlqualität ist aber auch dem entsprechend schlechter. Mal sehen, wie lange sie halten.
In einer LKW-Werkstatt lasse ich sie einbauen. Wir einigen uns auf einen Festpreis von 10.000 Zim$, also 6.50 EUR. Es dauert fast 2 Tage. Eigentlich wollte ich die Arbeiten nur beobachten und hier und da ein paar Tips geben, aber es dauert nicht lange, bis ich in Arbeitsklamotten und mit meinem Werkzeug mit dabei bin.
Der schwarze Mechaniker ist ein netter Kerl, wir verstehen uns bestens und alles gestaltet sich recht heiter, aber ein Kenner der Materie war er bestimmt nicht. Ich konnte ihn gerade noch davon abhalten, wie er z.B. den Bolzen des Federauges und das Nadellager samt Deckel aus der Federschwinge mit einem dicken Hammer herausprügeln wollte. Kenner der Magirus-Technik müßten angesichts dieser Vorstellung kreidebleich werden.
Bulawayo ist mittlerweile die Stadt der Schlangen. Vor den Tankstellen reihen sich unzählige Autos, die sich in langen Schlangen um die Häuserblocks winden, vor den Bäckereien steht man für Brot an, vor den Bushaltestellen endlose Menschenketten, die von der Arbeit nach Hause wollen, um einen der wenigen Busse zu ergattern, die gerade Benzin haben, vor den Banken bilden sich Menschentrauben - für alles muß man anstehen, die Zustände sind katastrophal.
Es ist ein neues "Buisiness" entstanden: "Schlangesteher" !
Für 500 Zim$ kann man sich "Ansteher" mieten, inklusive Übernachtung.
Es ist erstaunlich, mit welcher Gelassenheit die Menschen diese Situation ertragen. Während vergleichbare Umstände bei uns zu tiefer Depression führten, kommen die Schwarzen mit ihrem unbeugsamen Humor mit solchen Situation besser zu recht.
Natürlich ist für uns das Leben hier viel erträglicher. Wir können uns genau die Dinge leisten, für die hier ohnehin niemand ansteht, weil viel zu teuer. Aufgrund des günstigen Schwarzmarktkurses sind diese Dinge für uns aber ausgesprochen günstig, und so sorgen wir bei den Supermärkten auch bei diesen Artikel für etwas Umsatz.
Von Bulawayo aus unternehmen wir einen Ausflug in den Matopos NP, der ca. 50km südlich liegt. Bei unserem letzten Besuch hatte uns der NP durch seine aussergewöhnlichen Felsformationen gefallen. Der eigentliche Grund war aber die Hoffnung, dort mal einen Leoparden zu Gesicht zu bekommen. Die vielen "Kopjes" (Felsenhügel) sind das optimale Revier für den schönsten und geheimnisvollsten afrikanischen Jäger unter den Tieren.
Die "Modalitäten" für unseren Eintritt in den Park mußten noch verhandelt werden. Für die Übernachtung im Park sollten es zuerst immerhin 10 USD/Pers. sein, aber mit dem Hinweis auf die Zustände der Campsites (kein Wasser) ging die Bezahlung in Zim$ klar.
Wir hatten ohnehin nicht vor, nur auf den Campsites zu übernachten, sondern steuerten eine Wasserstelle an, die wir beim letzten Mal schon als "leopardenverdächtig" eingestuft hatten. Es ist ein schönes Plätzchen für Selbstversorger.
Tagsüber ließ sich das Verhalten der Antilopen, Warzenscheine, Gnus und Zebras an der Wasserstelle beobachten, besonders witzig waren ihre "erstaunten Gesichter", als sie den fremdartigen Blechkasten erblickten. Die Anführer der Zebraherden kamen auf den Mc.Dee zumarschiert und standen dann minutenlang uns anstarrend in sicherer Entfernung, musterten uns neugierig, bis wir die "Unbedenklichkeitsbescheinigung" erhielten und die Herde an die Wasserstelle durfte. Tagsüber gab es allerhand zu sehen, mit dem Einbruch der Dämmerung wurde es ruhiger. Der Vollmond gab eine fahle, aber ausreichende Bühnenbeleuchtung ab. Eigentlich wäre jetzt der Auftritt für den Leoparden. Aber er hatte wohl ein anderes Drehbuch gelesen. Er kam nicht - jedenfalls nicht in der Zeit, die wir bereit waren auf seinen Auftritt zu warten.
Wir gaben ihm am nächsten Tag noch eine Chance. Tagsüber war es verdächtig ruhig an der Wasserstelle. Früh morgens kamen ein paar Gnus, von da an war kein Tier mehr zu sehen - eigenartig !
Ein paar Affen machten hin und wieder etwas Radau in der Umgebung, es waren Warnschreie!
Waren das gute Zeichen für die Anwesenheit des "Jägers der Nacht" ?!
Wir hatten es uns im Führerhaus vom Magirus mit einem Safari-Whisky gemütlich gemacht und behielten die Wasserstelle im Auge. Irgendwie bemerkte ich einen schwarzen Schatten, erst dachte ich an eine Gazelle, aber als sich die Gazelle in Bewegung setzte und sich ein langer Schwanz vom Boden hob, war es klar:
Es war der Jäger der Nacht !
Seelenruhig, ohne die geringsten Anzeichen von Unsicherheit ging er zur Wasserstelle. Er muß durstig gewesen sein, er trank minutenlang - oder kam es uns nur so vor ?!
Dann erhob er sich, zeigte dabei nochmal seinen eleganten, schlanken Körper, zog weiter und verschwand schließlich im Unterholz. Es war eine wenig spektakuläre, aber immerhin recht lange Vorstellung.
(Für Eingeweihte: Den "Video-Panzer" hatte ich vorher 3m vom Trinkplatz postiert, ihn aber bei Dämmerung wegen seiner unzureichenden Ausleuchtung wieder abgezogen, d.h. das Scheinwerfersystem muß noch verbessert werden, sonst wäre es vielleicht ein tolle Aufnahme geworden, aber wenn das Wörtchen wenn nicht wäre ...)
Wir waren natürlich sehr zufrieden darüber, dass die Rechnung aufgegangen war. Zum einen mit der Entscheidung, zur Leopardenjagd noch einmal in den Matopos NP zu fahren und zum anderen am richtigen Platz und zum richtigen Zeitpunkt auf Lauer gelegen zu haben.
Das wird hoffentlich nicht unsere letzte Begegnung mit der Edelkatze gewesen sein !
--------- Info Matopos NP -------------------------------------------------------
Eintritt:
15 EUR/Pers. 7 Tage gültig
5 EUR für Fahrzeug 7 Tage gültig
Campsites:
500 Zim$/Pers. (evtl. bald 10 EUR/Pers.)
Besuch der Felsgravuren und Grab von Cecil Rhodes kosten extra. (Preis ???)
Gute Chancen für Rhinos (White und black), Leoparden und Rappenantilopen.
Landschaftlich reizvoll.
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25.-26.2. Ausreise nach Südafrika über Beitbridge
Unser Aufenthalt in Zimbabwe ist mit 4 Wochen länger als geplant ausgefallen; es steht - trotz der aktuellen Probleme - für uns als Reiseziel unter den afrikanischen Ländern ganz weit oben.
Auf dem Weg zum Grenzort "Beitbridge" fahren wir eine Piste entlang des Matopos NP. (Bulawayo - Gwanda)
Auch auf dieser Strecke werden wir mit reichlich Landschaft und freundlichen Menschen belohnt. Die Gegend ist zwar dünn besiedelt, aber entlang der Piste sind einsame Stellplätze rar, aber wir finden trotzdem ein schönes Plätzchen im Busch.
(Pos . S 20° 39.898 E 28° 49.115)
Anfangs spüren die neuen Federn zum ersten Mal, was es heißt, in Afrika "zur Welt gekommen zu sein", aber die Piste wird im Verlauf deutlich besser. Vor Gwanda hat sie sogar Asphaltdecke zu bieten.
In Gwanda stossen wir dann auf die Hauptstrasse nach Beitbridge. Unsere Hoffnung, bis dort noch etwas Diesel zu ergattern, begraben wir angesichts der entlosen Fahrzeugschlagen vor den Tankstellen. Treibstoffmäßig läuft gar nichts mehr. Mit unseren letzten Zim$ ergänzen wir in Beitbridge unsere Lebensmittel und den "Weinkeller" und fahren zur Grenze.
Die Grenzformalitäten sind schnell erledigt, nur die Bezahlung des Tickets für die Brücke über den Limpopo bereitet Probleme. Die Klassifizierung unseres Truck ist in den Augen der Grenzer eindeutig. Weder Motorrad, noch leichtes Fahrzeug, sondern eben Truck. Es kostet ca. 20 USD. Ausländische Fahrzeuge zahlen in Fremdwährung, das Wechselgeld erhält man in Zim$ zum offiziellen Wechselkurs. Hat man es also nicht passend, wird es sehr teuer, denn auf das Wechselgeld kann man angesichts des offiziellen Kurses genau so gut verzichten.
Leider haben wir keine kleinen USD-Scheine, sondern nur 20 EUR, mit dem die Beamtin nichts anfangen kann. Man zahlt hier in südsfrikanischen Rand oder USD. Mit leiser Stimme gibt sie den Hinweis, die Euro eventuell bei den Schwarzhändlern draussen einzutauschen.
Die Jungs dort sind zwar erst skeptisch, aber nachdem ich den Euro als stärkste Währung der Welt angepriesen hatte, war einer von ihnen so mutig, ihn gegen 20 USD einzutauschen. Unter seinen Kumpeln war er jetzt der erste, der mit der "Hartwährung" Euro dealt.
Nachdem wir nun auch das Ticket für die Brücke hatten, stand der Ausreise nach Südafrika eigentlich nichts mehr im Wege, bis auf den Beamten, der sozusagen die Endkontrolle seiner Vorgänger durchführte und uns nach der Road-Tax fragte. Schnell stellte sich heraus, dass wir noch 28 USD nachzahlen mußten. Gott sei Dank wurde auf den überreichten 50 USD-Schein das Wechselgeld in Dollar zurückgegeben, sonst wäre es teuer geworden.
Nachdem nun auch das letzte Hindernis beseitigt war, konnten wir in das "gelobteste Land Afrikas" einreisen.
Alle Versorgungsprobleme waren ab jetzt nur noch düstere Erinnerung, das Land in dem Milch und Honig floss, lag vor uns.
------- Info Beitbridge (Zimbabwe) -----------------------------------------------
Ticket für die Brücke:
Motorbikes etc.... ca. 3 - 5 USD oder gleichwertiges in Rand (aus Gedächnis)
PKW/Geländewagen.. ca. 8 -9 USD
LKW .............. 20 USD /179 Rand
Wechselgeld wird zum offiziellen Wechselkurs in Zim$ ausgezahlt !!
Euro wurden im Feb. 2003 nicht akzepiert.
Schwarzwechsler sind vor den Grenzegebäuden.
Achtung: Schwarzmarkt ist illegal.
Road-Tax:
Road-Tax zahlungen wurden überprüft und der Tarif anhand des Einreiseortes berechnet.
Ohne entsprechende Zahlbelege (Coupons) muß in USD/Rand/EUR nachgezahlt werden.
Wechselgeld wird in Rand/Dollar oder auch EUR (wenn vorhanden) erstattet.
Road-Tax für LKW von Vic-Falls bis Beitbridge = 45 USD
---------- Info Zimbabwe -----------------------------------------------------------
Die offiziellen Wechselstuben, die zu Schwarzmarktkursen gewechselt haben, sind geschlossen, daher auch keine Wechelbescheinigungen mehr zum offiziellen Kurs 1:55.
In Geschäften kann man häufig auch inoffiziell wecheln.
Geldwechsel in Vic-Falls auf der Strasse äußerst riskant.
In Bulawayo auf der Strasse in der Nähe der Post, bei den "Geldwechslerinnen" rel. sichere Abwicklung.
Treibstoff:
1 L Benzin 75 Zim$ (Vic-Falls 1.2.03) falls erhältlich
1 L Diesel 66 Zim$ (Vic-Falls 1.2.03) dto.
Visa:
30.- EUR (single Entry)
55.- USD (single Entry für Briten)
Road Tax:
Abhängig von Entfernung
z.B. Vic-Falls - Bulawayo - Botswana = 19.- EUR
Carbon Tax:
Abhängig v. Hubraum und Monat. Mindestens 1 Monat.
bis 30 USD für über 3L Hubraum.
Lebensmittel:
Versorgung mit Brot, Öl, Zucker landesweit problematisch.
In den Supermärkten ist die Versorgungslage (noch) rel. gut. Fleisch, Getränke, Konserven, Spirituosen, Spaghetti, Reis, Kartoffeln, Gemüse etc. ist vorhanden. Für Traveller keine Versorgungsprobleme, ausser dem o.g. (Stand Feb. 2003). Über Fremdwährung gerechnet, alles ausgesprochen günstig.
Sicherheitslage:
Bisher absolut keine Probleme. (Aussage bezieht sich auf die von uns gefahrenen Strecken)
Die Versorgungssituation spitzt sich jedoch weiter zu, innerhalb eines halben Jahres war schon ein deutlicher Rückschritt erkennbar. Auch wenn die Zimbabwer ein sehr friedliches und gemäßigtes Volk sind, wird existenzieller Notstand auch hier irgendwann zu steigender Gewalt und Kriminalität führen. Z.Zt. ist Zimbabwe noch zu bereisen. Eine gewisse Autarkie ( v.a. Treibstoff) vorausgesetzt.
27.-13.3. Nach Pretoria zur "Magirus-Wellness-Farm"
Gigantische Shopping-Center, Fast-Food an jeder Ecke, funktionierende Ampelanlagen, Hinweisschilder auf Schlaglöcher, die nur mit meßtechnischem Aufwand zu ermitteln sind, blitzeblanke Autos und alles ist klar und eindeutig geregelt. Endlos lange Zäune an den Straßen lassen keine Unklarheit aufkommen, wem hier was gehört.
Jeder Quadratmeter wird wohl in irgend einem Grundbuch stehen. Die Gefahr, bei einer Pinkelpause einen Hausfriedensbruch zu begehen, ist real.
Wir haben irgendwie das Gefühl, wieder mitten "im Gewühl" zu stecken.
In der Stadt "Warmbad", einer Art Kurort mit natürlichen heißen Heilquellen, suchten wir einen Campinplatz.
Nachdem wir zweimal an dem Eingangstor vorbei gefahren waren, weil wir es für die Zufahrt zu einem Luxushotel gehielten, wagten wir uns hinein. Mit 15.- EUR pro Nacht nicht billig, aber da der Besuch der Heilbäder und viele andere Aktivitäten enthalten sind, war der Preis durchaus angemessen. Es war bereits dunkel, als wir unseren Magirus mitten durch die dicht an dicht campierenden Grillgemeiden hindurchlavieren mußten.
Über dem gesamten Campingplatz wabberte eine Rauchwolke, gespeist von den unzähligen Grillstellen, auf denen die "Nationalwurst", die Braai-Boerewoers gegrillt wurde. Sie schmeckt wie ein Mittelding aus Brat- und Bregenwurst.
Die Stimmung an den geselligen Tischrunden war gut, jeder spielte im Autoradio dem anderen seine Lieblingsmusik vor und es war offensichtlich, dass die Leute es hier verstanden, ihr Wochenende zu genießen. Für uns war dieses pralle Leben eher gewöhnungsbedürftig, ein extremer Kontrast zu den einsamen Buschcamps, die wir bevorzugen.
Südafrika ist eine Mischung aus Nord-Europa und den USA. Es gibt hier sicher auch noch einige schöne Ecken, die uns interessieren, aber zuerst wollen wir unsere Ausrüstung hier wieder auf Vordermann bringen und die gute Ersatzteilsituation für Magirus-Fahrzeuge nutzen, und unserem Mc.Dee eine kleine "Frischzellenkur" verpassen.
Mittlerweile haben wir drei Adressen von "Magirus-Wellness-Farmen".
Die erste ist die Truckfarm von Willi und Witold, 30km nördlich von Pretoria. Es ist ein riesiges Gelände mit vielen LKW aus militärischer und ziviler Nutzung in unterschiedlichsten Zuständen. Aber die beiden haben auch jede Menge Neuteile für Magirus, ihre stille Leidenschaft. Willi und Witold haben sich vor 27 Jahren hier kennengelernt und diese Truckfarm aufgebaut. Sie sind die Kompetenz in Person, was auch ein amerikanischer Produzent des Apokalypse-Actionfilms "Mad Max" erkannt hat. Er beauftragte die beiden mit dem Bau von 14 Action-Fahrgestellen auf Magirus Basis.
Bei dem Anblick dieser Gelände-Monster verschlägt es jedem, der sich auch nur ansatzweise mit KFZ-Technik und Off-Road Technik beschäftigt, den Atem.
Auf 16.00-Zoll Sandreifen (meine 14.00 sind schon respektabel), mit 450 PS Cadillac-Turbo-Motor und Drehmoment Wandler-Getriebe stürmen diese Leichtgewichte jede Sanddüne, wenn es sein muß, auch senkrecht hoch.
Eines steht fest, diesen Mad Max Movie werden wir uns anschauen, mit allem, was das heutige Kino-Entertainment an Soundeffekten zu bieten hat.
Auf meine Frage, was mit diesen Dingern nach den Dreharbeiten geschieht, schmunzelt Witold. Er hätte gerne selbst ein solches Teil, aber die werden wohl mit viel Sprengstoffeinsatz bei den Dreharbeien auf typisch amerikanische Weise draufgehen.
Kaum zu glauben, dass die Amis sich immer noch für solche Szenen begeistern können.
Das "Mad-Max-Monster-Truck" Projekt wird Mitte nächster Woche abgeschlossen sein, dann sind wir mit unserem Truck dran, bis dahin werde ich mir mal ein paar Dinge überlegen; wieviel mag der 450 PS Cadillac Motor wohl verbrauchen ....
Die paar Tage bis zum Behandlungstermin verbringen wir auf dem "Joos Becker Caravan Park" im nördlichen Randbezirk von Pretoria. Eigentlich keine schlechte Adresse für einen Campingplatz; gegenüber ein riesiger Supermarkt mit überwältigender Auswahl an Boerewürsten, und die Lage ist noch relativ zentral zur Innenstadt, aber die Atmosphäre wird geprägt durch die Langzeitcamper, meist Rentner und Arbeitsuchende.
Hier wird ein Problem deutlich, welches es vor der Abschaffung der Appartheit in der Form unter den Weißen bisher noch nicht gegeben hatte: "Arbeitslosigkeit !"
Weiße haben es heutzutage schwerer, einen Job zu bekommen. Wurden während der weißen Präsidentschaftzeit bei der Stellenvergabe noch Bewerber weißer Hautfarbe bevorzugt, hat sich das Blatt jetzt gewendet. Arbeitslosigkeit unter den Weißen ist kein Fremdwort mehr und die sozialen Folgen sind auch auf solchen Caravan-Parks erkennbar.
Es führt zu Frustration, Rassenhass und existentieller Notlage.
Wir kamen dieses zu spüren, als man uns nachts unsere Einstiegsleiter und tagsüber eine Flasche Spülmittel klaute.
Den Verlust des Spülmittels konnten wir leicht verkraften. Es machte aber deutlich, auf welchem Niveau sich die Klauerei abspielte. Das Fehlen unserer Einstiegsleiter war schon weitaus ärgerlicher, aber wir waren ja schließlich in Südafrika, wo es nichts gibt, was es nicht gibt, und der Supermarkt gegenüber hatte glücklicherweise eine Trittleiter, die sich mit allerlei Nieten und Schrauben zu einem ebenbürtigen Nachfolgemodell unserer bewährten Einstiegshilfe umbauen ließ.
Diese ganze Geschichte wäre ja nahezu bedeutungslos, müßte man nicht in diesem Zusammenhang erwähnen, dass wir auf unserer gesamten Afrikadurchquerung, die uns durch die ärmsten Länder dieser Welt geführt hatte, nicht einmal bestohlen wurden (bis auf einen Versuch Diesel abzuzapfen).
Hier im reichsten Land Afrikas mußten wir uns vor weißen Langfingern in Acht nehmen und wie die Wachhunde auf unsere Sachen aufpassen - wer hätte das gedacht !?
Weitere Verluste waren zwar nicht zu beklagen, trotzdem verlegten wir unseren Standort und campierten die folgenden Tage am dem Roodeplaat-Staudamm, der auch näher an der Magirus Werkstatt lag, wo wir die nächsten Tage ein paar Reparatur- und Servicearbeiten am Magirus durchführen ließen. Die Truckfarm, darüber gibt es keinen Zweifel, ist die 1.Adresse für Magirus-Angelegenheiten. Die Leute wissen wovon sie reden und haben ein Ersatzteillager, welches einem die Tränen vor Wonne in die Augen treibt. Spurstangen, Getriebe, Motoren, Auspuff, Achsen, Zahnräder, Bremszylinder und alles, was zu einem anständigen Magirus dazu gehört. Hinzu kommt eine gehörige Auswahl von passenden Reifen, ab 14.5-Zoll aufwärts. Das Standardmaß ist 14.00, also genau die passende Größe.
----------- Info Beitbridge nach Pretoria ----------------------------------------
Camping:
Die Campingplätze haben europ. Standard, oft auch Stromanschluss.
Häufig gibt es Wochenendtarife (teurer)
Pietersburg:
Union Caravan Park, 5km S/O, Pos.: S 23° 56.224 E 29° 28.393
45.- ZAR/Fzg., Typischer Campingplatz.
Warmbad:
Ronwil Caravan Park, 4km N/O Pos.: S 24° 51.913 E 28° 19.430
60.- ZAR/Fzg. Buschatmospähäre, gr. Pool
Aventura Caravan Camp, Zentrum, Pos.: S 24° 53.257 E 28° 17.190
125.- ZAR/2Pers+Fzg., Recreation Park, heiße Quellen etc.
Pretoria:
Joos Beeker Caravanpark, 8km N/W, Pos.: S 25° 41.728 E 28° 11.060
50-60.- ZAR/Fzg. typischer Campingplatz, Langzeitcamper.
ACHTUNG: Langfinger !
Roodeplaat Caravan Park, 15km N/O, Pos.: S 25° 37.303 E 28° 20.557
40.- ZAR/Fzg. 12.- ZAR/Pers.
Magirus/LKW-Werkstatt:
Truckfarm:
Pretoria Richtung Norden nach ca. 12km an der N1, Ausfahrt Pyramid.
linke Seite. Pos.: 25° 34.834 E 28° 16.181
Magirus Werkstatt mit allen Ersatzteilen
N4-Trucks:
Pretoria Richtung Osten nach ca. 25km an der N4, 25km, linke Seite,
Hatfield, Pos.: S 25° 46.307 E 28° 25.879
Magirus und Unimog Werkstatt.
14.-18.3. Drakensberge: Von Pretoria zum Krüger NP
Nachdem unser Mc. Dee den ersten Teil seiner Verjüngungskur hinter sich hatte und die letzten 14 Tage eher mit Warten und wenig Vergnüglichem vergangen waren, wurde es mal wieder Zeit auf ein "touristisches Highlight".
Der Krüger NP sollte es sein.
So verließen wir Pretoria und fuhren über Middelburg, Lydenburg, Sabie...
Wegen der ständig steigenden Kriminalität gibt es häufig Polizeikontrollen. Während wir als Weiße in anderen afrikanischen Ländern diese Verkehrskontrollen i.d.R. passieren konnten, wurden wir hier in S-Afrika fast immer kontrolliert. Aber es gab nie Probleme und die fast ausnahmslos schwarzen Polizisten waren immer freundlich, insbesondere dann, wenn man sich als Tourist zu erkennen gab. Es gab ja auch nichts zu beanstanden.
Bis auf die Kontrolle, bei der sich der Polizeibeamte die Funktion der Bremslichter vorführen ließ.
Sie verweigerten ihren Dienst. Ich hatte sie auch seit unserer TÜV-Abnahme 1999 nicht mehr überprüft. So sehr ich das Bremspedal auch maltretierte, die Bremslichter blieben dunkel. Der dicke Polizeibeamte machte auch schon das Gesicht, das nach Strafzettel aussah.
Jeder weiße Südafrikaner hätte jetzt zahlen müssen. Ein deutscher Tourist bleibt jedoch verschont.
Er drückte Marion einen Zettel in die Hand, von dem ich natürlich annahm, es sei der Strafzettel. Er genoß unsere Überraschung sichtlich, als er Marion aufforderte sechs Zahlen anzukreuzen !
6 von 49 !
Er hatte uns seinen Lottoschein gereicht - sie sind einfach gut drauf, die Schwarzen !
Die Fahrt zum Krüger NP führte uns durch die nördlichen Drakensberge. Sie sind wegen der vielen Sehenswürdigkeiten ein beliebtes Reiseziel für Südafrikaner und wie wir feststellten auch für deutsche Reisegruppen.
Pilgrims Rest, Mac Mac Falls, Mac Mac Pools, Gods Window, Bourke´s Luck Potholes und besonders die grandiose Aussicht in den Canyon des Blyde-Rivers bei den Three Rondavels sind Anziehungspunkte für unzählige Reisegruppen aus allen Ländern. Für uns ist es ein vollkommen befremdendes Gefühl, zwischen den vollklimatisierten Reisebussen zu parken, uns in Heerscharen von deutsch, französisch und holländisch sprechenden Touristen einzureihen.
Eines wird hier sehr deutlich: Südafrika gehört nur noch geographisch zu Afrika.
------ Info Pretoria zum Krüger NP -----------------------------------------------
Camping:
Middelburg:
Caravan Park am Krügerdam ist geschlossen. 2.5km südl.
Pos.: S 25° 47.490 E 29° 27.076
Eine Übernachtung geht aber, Preis aushandeln. (z.B. 20.- Rand)
Keine Infrastruktur
Botshabelo-Resort, Gate liegt 8km nördl. an der N11. zum Camp noch weitere 5km.
Pos.: S 25° 42.094 E 29° 24.382
Schöne Lage. 50.- ZAR/Fzg.
Lydenburg:
Outspan Caravan Park, im Ort,
Pos.: S 25° 05.971 E 30° 27.111
60.- ZAR/Fzg.
Blyderiverdam:
Aventura Resort, 2.5km N/W von den "Three Rondavels"
Pos.: S 24° 34.711 E 30° 46.540
85.- ZAR/Fzg.
Nachdem wir all diese touristischen Highlights abgeklappert hatten, von denen wir z.T. begeistert, aber auch manchmal enttäuscht waren, erreichten wir nun endlich den Krüger NP am "Orpen Gate".
Erfreut ließen wir uns aufklären, dass der Eintritt für uns und unser Motorhome nur einmalig zu entrichten ist und mit 100.- Rand dabei auch noch recht preiswert. Dieses brachte dem Park gleich ein paar Sympathiepunkte ein. Die Übernachtung war mit 85.- Rand (ca. 10 EUR) auch nicht überteuert.
Nun ist der Krüger NP nicht irgend ein beliebiger Tierpark in Afrika, sondern liegt in seinem Bekanntheitsgrad sicher gleichauf mit der Serengeti, wenn nicht sogar darüber. Entsprechend gespannt waren wir natürlich auch auf das, was uns erwartete. Auf der anderen Seite war uns allerdings auch bewußt, dass der Bekanntheitsgrad auch ein Ergebnis eines intensiven und geschickten Marketings sein kann. Die berühmte "Gardenroute" sei als Beispiel hierfür erwähnt.
Nach 5 Tagen Aufenthalt wußten wir mehr und waren uns in unserem Urteil einig: Ein Besuch lohnt sich, aber zu unseren absoluten Favoriten gehört er nicht.
Landschaftlich gibt es einige schöne Ecken, der Tierbestand ist stellenweise recht gut.
Besonders schöne Beobachtungsplätze/Wasserstellen haben wir nicht gefunden.
Zwar ist man nicht alleine auf dieser Welt, aber der Massentourismus im Krüger NP läßt kaum etwas "bush-feeling" aufkommen. Auf den Straßen im Park begegnet man Container-LKW, Golf GTI, Wohnwagengespannen und Reisebussen, die Picknick-Sites haben den Charakter eines Vergnügungsparks und wenn auf den Hauptstrecken ein Löwe gesichtet wird, entsteht ein Fahrzeugstau, der eine Durchsage in den Verkehrsnachrichten rechtfertigen würde.
Die Camps haben beste Infrastruktur zu bieten. Waschautomaten, Supermarkt, Fast-Food, Souvenirläden etc., und nicht zu vergessen die Autowaschstelle, wo man sein geliebtes Gefährt nach dem Game-Drive wieder blitzeblank wienern kann.
Man fragt sich: "Wo bleibt der Tennisplatz, der Golfcourt, wann kommt die Achterbahn ?!"
Wer unter dem Gefühl der Vereinsamung leidet und dieses auskurieren möchte, sollte den Krüger am Wochenden während der Schulferien besuchen - Vorausbuchung nicht vergessen.
Dieser Massentourismus ist natürlich nichts für uns, aber er bringt Geld in die Kassen der NP-Verwaltung und man kann nur hoffen, dass ein Teil davon in die artgerechte Erhaltung der Natur investiert wird und der Norden von dieser Art der Kommerzialisierung der Natur verschont bleibt.
Alles in allem wird es dem Besucher des NP leicht gemacht, besondere Risiken, Versorgungsengpässe, Orientierungsprobleme oder sonstiges Ungemach braucht man nicht zu befürchten. Einzig und alleine die recht hohe Malaria Infektionsgefahr und die aussergewöhnlich hohen Temperaturen, die Nachts bei uns noch 30°C betragen haben, sind von der Parkverwaltung noch nicht in den Griff zu bekommen.
Über das Ergebnis unserer Pirschfahrten können wir uns nicht beklagen. Ein Gepard und ein Rudel Löwen, die eine großen Tierherde aus Gnus, Impalas und Zebras folgten und auf eine günstige Gelegenheit zum Beutemachen lauerten,
ein seltenes, kapitales Black-Rhino mit einem 30.000 $-Horn, eine Elefantenherde, die sich im Fluß beim Baden vergnügte und ein alter Löwen-Haudegen, wie man an den zahlreichen Narben auf der Schnauze erkennen konnte, der sich zusammen mit seiner Löwendame einen erlegten Büffel schmecken ließ.
------- Info Krüger NP Stand März 2003 ---------------------------------
Eintritt:
30 ZAR/Pers. 36 ZAR/Caravan. Einmalig, gilt für gesamten Aufenthalt.
Camping :
85 ZAR/Übernachtung
Werktags ohne Reservierung i.d.R. kein Problem.
An Wochenenden kann es eng werden, während der Schulferien am Wochenend wahrscheinlich
Reservierung erforderlich. (Im zentralen u. südl. Park)
Alle Camps haben beste Infrastruktur.
Eindeutige Parkordnung, vor Sonnenuntergang muß man wieder im Camp sein.
25.3 -22.4. Durch Swaziland entlang der Küste nach Kapstadt
Wir verlassen den Krüger NP über das "Malelane Gate" und fahren durch das Königreich "Swaziland", von dem wir uns ein etwas ursprünglicheres Afrika erhoffen. Die Einreise in das politisch souveräne Swaziland ist problemlos. Ein Visum ist nicht erforderlich, eine geringe Strassengebühr ist zu entrichten. Der Grenzbeamte läßt seine persönliche Antipathie gegenüber Weißen deutlich spüren.
Landschaftlich gefällt uns das Swaziland. Das bergige, grüne Hochland, mit tollen Ausblicken in tiefe und weite Täler erinnert etwas an die Schweiz, aber der Einfluß Südafrikas ist deutlich zu spüren, ein deutlicher Unterschied zum dominanten Südafrika ist nicht zu erkennen.
Bei der Ausreise aus Swaziland ärgere ich mich wieder über die unfreundliche Grenzbeamtin. Nachdem ich um etwas mehr Freundlichkeit bat, werde ich von ihrer Kollegin weiter bedient. Die Gräben zwischen den Weißen und Schwarzen sind an vielen Stellen noch sehr tief. Es müssen noch viele Jahre des Friedens vergehen, bis die letzen Resentments abgebaut sind.
Im Schleichgang geht es weiter in Richtung Durban durch die Drakensberge. Im Gebirge macht der Magirus mit seiner großen Bereifung keine gute Figur. Bergab ist er zwar kaum aufzuhalten und die Motorbremse ist im Dauereinsatz, aber bergauf kann man eben "Blümchen pflücken".... und es geht ständig bergauf und bergab. Höhenunterschiede vom 600m sind keine Seltenheit. Man quält sich von 700m ü.NN auf 1300m ü.NN, um dann bei der anschließenden Talfahrt mit allen Bremswerkzeugen zu verhindern, dass sich die Tachonadel um die eigene Achse wickelt.
15km vor Pietermaritzburg liegt das "Albert Falls Camp Resort", ein "naturnaher" Freizeitpark. Es liegt am einem schönen Staudamm.
Hier verbringen wir zusammen mit vielen Südafrikaner das Wochenende, die auf dem sonst idyllisch gelegenem See ihre Motorboote testen.
Gazellen und zwei Rhinos, die als Steigerung des Unterhaltungswerts angeschafft wurden, sollen fürs Wildlife-Feeling sorgen. Eine typisch südafrikanische Art der Kommerzialisierung von Natur und wilden Tieren.
Um die Illusion von Abenteuer und wilder Natur perfekt zu machen, kann man sogar "night-game-drives" buchen.
Mit geländegänigen Landrovern fährt man auf glatter Piste zu den Gazellen und den beiden Rhinos und kann diese dann vom Fahrzeug aus bestaunen.
Es läuft uns kalt den Rücken herunter, da dieses das exemplarische Beispiel dafür ist, wie unberührte Natur und die darin lebenden Tiere in private, vermarktungstechnisch überschaubare kleine Resorts mit Vergnügungspark-Atmosphäre aufgeteilt werden - ein Trend, der immer weiter um sich greift und sich vom Süden Afrikas hin in andere Länder ausbreitet.
Ist das die Zukunft des afrikanischen Wildlifes ?!
Unser Aufenthalt in Südafrika dient zu einem nicht unerheblichen Teil der Erneuerung und Verbesserung unserer Ausrüstung und unser Magirus soll mal ein paar Neuteile verpasst bekommen. Einiges haben wir ja schon erledigen können, aber ein paar Sachen stehen noch auf der Liste.
So steuern wir eine Adressen an, die uns Freunde in Deutschland mit auf den Weg gegeben haben. Auf einer der riesigen Zuckerrohrfarmen treffen wir auf Rudi, einem wahren Magirusfreund, der hier eine Zuckerrohrfarm besitzt, auf der viele Magirus-LKW ihre absolute Zuverlässigkeit und Robustheit unter Beweis stellen. Ob als Feuerwehrfahrzeug mit 12.000 L Löschwasser im Bauch, als Transporter des geernteten Zuckerrohrs, als Sonderfahrzeuge mit Sprühausleger oder als eindrucksvolles "Fun-Car" wie der Magirus "Bigfoot". Alles im Top-Zustand, liebevoll und fachmännisch gepflegt und repariert von Rudi und seinem Junior. Das Ersatzteillager verschlägt mir den Atem. Hier ist alles auf Lager, bestens sortiert und alles neuwertig.
Wenn in Deutschland der Magirus bereits zur Legende geworden ist - hier wird er noch weiterleben.
Wir erfahren viel über das Zuckerrohr-Farming, sind in der Magirus-Feuerwehr dabei, als ein Zuckerrohrfeld abgebrannt wird, machen eine Farmrundfahrt im Magirus-Bigfoot und sind von der Gastfreundschaft beeindruckt.
Nach 2 Tagen geht es weiter, der Küste entlang nach Kapstadt. Eine Afrikadurchquerung wäre nicht vollständig, ohne in Kapstadt "vorgesprochen" zu haben.
Über East London, Port Elisabeth und der vielgerühmten "Garden Route" geht es entlang der Küste, mal auf dem Highway N2, mal auf der Nebenstrecke R102. Ständig müssen wir uns wieder daran erinnern, nicht auf dem amerikanischen Kontinent, sondern in Afrika unterwegs zu sein. Nicht nur der unzähligen Shopping-Center und Fast-Food Restaurants, sondern auch der Fast-Food geschädigten Leute wegen umgibt uns ständig das "american way of life".
Nirgendwo in Afrika haben wir so viel übergewichtige Leute gesehen. Insbesondere die Schwarzen sind offensichtlich nach Cola, Pommes und Hamburgern süchtig.
In den Städten, auf Tankstellen, Raststätten, Promenaden, Shopping-Centern - überall diese Fast-Food-Buden, die in Pappkartons und Kunststoffbechern ihre Kalorienbomben im Sekundentakt über die Edelstahltresen schieben.
Obwohl sich einige Küstenabschnitte mit ihren Stränden wirklichen sehen lassen können, fehlt jede Spur einer mediteranen Atmosphäre. Ein gemütliches Cafe oder ein nettes Restaurant hat Seltenheitswert.
Die Idee, in East London auf der Promenade gemütlich zu frühstücken, endete in Ermanglung von Alternativen im Fast-Food-Laden "Wimpy". Hier gehen bereits ab 8:30 die ersten Hamburger mit Pommes und viel Ketchup über den Tresen.
Das Plasikgeklapper, Kindergeschrei und Stimmengewirr im dicht bepackten "Speisesaal" treiben uns wieder hinaus, noch bevor die ersten Bissen den Magen richtig erreicht haben.
Ne, - das ist nicht unsere Welt !
Die Küstenstrasse entlang reihen sich eine Touristenattraktion an die andere. Naturereserves, Wildernessparks und Adventureresorts wechseln sich ab; Guesthouses, Lodges und Restcampes wetteifern um Besucher.
Die braunen Touristikschilder sind in ihrer Vielzahl schon kaum noch zu erfassen. Das Angebot ist erschlagend und der Touristenrummel läßt fast die schöne und abwechslungsreiche Landschaft übersehen. Die kühlen Beguela- und Agulhas Meeresstömungen, die ihren Ursprung in der Antarktis haben, und die warmen kontinentalen Luftströmungen führen zu einem feuchtwarmen Klima, das an der Küste dichte Regenwälder hat entstehen lassen. Warum diese Strecke hier "Garden-Route" heißt, wird wohl nur der Schöpfer dieser werbetechnisch gesehen absolut genialen Bezeichnung wissen.
Zum Süden hin wird das Klima rauher, die Städte gewinnen aber an Charme. In "Knysna" und "Mosselbay" kann man es gut und gerne ein paar Tage aushalten. Weiter gen Süden steuern wir den südlichsten Punkt Afrikas an: "Cap Agulhas"
Hierher hatten wir bereits vor 20 Jahren einen Abstecher gemacht und sind überrascht, wie sehr sich alles verändert hat. Damals gab es hier kaum Häuser, keinen Nationalpark und keinen Markierungsstein, nur ein einsamer Leuchtturm war für uns der Hinweis auf diesen geographisch besonderen Ort.
Jetzt haben sich Restaurants, Hotels, Pensionen und jede Menge Wochenendhäuser und Sommerresidenzen angesiedelt.
Sogar einen Caravan-Park gibt es hier. Er bleibt aber auch heute ohne Besucher; wir stellen uns "wild campend" an den Strand. Es ist - wirklich zufällig - unsere 1001. Übernachtung im Mc. Dee und unser letzter Tag des "verflixten 7. Jahres", das wir Dank guter Ablenkung recht problemlos überstanden haben ;-)
Der Küste folgend geht es weiter nach Muizenberg bei Kapstadt. Dieser Küstenabschnitt gehört mit zu den schönsten, die wir kennen und wir stellen uns vor, Besitzer einer dieser schönen Häuschen an den Berghängen zu sein - träumen darf man ja !
Als Ausgangspunkt für die Fahrten in die Umgebung und nach Kapstadt dient der Caravan-Park "Zandflei" in Muizenberg. Er ist recht günstig und hat eine Metrostation in der Nähe. Mit der Metro ist man in 45 Min. im Zentrum Kapstadts.
Wir machen Stadtbummel, besuchen die Hafenpromenade "Waterfront", das sehenswerte Aquarium, fahren auf den "Signal-Hill", von wo aus man einen herrlichen Ausblick auf Kapstadt hat, zum Kap der "Guten Hoffnung" und lassen uns natürlich auf den "Tafelberg" hochgondeln, um den Sonnenuntergang und Kapstadt bei Nacht zu sehen.
Auffallend sind die vielen unterschiedlichen Volksgruppen. Asiaten, Schwarze, Europäer und alle Varianten dazwischen sind hier gleichermaßen vertreten und machen Kapstadt zu einem Beispiel eines gut funktionierenden, multikulturellen und multiethnischen Zusammenlebens.
Es wäre etwas übertrieben zu behaupten, eine Afrikadurchquerung mit dem Ziel Kapstadt lohne sich alleine dieser Stadt wegen, aber für uns ist es schon ein Highlight von Südafrika.
Aber wir sind nicht nur zum Vergnügen hier; es gibt wieder gute Gelegenheit, etwas für unseren Magirus zu tun. Bei der Firma "Deutz-Diesel-Power" bekommt er einen neuen Motorsimmering verpaßt und der Luftkompressor bekommt neue Dichtungsringe - damit das Öl dort bleibt, wo es hin gehört.
Nach 9 Tagen verlassen wir die Südspitze Afrikas. Von jetzt an geht es wieder gen Norden.
-------- Info Krüger NP nach Kapstadt --------------------------------------------
Swaziland:
Einreise:
Kostenloses Visum bei Einreise. Fahrzeugeinfuhr kein Problem
(Carnet für Südafrika ist gültig !)
Road-Tax : 5.- ZAR PKW , 15.- ZAR LKW
Währung:
ZAR wird als Zahlungsmittel akzeptiert. Achtung: Wechselgeld wird oft in Swazi-Rand
ausgezahlt. Dieses gilt wiederum in Südafrika nicht.
Camping:
Mbabane/Ezulwini Valley:
Timbali Campsite: 10km südl. Mbabane. Einfahrtshöhe unter 3m !
Village Cafe    : 15km südl. Mbabane, Richtung Matenga Lodge.
                  Pos. S 26° 26.812 E 31° 09.778
                  Am Museumsdorf, kein besonders guter Stellplatz. 60.- ZAR/Fzg.
Camping:
Das Angebot an Caravan-Parks und Campingmöglichkeiten ist durchweg gut.
Die Preise liegen zwischen 50.- ZAR für einfache Caravan-Parks, die häufig auch von Langzeitcampern genutzt werden (manchmal durchwachsenes Publikum, Vorsicht Langfinger), bis hin zu guten Caravan Parks in bevorzugen Lagen (Strand, Seen, Reservaten) die bis zu 250.- ZAR kosten können.
Infrastruktur zumeist gut bis sehr gut.
Kokstadt:
Von Kokstad bis East London (ehemalige Transkei) gibt es keine Campingplätze.
Letzte Campingmöglichkeit in Kokstad !
Von Süden kommend vor der 2. Ampel links die Straße hinunter liegt ein Caravan Park.
Alles etwas heruntergekommen, aber die wohl einzige Möglichkeit für die nächsten 300km, Richtung East London.
50.- ZAR/Fzg. Pos. S 30° 33.157 E 29° 25.320
Kapstadt/Muizenberg:
40km südlich von liegt der Caravan-Park "Zandflei". Er ist mit 60.- ZAR/Tag preiswert.
Mit der Metro kann man bequem nach Kapstadt kommen. 15 min. Fußmarsch bis Metro.
Metro (1.Klasse, 2.Klasse oft überfüllt) kostet 17.- ZAR/Pers (Return)
Wochenticket 65.- ZAR. Fahrzeit bis Kapstadt-Zenrum: 45 Min.
Pos. S 34° 05.776 E E 18° 28.335
Kapstadt/Bellville:
25km östlich von Kapstadt-City liegt der Hardekraaltje-Caravan-Park. In Bellville, südlich der N1, bei Sportplatz.
Metrostation ist in der Nähe. Nicht gerade leise und schön gelegen, aber man kommt schnell in die City.
66.- ZAR/2 Pers. + Fzg.
Pos. S 33° 54.193 E 18° 36.805
Die ersten Kilometer fahren wir entlang der Küste auf der R27. Von hier aus bietet sich nochmal ein schöner Ausblick über die Bucht nach Kapstadt, den Tafelberg und nach Robben-Island, wo Nelson Mandela wegen seiner "antirassistischen" Thesen 27 Jahre lang gefangen gehalten wurde.
Lange weiße Sandstrände, blaues Wasser und meterhohe Wellen locken zum Baden, aber ohne Neoprenanzug ist da nichts zu machen, das Wasser ist eiskalt - schade.
Von der Küste geht es dann auf die N7 nach Clanwilliam. Dort verlassen wir die N7 und lassen unseren Mc.Dee den Pass durch die schroffen und bizarren Sederberge "kraxeln". Die ganze Strecke bis nach Calvinia ist landschaftlich reizvoll und führt durch einsame Gegend - eine willkommene Abwechslung nach 9 Tagen Großstadt.
Allerdings muß man dafür etwas Staub und Wellblech in Kauf nehmen.
Bevor wir in den "Kalahari-Gemsbok NP" fahren, werden wir noch einen Abstecher zu den "Augrabies-Falls NP" machen.
Wir erwarten dort nichts Spektakuläres, aber es liegt fast auf der Strecke. Man fährt durch eine Halbwüste, eigentlich eine trostlose Gegend. "Niemandsland", könnte man glauben, aber der 100te von Kilometern lange Stacheldrahtzaun entlang der Strasse macht unmissverständlich klar, dass dieses Ödland den weißen Farmern gehört, die hier Schafe halten. Pro Quadratkilometer etwa 1 Schaf.
Hier wird Landbesitz nicht in Hektar berechnet, sondern in Quadratkilometern. Da stellt man sich zwangsläufig die Frage, ob der Privatbesitz von Land in dieser Größenordnung noch zu rechtfertigen ist. Farmen über 1.000 qkm sind keine Seltenheit. Wen wundert es da, wenn die jetzt schwarzen Präsidenten vom südlichen Afrika laut über Landreformen nachdenken, oder wie Mugabe in Zimbabwe, zur Tat schreiten.
Vielleicht wäre es klug, wenn die Weissen selbst eine Landreform durchführen, bevor es andere tun !
Der Augrabie-NP ist eine zerklüftete Felsenlandschaft, in die der Oranje-River einen tiefen Canyon eingefressen hat.
Es gibt ein paar sehr schöne Aussichtspunkte, die man zu Fuß oder per Motorantrieb erreichen kann, von denen aus man einen herrlichen Blick in den Oranje-Canyon hat. Wer sich ganz nach vorne an die Klippen wagt, sollte schwindelfrei sein und damit rechnen, dass ihm eine plötzliche Windboe einen Schupps nach vorne geben kann ...
Der Augrabie-NP ist einen Abstecher durchaus wert.
Im nahegelegenen "Upington" läßt es sich noch einmal richtig "bunkern" und auf dem "Island-Caravan Park" kann man gut und günstig übernachten.
Die letzten 70km bis zum Gate des "Gemsbok-Kalahari NP" sind schreckliche Wellblechpiste, wer hätte das hier gedacht !
Die erste Nacht bleiben wir auf dem Camp am Eingangsgate "Twee Rivieren". Tags darauf rumpeln wir in wahrsten Sinne des Wortes weiter zum "Mata Mata Camp". Die Piste ist zum großen Teil ebenfalls Wellblech.
Der "Kalahari-Gemsbok NP" ist eine Halbwüste. Der Wüstensand schimmert an vielen Stellen durch den spärlichen Bewuchs. Eine dünne, dörre Grasdecke bietet magere Nahrung für die wunderschönen Oryx-Antilopen, Springböcke, Kuhantilopen, Giraffen und Gnus. Die halbhohen Akazienbäume sind für die langen Giraffenhälse schon fast zu klein.
Wie hier muß es vor 5-10 tausend Jahren in Nordafrika ausgesehen haben, als die damaligen Bewohner ihre Motive in Form von Zeichnungen und Gravuren im Fels verewigt haben.
Für Raubtiere ist das Gelände gut geeignet. Vom Dünenkamm aus können sie bestens nach Beute Ausschau halten, und die Hügel und Büsche bieten gute Deckung beim Anschleichen. Auf dem Hügelkamm entdeckten wir auch prompt einen Geparden, wie er nach einer neuen Mahlzeit Ausschau hielt. Besonders beeindruckt haben uns die prächtigen Oryx-Antilopen mit ihren über 1m langen speerartigen Hörnern.
Nach zwei Tagen Wartezeit erhielten wir eine Buchung für das nördlich gelegene "Nossob-Camp", von dem wir uns noch etwas mehr versprachen. Wenn es ständig ausgebucht ist, muss dort etwas besonders sein. Ein südafrikanisches Ehepaar legte es uns ausserdem noch ans Herz:
"Dorthin müsst ihr unbedingt, dort ist die Landschaft ganz anders und es gibt dort viele Raubtiere !"
Über sehr schlechte Wellblechpiste ratterten wir also die 160km dorthin ..... vielleicht waren unsere Erwartungen zu hoch, aber landschaftlich war es nicht mehr oder weniger attraktiv als im übrigen Park und der Tierbestand war deutlich geringer als anderswo. Zu einer anderen Jahreszeit mag das alles anders aussehen, aber der Abstecher hat sich in Anbetracht der großen Entfernung und der "saumäßigen" Piste nicht recht gelohnt.
Auf den Camps ist es angenehm, obwohl sie fast ausgebucht sind - keine Reisebus- und Fast-Food Atmosphäre.
Wer hier herkommt ist Selbstversorger und kommt auf eigenen vier Rädern.
Nach 8 Tagen "Gemsbok-Park" steuern wir Richtung Namibia zum Grenzübergang bei "Rietfontein". Auf unseren russischen Militärkarten ist eine Piste eingezeichnet, die auf unseren anderen Karten fehlen, uns aber einige Kilometer Umweg ersparen und durch interessante Landschaft führen. Auf halber Strecke von "Twee Riviere" und "Wildraai" biegen wir gen Westen ab, kommen in eine schöne Kalahari-Dünenlandschaft und fahren über ausgetrocknete Zeitseen abseits der Hauptstrecke zur namibischen Grenze. Es ist die schönste Off-Road-Piste unserer Südafrikareise.
Nach fast 2 1/2 Monaten, länger als vorgesehen, wird es für uns Zeit, Südafrika zu verlassen.
Südafrika war und ist nicht unser Traumziel in Afrika, trotzdem muß man den Südafrikanern Respekt aussprechen für das, was sie dort geschaffen haben und für dessen Erhalt sie entschlossen kämpfen. Auch wenn sie seit der Machtübernahme der Schwarzen an politischem Einfluß verloren haben - die Economy haben sie als mächtigen "Faustpfand" immer noch fest in der Hand. Auch wenn die Südafrikaner zu Recht Stolz auf ihre Leistungen in ihrem Land sind, sollte niemand vergessen, dass die schwarze Bevölkerung die Hauptarbeit dabei geleistet hat.
Man könnte es sogar als gelungene "Wirtschaftssymbiose" bezeichenen - Weiße und Schwarze profitieren beide vom wirtschaftlichen Erfolg - nur haben die Schwarzen ihre vergleichsweise gute Existensgrundlage gegen den Verlust ihrer Identität, ihrer Kultur und nicht zuletzt auch ihrer Lebensfreude eintauschen müssen.
Genau dieses Schicksal würde die Schwarzen wahrscheinlich in jenen Staaten (z.B.Mosambik) ereilen, die den Expansionsgelüsten der weissen Südafrikaner zum Opfer fielen und auf das südafrikanische Modell umgekrempelt würden.
Wenn wir uns für Afrika etwas wünschen könnten, wäre das unter anderem:
"Ihr weissen Südafrikaner, treibt regen Handel mit allen Ländern Afrikas, aber bleibt dabei bitte in eurem schönen Ländle und gebt dem restlichen Afrika eine Chance, sich selbst zu finden.
Nicht jeder ist vom eurem "euroamerikanischen" Lebensstil begeistert !"
--- Info Von Kapstadt zum Kalahari Gemsbock NP nach Namibia ----------------------
Camping:
Melkbostrand: "Ou Skip". 66.- ZAR. Pos. S 33° 42.736 E 18° 26.885
Clanwilliam : "Caravan-Park". 66.- ZAR. Am Stausee. Pos. S 32° 11.532 E 18° 53.100
Calvinia    : "Caravan-Park". Pos. S 31° 28.151 E 19° 46.545
Upington    : "Eiland-Resort": 44.- ZAR. Schöne Anlage. Pos. S 28° 27.484 E 21° 15.199
Augrabies-Falls NP:
Eintritt: 15.- ZAR/Pers. für gesamten Aufenthalt
Camping : 85.- ZAR/Fzg. 
Schöne Aussicht vom "Ararat-Point" !
Kalahari-Gemsbok NP:
Eintritt:
25.- ZAR/Pers. pro Tag. Fahrzeug 5.- ZAR (einmalig)
Camping :
75.- ZAR. Versorgungsmöglichkeiten (Shop/Tankstelle) auf den Camps.
Nossob Camp in der Saison oft ausgebucht.
Von den anderen beiden Camps aus kann man evtl. morgens oder für den nächsten Tag
das "Nossob-Camp" buchen, wenn Stornierungen vorliegen.
Pistenzustand meist schlecht (Wellblech)
Vom Gemsbok-NP nach Namibia über "Hakskeenpan":
Pos: S 26° 40.148 E 20° 37.749 Abzweig nach "Geisemap" auf Sandpiste (besser mit 4x4)
Pos: S 26° 33.690 E 20° 28.800 Über Zeitsee
Pos: S 26° 32.887 E 20° 27.103 Abzweig links auf Schotterpiste.
Pos: S 26° 44.471 E 20° 16.702 Im Dorf Abzweig links auf Wellblechpiste.
Pos: S 26° 44.894 E 20° 17.686 Abzweig rechts auf Schotterpiste zum Zeitsee
Pos: S 26° 46.226 E 20° 16.689 Über Zeitsee
Pos: S 26° 47.200 E 20° 10.260 Hakskeenpan (Zeitsee)
Pos: S 26° 48.210 E 20° 05.603 Abzweig links nach Rietfontein (Hautstrecke)
Pistenzustand:
Bis 1. Zeitsee besser mit 4x4. Sandig, leichtes Wellblech, dann Schotterpisten z.T Wellblech.
----------- Info Südafrika ---------------------------------------------------------
Geld/Wechsekurs:
Währung S-Afrikanische Rand (ZAR) (Stand April 2003)
Rand können über die vielen Geldautomaten in den Shopping-Centren gewechselt werden. Z.B. EC/MAESTRO-Card.
Tankstellen akzeptieren keine internat. Kreditkarten. An größeren Tankstellen (weiter südlich) gibt es Geldautomaten (ASBAR)
Tanken:
Diesel 1L = 3.80 ZAR (ca. 0.45.- EUR), Stand Mai 2003
Benzin 1L = 4.00 ZAR
Carnet de Passage:
Das Carnet de Passage muß für die Zollunion aus Südafrika, Botswana, Swasiland, Lesotho und Namibia gültig sein. Das Fahrzeug darf maximal ein Jahr in der Zollunion bleiben, das Carnet wird aber meistens vorher abgelaufen sein, es sein denn, man aktiviert bei der Einreise ein neues, bei dem Einreisedatum und der 1. Tag der Gültigkeit des Carnet übereinstimmen.
Das Carnet für Fahrzeuge, die in Südafrika stationiert sind, können einmalig verlängert werden.
Die Prozedur ist teuer und muß rechtzeitig beantragt werden, Infos hierzu beim ADAC
Die Ausreise aus Südafrika und Einreise nach Namibia ist schnell und einfach. Visa sind nicht erforderlich und wegen der Zollunion kann das Fahrzeug zollfrei eingeführt werden. Für das Fahrzeug muß Road-Tax gezahlt werden.
Dieses jedoch nicht an der Grenze, sondern an der Tankstelle in Aroab.
In Keetmanshoop, der ersten größeren Stadt in Namibia, wechseln wir Geld, tanken und kaufen Lebensmittel. Im Vergleich zu südafrikanischen Städten dieser Größe ist das Angebot, vor allen Dingen an Obst, Fleisch und Gemüse deutlich schlechter. Auffallend sind auch die vielen bettelnden Schwarzen, die an der hellen Hautfarbe und den beinahe asiatischen Gesichtszügen als Kalahari-Buschmänner zu erkennen sind. Diese sympathischen Buschmenschen, die in ihrem ganzen Wesen eng mit der Natur verbunden sind, die sich bei jedem erlegten Beutetier bei der Natur entschuldigten, die erkannten, dass ein übermäßiges Bevölkerungswachstum auf Dauer nur zu Problemen führt, diese Menschen konnten sich der westlichen Denkweise am schlechtesten anpassen und viele von ihnen sind jetzt zu Almosenempfängern geworden.
Anstatt auf der Hauptstrasse zum Fish-River-Canyon zu fahren, nahmen wir eine Abkürzung um Seeheim herum auf der Piste D545, die sich als landschaftlich lohnenswert entpuppte. Es geht durch Halbwüste mit Plateaubergen - Erinnerungen an Libyen werden wach.
Um am nächsten Morgen am Canyon zu sein, campieren wir auf dem "Roadhouse-Lodge-Camp". Mit 100.- N$ (12.50 EURO) nicht billig, aber im "Fish-River-Canyon NP" ist es noch teurer (140.- N$). Namibia ist kein Billigreiseland !
Der Canyon selbst wird übertriebenen Erwartungen nicht gerecht. Er wird oft mit dem "Grand Canyon" verglichen. Dieser hat steile Hänge, ohne Zwischenstufen und einen klaren, mäanderformigen Verlauf.
Der Fish-River-Canyon hat keine so klare Struktur. Er hat viele unterschiedliche Zwischenplateaus und wirkt weiträumiger und nicht so tief.
Aber trotzdem bieten die verschiedenen Aussichtspunkte tolle Blicke in den Canyon.
Vom oberen, nördlichen Teil fahren wir runter nach "Ai-Ais", den warmen Quellen im Canyon. Sie sind zu einer Erholungsanlage ausgebaut, die unserem Geschmack nicht unbedingt entspricht. Irgendwie "DDR-Stil", meint Marion, und ich finde es trifft die Sache gut - also weiter !
Es gibt eine untere Umfahrung des Canyons entlang der Grenze zu Südafrika. Die Piste zweigt auf der Straße nach Noordoewer ab und ist als 4x4 Piste nach Rosh Pinah ausgeschildert. Die Hauptpiste ist wegen des Wellblechs kaum befahrbar, aber die weite Ebene läßt dem Fahrer viel Spielraum. Die Landschaft ist phantastisch. Wieder haben wir das Gefühl, in Libyen unterwegs zu sein. Weite Regg-Ebenen, Wadis, Plateauberge, Dünenzüge. Es gefällt uns gut.
Wir lassen etwas Luft aus den Reifen und der Mc. Dee darf mal wieder so richtig im Sand den Berg hoch.
Oben angekommen haben wir eine tolle Aussicht in eine menschenleere Wüste und auch einen schönen Stellplatz für die Nacht; Vollmond ist auch gerade und mit einem kleinen Feuerchen ist die Illusion einer richtigen Wüstennacht perfekt.
Das wurde nach dem Rummel der letzen Monate in Südafrika endlich mal wieder Zeit !!
Im Morgenlicht des nächsten Tages leuchten die Berge rosarot. Die Fahrt zum Fish-River-Canyon lohnt sich wirklich und zwar hauptsächlich dieser Strecke wegen. Nach knapp 40km erreichen wir den Oranje-River, den Grenzfluß zwischen Südafrika und Namibia. Auch die Fahrt entlang des Oranje ist toll. Von einem Hügel aus, den man mit guten 4x4-Fahrzeugen hochfahren kann, bietet sich ein Ausblick in das grüne Tal des Oranje.
Ab Rosh Pinah, einer Zink-Minen-Stadt, wird die Strecke wieder eintönig und die Piste zu einer staubigen Angelegenheit. Wenn der Wind ungünstig steht und ein entgegenkommender LKW mächtig Staub aufgewirbelt hat, dann hilft nur noch: Anhalten, Licht einschalten und warten, bis sich die Staubwolke verzogen hat.
15.5 - 17.5. Lüderitz
Die 120km von Aus bis Lüderitz führen auf bestem Asphalt durch sehenswerte Sandwüste. Links der Strasse beginnt das Diamanten-Sperrgebiet, das die "de Beers" und der namibische Staat zu gleichen Anteilen ausbeuten. Das Gebiet hat eine Größe von ca. 20.000 qkm und ist für Normalsterbliche vollkommen tabu.
Die Stadt Lüderitz, die nach einem Bremer Kaufmann benannt wurde, hat eine wechselvolle Geschichte. Die Blütezeit während des Diamantenrauschs und den Niedergang danach. Jetzt geht es langsam dank der Zinkmine, die den Hafen von Lüderitz nutzt, und dem Tourismus wieder aufwärts.
Es gibt ein paar schmucke Häuser aus der guten alten Zeit, ansonsten ist die Stadt ohne große Attraktionen. Um die Stadt herum liegen die Siedlungen der Schwarzen und Farbigen, die tagsüber das Stadtbild prägen. Wohin sollen sie auch - draussen auf dem Land ist jeder Quadratmeter eingezäunter Privatbesitz der Weissen.
Wir schauen uns die Stadt an, machen einen Ausflug zum Achat-Strand (ohne gewünschten Erfolg) und besichtigen die ehemalige deutsche Diamantenstadt Kolmanskop, 9km ausserhalb von Lüderitz.
Hier fand der Deutsche "August Strauch" 1905 den ersten Diamanten und löste damit das Diamantenfieber in Kolmanskop und später in der gesamten Region bis hinunter zum Oranje aus. Es muß einen unvorstellbaren Diamantenreichtum gegeben haben; man konnte die Hochkaräter mit der Hand vom Boden aufsammeln. Wen wundert es daher, dass die Gemeinde "Kolmanskop" prächtig gedieh und sich das Leben mit dem Erlös der Diamatenverkäufe etwas kosten ließ.
Aus dem fernen Deutschland ließ man sich alles kommen, was das Leben in der Wüste dort angenehm machen konnte.
Kleine Villen entstanden, ein respektables Krankenhaus, eine Messe mit Kegelbahn, Restaurant und Theater - das Leben muß lebenswert gewesen sein - bis der 1.Weltkrieg kam und alles an die Engländer/Südafrikaner verloren ging.
Die Führung durch die Gebäude war sehr interessant und man hat anschließend selbst noch die Möglichkeit, in den Gebäuden herum zu stöbern. Die Gebäudesubstanz ist noch erstaunlich gut erhalten, aber die Wüste holt sich auch dieses Menschenwerk zentimeterweise zurück und macht diesen Diamatenrausch auch nur zu einer kleinen Episode am Rande, in dem sie alles mit Wüstensand wieder zudeckt.
------- Info Von Keetmanshoop über Fish-River-Canyon nach Lüderitz ---------------
Camping:
Keetmanshoop :
"Caravan Park Centrum": 100.- N$. (nicht zu empfehlen)
"Lafenis Lodge"       : 70.- N$, 3km ausserhalb Richtung Grünau
                        Pos.: S 26° 36.762 E 18° 09.981
Fish-River:
"Roadhouse" : 100.- N$, 20km hinter Holog, 10km bis zum Canyon
              Pos.: S 27° 31.514 E 17° 48.947
Campsites am oberen Gate und bei Ai-Ais (140.- N$)
Lüderitz:
"Shark Island Camping", auf der Halbinsel "Shark Island", linke Seite der
Lüderitz Bucht. Windige, aber interessante Lage, mit 140.- N$ sehr teuer !
Fish-River Canyon:
Eintritt: 20.- N$/Pers. für 24 Std. gilt für beide Gates, 20.- N$ fürs Fahrzeug
Von Ai-Ais entlang des Oranje nach Rosh Pinah:
Zuerst von Ai-Ais in Richtung "Nordoewer", nach ca 33 km kommt ein Schild "Rosh Pinah 4x4"
Pos: S 28° 09.783 E 17° 35.747 Abzweig nach Rosh Pinah
Pos: S 28° 15.407 E 17° 23.712 Mineralquellen
Pos: S 28° 19.649 E 17° 23.257 Oranje
Pistenzustand:
Vom Abzweig bis zum Oranje-River Sandpiste, t.T. steinig, Wellblech, Rest ist gute Schotterpiste.
Lüderitz/Kolmankop:
Besichtigung in Lüderitz bei "Lüderitzbucht Safaris & Tours", in der Bismarkstrasse buchen, 35.- N$/Pers.
Anfahrt nach Kolmanskop mit eigenem Fahrzeug.
Führung ca. 1 Std. anschließend Gelegenheit für eigene Erkundungen
Von Lüderitz aus geht es wieder zurück nach Aus und dann auf die C13 durch die Tiras-Berge. Wie wir mittlerweile wissen, sind die Campingplätze in Namibia sehr teuer. 15 bis 20.- EUR sind ganz schön happig und bisher die teuersten auf unserer Afriakreise. Es riecht sehr nach "Abzocke". Dadurch, dass sich fast alles Land in Privatbesitz befindet und rigoros eingezäunt ist, wird man fast genötigt, die teuren Campsites aufzusuchen.
Verärgert über die masslosen Besitzansprüche und die hohen Preise für die Campingplätze entwickeln wir einen Ehrgeiz darin, frei zu campieren. Es schont nicht nur unser Reisebudget, sondern dient auch dem Gefühl, sich immer noch als freier Mensch in dieser eingezäunten Welt fühlen zu dürfen. Wer die Freiheit auf einer Afrikadurchquerung kennengelernt hat, wird das nachvollziehen können. Bisher hatten wir auch noch Glück und haben immer ein Plätzchen "zwischen" den Zäunen gefunden.
Fast auf dem Weg liegt das "Schloss Duwisib". Es wurde 1909 von dem deutschen Adeligen "Hansheinrich von Wolf" erbaut. Auf uns machte es eher den Eindruck einer Burg oder Festung und das ganze erscheint etwas "splienig", aber sehenswert ist das Schloß schon. Das Mobiliar wurde aus Deutschland angeliefert, und einige Schränke und Kommoden sind handwerkliche Meisterleistungen aus dem 18. Jahrhundert. All zu lange konnte sich "von Wolf" allerdings nicht als Schloßherr fühlen, nur 5 Jahre, dann holte ihn das Kriegsgeschehen in Deutschland an die Front und in den Tod. Seine Frau, eine reiche Amerikanerin, war von dem Schloß "in the middle of nowhere" wohl nicht so begeistert, denn sie hat es nie wieder besucht. Eine pikante Geschichte erzählte uns ein Angestellter:
Kürzlich haben Nachfahren des "von Wolf" das Schloß besucht und in das Gästebuch den Vermerk hinzu gefügt:
"Wir wollen unser Schloß zurück !"
In der Abenddämmerung fahren wir auf der D826 Richtung Sesriem durch eine schöne Berglandschaft. Die rostroten Berghänge glitzern in dunklem Purpur in der Abendsonne.
Morgens erreichen wir das Hauptlager in Sesriem, von wo aus es zum Sossus-Vlei geht. Da wir erst am nächsten Morgen zu den Vleis (Zeitseen) wollen, bleibt Zeit für einen Spaziergang im kleinen Canyon nebenan.
Früh morgens um 5:30 geht die Rally zum Sossus-Vlei los, um bei Sonnenaufgang (z.B. 6:30, also 1 Std. später) in den Dünen zu sein. Erst müssen 60km Asphaltstrasse bewältigt werden, anschließend 4km Sandpiste. Hielte man sich an das vorgeschriebene Tempolimit von 60km/h käme man natürlich zu spät, also drückte jeder auf die Tube. Die PKWs sind natürlich die schnellsten, verlieren aber viel Zeit dadurch, dass sie nicht die Sandpiste fahren können und auf den Shuttle-Service angewiesen sind, der sie zu den Vleis bringt. Es ist also eine Hetze morgens, die Asphaltstrasse hat zudem noch einige tiefe Löcher, und die erzwungene Raserei gefährdet zudem noch die Tiere. Wir hätten fast einen Schakal ins Jenseits befördert.
Die Parkverwaltung sollte sich mal etwas überlegen, wie dieser unsinnigen Raserei ein Ende bereitet werden kann.
Wie wäre es mit einem einfachen Campingplatz in der Nähe vom Sossus-Vlei oder etwas längeren Öffnungszeiten der Gates ?!
Wir waren zwar nicht bei Sonnenaufgang auf der Sossus-Vlei-Düne, konnten aber in der Dünenlandschaft immerhin den kurzen Augenblick genießen, als die Sonne mit ihrem ersten weichen, gelben Licht die Landschaft ausleuchtete.
Das Sossus-Vlei ist zur Zeit trocken. Manchmal, nach heftigen Regengüssen, steht hier Wasser. Der Farbkontrast zwischen dem weißen Vlei, den grünen Gräsern und Bäumen und den Sanddünen hat schon etwas.
Von oben, also den Dünenkämmen aus, bietet sich ein einzigartiger Blick auf die verschiedenen ausgetrockneten Seen und in die scheinbar endlose Dünenlandschaft, wenn man gen Westen blickt.
Mindestens ebenso lohnenswert wie das "Sossus-Vlei" ist das "Dead-Vlei", mit seinen bizarren, abgestorbenen Bäumen auf schneeweißer Sandkruste.
Um alles möglichst recht eindrucksvoll zu sehen, muß man sich die Mühe machen, ein paar Dünen zu erklimmen. Besonders die Düne Nr.45 verlangt da schon einiges an Ausdauer, so dass man abends die nötige Bettschwere hat.
Sossus-Vlei, bzw. die gesamte Dünenlandschaft mit ihren Vleis ist ein lohnenswertes "Muß" einer jeden Namibiareise.
--------- Info Sossus-Vlei ------------------------------------------------------
Eintritt 30.- N$/Pers. 20.- N$/Fzg.
Das Hauptgate öffnet und schließt zu den jeweiligen Zeiten für Sonnenauf- und -untergang.
Das Gate zum Sossus-Vlei öffnet morgens eine Stunde früher und schließt eine Stunde später.
Wer auf dem Campingplatz im Hauptlager übernachtet, hat morgens und abends eine Stunde länger Zeit, sich bei den Vleis aufzuhalten.
Um rechtzeitig zum Sonnenaufgang auf den Dünen zu sein, muss amn sich morgens beeilen.
Es sind 60km auf Asphalt, dann 4km weicher Sand nur für 4x4-Fahrzeuge, für PKW-Fahrer stehen
Shuttelfahrzeuge bereit.
Der Aufstieg dauert weitere 15 Minuten.
Will man abends den Sonnenuntergang an den Vleis sehen, muß also den Campingplatz im Hautlager gebucht haben, da das Maingate bereits geschlossen ist und man nicht mehr herauskommt !
Bevor wir weiter nach Windhoek fahren, machen wir noch einen Abstecher in den Namib-Naukluftpark. Ich kraxle ein paar Stunden in den zerklüfteten Bergen herum und sammele ein paar schöne Aussichten ein, aber eine Übernachtung reicht uns hier und so geht es morgens weiter nach Windhoek, wo wir ein paar Dinge zu erledigen haben und den Rückflug nach Deutschland buchen. Es fällt uns nicht ganz so schwer - wir buchen gleichzeitig auch den Rückflug "Bremen - Windhoek" für Mitte November. Der namibische Dollar ist in den letzten Tagen stark gefallen, und wir erhoffen uns dadurch einen Preisvorteil, wenn wir hier buchen.
Obwohl die Jahreszeit für eine Tour ins Kaokofeld zu den Himbas spräche, verschieben wir dieses aus Zeitgründen auf eine spätere Reise - schließlich sind wir bereits 4 1/2 Monate unterwegs - und werden zum Abschluß einem echten "Highlight" Afrikas, der legendären "Etosha-Pfanne", einen ausgiebigen Besuch abstatten.
Die "Etosha-Pfanne" ist wegen ihres ungewöhnlich dichten Tierbestands gekannt. Das Kernstück bildet eine über 100km breite und spiegelglatte Salzpfanne, die in der Regel knochentrocken und in ihrer scheinbar endlosen Weite ohne jeglichen Bewuchs absolut lebensfeindlich ist. Um die "Etosha-Pfanne" herum gibt es viele Wasserstellen, die größtenteils künstlich bewässert werden und in der Trockenzeit Sammelpunkt für die zahlreichen Wildtiere sind.
Wir haben jetzt Trockenzeit und somit sind die Voraussetzungen für Tierbeobachtungen ideal.
Gegen Mittag laufen wir im Hauptcamp "Okaukeujo" ein. Von diesem Zeitpunkt an erleben wir Wildlife satt. An der Wasserstelle tummeln sich unzählige Springböcke, Zebras, Gnus, Kudus, Pferdeantilopen und Oryx. Es ist ein ständiges Kommen und Gehen, alles läuft sehr diszipliniert ab. Die Tiere stürmen nicht etwa alle zum Wasserloch und stehen sich gegenseitig im Wege, sondern sie warten in einiger Entfernung darauf, dass eine Tiergruppe ihren Durst gestillt hat, um dann selbst sich ans Wasserloch zu begeben. Für die Springböcke ist das Wasser tief genug, dass sie so weit hineingehen können, bis ihnen das Wasser von selbst in den Mund läuft.
Auf einem Nachmittags-Game-Drive erkunden wir die nähere Umgebung und sehen 4 Löwen am Wegesrand liegen. Zurück im Camp ist die Wasserstelle von Elephanten besucht. Einer kommt bis auf "Greifweite" an die Brüstung heran. Die Elephanten rücken ab und es ist Gelegenheit fürs Abendessen, aber viel Zeit bleibt nicht, die nächste Elephantengruppe rückt an. 35 Dickhäuter drängeln sich am Wasserloch. Nach ihnen taucht ein Spitzmaulnashorn auf, dann hören wir Löwengebrüll aus nächster Nähe.
Im Dunkeln erscheint ein Löwenpärchen am Wasserloch.
Am nächsten Tag sind die Wasserstellen wieder reichlich besucht und voll mit Leben. Jede Beobachtung bringt neue Verhaltensweisen zutage. Zum ersten Mal sehen wir Strauße beim Trinken und beobachten, wie mühselig es für Giraffen ist, an das lebensnotwendige Nass heranzukommen.
Die Elephanten beherrschen die Wasserstellen. Auch als 6 Spitzmaulnashörner auftauchen, entscheiden sie, wer hier wann und wo etwas trinken darf. Sogar die kleinen Babyelephanten sind frech genug, trompetend die ärgerlich schnaubenden, kurzsichtigen Rhinos zu vertreiben.
Einmal platzt einem Rhino der Kragen und es stürmt laut schnaubend und mit gesenktem Kopf auf eine Gruppe Elephanten los, die dann auch respektvoll zurückweicht. Aber es hilft nur kurzzeitig, die Elephanten behalten das Zepter über die Wasserzuteilung fest in der Hand.
Auf der Fahrt zum nächsten Camp entdecken wir an einem Wasserloch ein paar Löwen, wie sie sich in der Abendsonne räckeln, misstrauisch beäugt von Gazellen, Giraffen, Zebras und Kudus. Ein schönes Männchen, drei Haremsdamen, zwei Jünglinge und zwei Löwenbabies tollen und necken sich, bis ein Elephantenbulle der Idylle ein Ende macht und alle in die Büsche jagt.
Im "Halali-Camp" angekommen, wollen wir nur kurz die Wasserstelle inspizieren:
Es ist alles ruhig, kein Tier zu sehen.
"Nicht schlecht", sagen wir uns, weil wir dann wenigstens mal in aller Ruhe unsere Steaks grillen können, die sind ohnehin schon "sehr abgehangen".
Aber irgend etwas stimmt hier nicht, ein paar Leute sitzen da und schauen sich nach irgend etwas die Augen aus.
Und dann entdecken wir sie: 5 Löwinnen liegen hinter den Büschen und lauern auf Beute .... aber sie werden den ganzen Abend bis tief in die Nacht hinein kein Glück haben, denn was in den nächsten Stunden geschieht, wird sich einizg und allein unter den wichtigsten vier Vertretern der "Big Five" abspielen.
Zuerst kommt ein Nashorn an die Wasserstelle, es ist unruhig und spürt die Löwen in der Nähe, aber es weiß, dass Rhino nicht mit auf der Speisekarte der Großkatzen steht, jedenfalls nicht, wenn es so respektable Hörner vorzuweisen hat, wie man selbst. Die Katzen sind sich da allerdings nicht so sicher. Zuerst schauen nur ein paar Köpfe aus dem Gebüsch, dann kommen sie heraus, um den Fleischbrocken etwas genauer zu begutachten.
Das Nashorn senkt den Kopf, schnaubt ärgerlich und geht drohend auf seine Gegener zu und zeigt, dass mit ihm nicht gut "Kirschenessen" ist. Die 5 Löwenschwestern überlegen sich eine andere Taktik. Sie ziehen sich zurück und legen sich auf dem Weg zum Wasserloch auf die Lauer, genau dort, woher das Rhino kam - vielleicht, so aus dem Hinterhalt müsste da doch etwas zu machen sein - 5 Löwinnen und ein Rhino, das könnte doch klappen.
Aber es ist nicht der Tag der Löwen !
Plötzlich ertönt lautes und ärgerliches Trompeten aus dieser Richtung und die Löwinnen kommen, von Elephanten getrieben, zurück ans Wasserloch. Aber die Elephanten dulden keine Löwen in ihrer Nähe, inbesondere dann nicht, wenn sie Nachwuchs haben und diese Gruppe aus 25 Tieren hat mindesten 6 kleine Minis dabei.
Die Katzen schlagen sich also wieder in die Büsche und lauern auf ihre Gelegenheit des Tages. So eine kleines Elephäntchen, das wäre schon etwas, das würde für ein paar Tage reichen und Elephantenfleisch schmeckt soooo guuuut !
Die Dickhäuter sind allerdings zu wachsam und behält die Babies immer in der Mitte und unter ihren Beinen, da traut sich keine Katze einen Angriff. Schlimmer noch, die Elephanten haben eine Einsatztruppe gebildet, die jetzt die Löwen richtig aufmischt und weiter ins Unterholz drängen. Im Schatten der großen üben auch die kleinen Elephantenrüpel sich im Vertreiben von Raubkatzen.
"Frech wie Oskar" stürmen sie auf die überraschten Löwen los, denen nichts anderes übrig bleibt, als sich vorübergehend weiter zurück zu ziehen.
Mittlerweile hat sich ein zweites Nashorn eingefunden, so dass immerhin 25 Elephanten, 5 Löwen und 2 seltene Spitzmaulnashörner sich hier ein "Stelldichein" geben. Das sind drei der "Big Five" auf einmal. Der 5. Vertreter, der Büffel, ist hier ohnehin nicht beheimatet.
Fehlt noch der Leopard .....
Er taucht plötzlich aus dem Nichts auf und schleicht sich elegant zum Wasserloch. Er ist jung, schlank und mit einem wunderschön gezeichneten Fell.
Für ein paar Schluck reicht die Zeit, bis der Elephantenboss den Neuankömmling bemerkt und ihm klar macht, dass er nicht an der Bar hier gewünscht ist. Dem Leoparden bleibt nichts anders übrig als zurückzuweichen. Er umschleicht die Wasserstelle und versucht es an anderen Stellen erneut.
Aber er wird nicht geduldet, immer kann er nur ein paar Schluck nehmen, bis ihn einer der dicken "Barkeeper" entdeckt und vertreibt. Der Leopard zeigt aber Stil; er türmt nicht, wenn so ein Koloss auf ihn zukommt, sondern geht immer nur so weit zur Seite, den Elephanten im Auge behaltend, wie es unbedingt nötig ist. Man könnte meinen, er wolle dem Dicken sagen:
"Du kannst mich mal, du Fettwanst !"
Dieses ständige Gerangel um die Trinkplätze bietet für uns Beobachter ausreichend Zeit, die Tiere - besonders den Leoparden - zu beobachten. In einer Entfernung von 15-20m bei ausgeleuchteter Umgebung bieten sich atemberaubende Szenen.
So etwas hatten wir nicht zu sehen gehofft, hier auf einem Schlage die entscheidenen Vier der "Big Five" so lange zusammen beobachten zu können. Das trifft man nicht alle Tage und diese 4 Stunden gehören neben der Migration in der Massai-Mara, den Elephanten im Hwange NP zu den besten Tierbeobachtungen, die wir bisher erleben konnten.
Als gegen Mitternacht endlich der letzte Elephant im Dickicht verschwindet, kommen sofort die 5 Löwinnen aus dem Gebüsch hervor und reihen sich an der Wasserstelle zum Trinken auf.
Alle fünf liegen Kopf an Kopf, die Vorderpranken über der Kante der Wasserstelle hängend, schlabbern sie im Gleichtakt das Wasser ein. Für sie war der Abend am Wasserloch mindesten so aufregend wie für uns.
Es ist mucksmäuschen still, nur das laute Geschlabber der Katzen ist zu hören. Eine gespenstisch schöne Szene.
Aus der Ferne erschallt auf einmal lautes Löwengebrüll. Das ist das Zeichen für die 5 Weibchen. Sie erheben sich und trotten langsam davon - der Löwenpascha hat gerufen und sie müssen heim und beichten, dass die Küche heute kalt bleibt ...
Wir können ahnen, was sich die Löwendamen unterwegs erzählen:
"Tja, was erzählen wir denn jetzt unserem Pascha, weshalb er heute wieder nichts zwischen seine Kiefern bekommt ?"
"Wir erzählen ihm die Wahrheit, dass die blöden Elephanten uns immer die Tour vermasseln, und dass sogar ihre Kleinen mittlerweile so dreist sind und uns anpöbeln. Das müssen wir uns nicht bieten lassen. Soll sich unser Pascha mal bei der Parkverwaltung über die Dicken beschweren, schließlich sind wir es, die die Touries anlocken, die sich dann von der Parkverwaltung das Geld aus der Tasche ziehen lassen. Jetzt können die mal etwas für uns tun und die Dicken zur Raison bringen - Elfenbein soll ja bald wieder frei handelbar sein ..."
"Ja, ja, es ist wirklich eine Last mit den Elephanten geworden, aber glaubst du wirklich, dass unser Pascha sich um so etwas kümmert ?"
"Nein."
"Der pennt doch sowieso nur den ganzen Tag und wir machen die Arbeit."
Alle seufzen !
"Ich habe übrigens gestern den Junior vom "Zebra-Tal-Rudel" getroffen. Er hat sich so komisch nach dem Befinden unseres Paschas erkündigt - ich glaube, der will unserem Alten ans Leder. Er sieht wirklich ganz toll aus, sag ich euch. Er hat mir erzählt, dass er gerne selbst auf Jagd geht und kleine Löwenbabies zum Fressen gerne hat.
Bei dem hätten wir es sicher besser !"
"Ach was, es ist immer das gleiche. Erst säuseln sie dir alles Schöne ins Ohr und nach einem halben Jahr sind sie dann doch alle diese Machos, die nur noch nach dem Essen brüllen, oder wenn sie wieder wollen - na ihr wisst schon, was ich meine. Die sind doch alle gleich !"
"Hast ja recht, die sind alle gleich."
Alle seufzen wieder tief .....
Die nächsten Tage suchen wir die verschiedenen Wasserstellen auf und sind immer wieder von der Menge an Tieren beeindruckt. An der Wasserstelle "Kalkheuwel" drängeln sich über 300 Kudus, Pferdeantilopen, Elephanten, Giraffen, Zebras, Kudus, Impalas, Springböcke, Warzenschweine, Gnus und Strauße.
An einer anderen Wasserstellen werden wir zu "Spannern". Den ganzen Nachmittag können wir ein an sich seltenes Geschehen beobachten, das, wenn es dann aber mal so weit ist, in beachtlicher Häufigkeit zu sehen ist.
Das Liebesleben ein Löwenpärchens !
Alle 5-10 Minuten wird das Löwenmännchen durch eindeutiges Verhalten der Löwendame "genötigt", Liebe zu machen.
Vier Stunden lang beobachten wir dieses wilde Treiben (... und noch andere Tiere !), bis wir die "Spannerei" satt haben und ins Camp zurückfahren. Wie lange die beiden schon dabei waren und wie lange sie noch durchgehalten haben, wissen wir nicht, aber Viagra hat er in der Zeit nicht geschluckt, eher ein Rhinohorn.
An der Wasserstelle "Moringa" werden wir Zeuge einer weiteren, spannenden Beobachtung aus dem "african-wildlife".
Wie bereits einige Tage zuvor haben sich wieder Elephanten (ca.20) , Rhinos (6), 3 Löwinnen und für einen kurzen Augenblick auch ein Leopard eingefunden.
Nachdem der Abend mit dem üblichen Gerangel um die besten Trinkplätze recht friedlich verlaufen war und bis auf die drei Löwinnen die Wasserstelle inklusive aller Beobachter auf den Tribünen geräumt war, polterte und schnaubte es plötzlich laut im Unterholz. Sekunden darauf stürmten zwei Rhinos im Gallop aus dem Gebüsch. Ein etwas kleineres verfolgt vom einem kräftigen Bullen, der ihm dicht auf den Fersen war und nichts Gutes im Schilde führte.
In einer Geschwindigkeit, die ich diesen Kolossen gar nicht zugetraut hätte, rannten sie vor Erschöpfung laut schnaubend immer um das Wasserloch. Als das kleine Rhino auf den faustgroßen Steinen dort etwas ins Stolpern kam, war es soweit; es wurde vom Revierbullen auf die Hörner genommen. Das lange Horn bohrte sich in den hinteren Schenkel und mit brutaler Kraft riß der Angreifer den Kopf hoch und wirbelte das Hinterteil seines Gegeners, der immerhin knapp eine Tonne wog, durch die Luft.
Das kleine Rhino schaffte es, auf den Beinen zu bleiben. Wäre es gestürzt, hätte das sicher schlimme Folgen gehabt.
So ging die Jagd weiter. Noch zweimal erwischte ihn sein Verfolger, bis ihm ungewollt eine Hyäne zu Hilfe kam.
Von dem Spektakel angelockt, hatten sich inzwischen 4 Hyänen eingefunden, die zwischen den beiden Rivalen herumliefen. Da Rhinos, wenn sie mal richtig in Rage sind, auf alles losgehen, was sich bewegt und ihm gerade eine dieser Hyänen vor die Hörner lief, rannte er jetzt dieser hinterher. Das verschaffte dem verfolgten Rhino etwas Luft und es ließ sich völlig entkräftet und verletzt im Wasserloch nieder.
Aber es dauerte nicht lange, bis der Revierbulle zurückkam und erneut auf seinen Nebenbuhler losging. Diesesmal im "Kopf zu Kopf-Kampf". Beide Rhinos standen sich gegenüber, schnaubten und brüllten und versuchten, sich mit kräftigen Aufwärtsstößen die Hörner in den Kopf zu rammen. Das kleine wurde dabei in immer tieferes Wasser abgedrängt, so dass die abgesenkten Köpfe schon unter Wasser waren. Der Kampf wirkte dadurch noch ungestümer. Das Wasser spritzte, aus dem Brüllen wurde Gurgeln und es hatte den Eindruck, als kämpften hier zwei Ungeheuer aus grauer Vorzeit miteinander.
Den entscheidenden Erfolg konnte der Angreifer allerdings nicht erzielen, zum Leidwesen der Hyänen, die schon fette Beute witterten. Das große Rhino kam aus dem Wasser, griff von anderer Seite aus an und begann einen Psycho-Terror, vielleicht weil es das kleinere Rhino aus dem Wasserloch haben wollte, um es dann während einer Verfolgungjagd besser erwischen zu können. Im direkten Kampf war das Verletzungsrisiko für ihn selbst auch recht hoch.
Es tat jetzt so, als wolle es davontrotten, aber jedesmal, wenn das andere Rhino sich entspannte und aufhörte zu schnauben, dreht es sich plötzlich um und stürmte wieder auf den Rivalen zu, um kurz vor ihm zu stoppen. Das ging mehrere Male so, bis ihm wieder eine Hyäne in die Quere kam und es blind vor Wut wieder dieser hinterher tobte und im Busch verschwand.
Das terrorisierte Rhino war fix und fertig. Am Hinterteil blutend, stand es bewegungslos und verängstigt im Wasserloch. Tiere erliegen nicht immer nur ihren Verletzungen, sondern auch Angst und eine demoralisierende Niederlage können entscheidend mit zum Verlust der Lebenskraft beitragen. Als es sich auch noch ins Wasser legte, ging ich davon aus, dass sein letzte Stündchen geschlagen hatte.
Das Rhino hatte an diesem Abend nicht viele Freunde. Einer saß oben auf dem Beobachtungsplatz am Wasserloch, das war es auch schon, alle anderen warteten nur auf sein Ende. Die Hyänen umschlichen es und jetzt, nach dem Kampf tauchten die 3 Löwinnen aus dem Busch auf, um mal nachzuschauen, wie es dem Rhino geht. Sie standen auch nicht gerade auf seiner Seite ....
Ganz relaxt, als führten sie nichts Schlechtes im Schilde, schlenderten sie, verspielt schmusend, zum Rhino herüber, so als interessiere es sie gar nicht und ließen sich dann, wie zufällig, im Halbkreis 5m vor dem Rhino nieder.
Das Rhino schnaubte nur leise, aber als eine Löwin bis auf 2m heran kam, machte das Rhino allen Beteiligten deutlich, dass das letzte Wort hier noch nicht gesprochen war. Es sprang auf, senkte den Kopf und machte einen Schritt auf den Löwen zu. Das reichte, jetzt war den Löwen und auch den Hyänen klar, dass hier keine leichte Beute lag, sondern eine leicht angeschlagene Kampfmaschine, die noch ordentlich Hiebe austeilen konnte.
Die Löwen zogen sich ein paar Meter zurück, die Hyänen waren offensichtlich über den Verlust der schon sicher geglaubten Beute so enttäuscht, dass sie sich aus reiner Beutegier zu viert an eine Löwin heranmachten.
Mit gesenktem Kopf näherten sie sich in eindeutiger Absicht. Die Löwin lag völlig entspannt dort, als kümmere sie die Hyänen nicht, bis sie plöztlich in Bruchteilen einer Sekunde aufsprang und einer der entsetzt fliehenden Angreifer noch einen Schlag aufs Hinterteil geben konnte - so als Lektion für die Zukunft.
Es war mittlerweile 5 Uhr morgens und als ich nach einer kurzen Teepause vom Mc. Dee zurückkam, war der ganze Spuk vorüber - keine Löwen mehr, keine Hyänen und keine Rhinos, nur die friedliche Stille einer afrikanischen Morgendämmerung lag über der Wasserstelle.
Die "Etosha-Pfanne" zählt mit zu den absoluten Highlights unserer bisherigen Afrika-Tour. Die 8 Tage vergingen schnell und wenn es irgend möglich ist, werden wir wieder hierher zurückkommen. Hoffentlich erwischen wir dann wieder den richtigen Zeitpunkt und haben wieder das "Quäntchen" Glück für interessante Tierbeobachtungen.
So langsam wurde es Zeit für uns, an die Rückreise nach Deutschland zu denken - noch einen Zwischenstop im "Waterberg Plateau", von dem wir uns mehr versprochen hatten - dann ging es zurück nach Windhoek. Die restlichen Tage werden mit "Reinemachen" vergehen und den Arbeiten, die notwendig sind, um unseren Mc. Dee für weitere 5 Monate "einzumotten".
---------- Info Windhoek zur Etosha-Pfanne --------------------------------------
Windhoek:
Geldwechsel: Bargeld per Kreditkarte am Geldautomaten (ATM).
Camping :
Arebbusch Lodge : 3km südl. vom Zentrum, Golf Street
Pos.: S 22° 36.471 E 17° 5.130
100.- N$ 2 Pers. + Fzg.
Tanken:
Treibstoff ist in Windhoek am billigsten.
Diesel 3.80 N$
Benzin 4.00 N$
10% Discount in Depots, z.B. beim "Truckland" gegenüber Arebbusch Lodge bei Mindestabnahme 200 L
Otjiwarongo:
Camping:
Acacia-Campsite: östl. v.Zentrum.
Pos.: S 20° 27.924 E 16° 39.216
70.- N$ 2 Pers. + Fzg.
Etosha-Pfanne:
Eintritt:
30.- N$/Pers. pro Tag
20.- N$/Fzg. pro Einreise
Camping:
180.- N$ pro Campsite, kann man sich mit mehreren Personen teilen, max. 2 Fahrzeuge (?)
Die Gruppen beim "Campsite-Sharing" müssen gleichzeitig an- und abreisen. Es gibt nur einen Buchungsbeleg, der bei Abreise aus Etosha überprüft wird.
Waterberg Plateau:
Eintritt:
20.- N$/Pers. pro Tag
20.- N$/Fzg. pro Einreise
Camping:
100.- N$ pro Campsite.
Versorgung: Lebensmittel und Treibstoff (etwas teurer) im Camp erhältlich. Zahlung per Kreditkarten möglich.
------------ Info Namibia ----------------------------------------------------------
Geld/Wechsekurs:
Währung ist der Namibia-Dollar, der aber an den ZAR gebunden ist und der auch in Namibia
als Zahlungsmittel akzepiert wird.
Die Geldautomaten sind selten (ausser Windhoek) und oft werden nur die dort üblichen Bankkarten akzeptiert.
Geldwechsel unterwegs meistens nur in Banken.
1 EUR = 9.3 N$ (Stand Juni 2003)
Tanken:
Diesel 1L = 3.96 N$ in Keetmannshoop (ca. 0.45.- EUR), Stand Mai 2003
Benzin 1L = 4.05 N$ in Keetmanshoop
Diesel 1L = 3.80 N$ in Windhoek
Benzin 1L = 3.90 N$ in Windhoek
10% Discount in Depots, z.B. beim "Truckland" gegenüber Arebbusch Lodge.
(Mindestabnahme 200 L)
Road-Tax:
60.- /110.-/220.- N$ für PKW/Transporter/LKW
Carnet de Passage: wegen Zollunion nicht abstempeln lassen, wenn Einreise aus Südafrika erfolgt.