Flug Kenia-Airways 1370.- DM/Pers. 6 Monate gültig.
Geldwechsel Airport 1 USD = 76.5 Ksh
Durch die Spesen beim Dollarkauf in Deutschland ist es günstiger,
DM statt USD in Ksh zu tauschen.
Diesel kostet 43-46 Ksh. = ca. 1.36 DM/l
12.10 Nairobi
Einkauf im Village-Market. Europäische Artikel 30-60% teurer.
Allgemeine Lebensmittel ca.10 - 30% teurer.
Obst und Gemüse recht günstig (besonders auf dem Lande)
Wechselkurs in den Wechselstuben (Nairobi) am besten.
KFZ-Versicherung für 4 Monate (gültig in TAN/UGA) für 5600 Ksh. (mit
etwas Hubraummogelei !).
Eine Versicherung nur für Kenia hätte 1800 Ksh. gekostet.
Einkaufen kann man im NAKUMATT MEGA - Supermarkt. Ecke
Lusaka/Uhuru-Highway.
Campingas-Flasche (11kg) bei Shell-Afrika-Gas für 1200 Ksh gefüllt.
Vom Uhuru-Highway kommend nach ca. 1.5km auf der Enterprise-Road
rechte Seite vor grosser Überführung. Pos. S 1° 17.778 E 36° 50.386.
13.-17.10 Maasai-Mara
Anreise über Narok bis Ewaso Ngiro auf Asphalt. Auf Rumpelpiste
Richtung N/W nach Ololunga. Dort lassen wir uns von der neuen
Asphaltstrasse auf den falschen Weg locken. Sie geht zwar auch
westwärts, driftet aber immer weiter von der eigentlich Richtung ab.
über diese neue Strasse kommt man demnächst auch von Narok nach
Ololunga. Dort muss man sich links der neuen Strasse weiterhin auf
Rumpelpiste über Ngorengore und Lemek zum Nord-Teil der Maasai-Mara
quälen. Zum Süd-Gate (Sekenami Gate) führt von Ewaso Ngiro ein gute
Strasse.
Am Mara-River, also der nördlichen Maasai-Mara, gibt es ausserhalb
des Parks einige einfache Campsites, die von Einheimischen betrieben
werden. (200 - 500 Ksh). Absolut ohne Komfort. Z.T. ohne Toiletten
und Wasser.
Die Einheimischen versuchen, das Gebiet von Lemek bis zum NP auch
als Reservat zu verkaufen. (Kuyaki-Gebiet)
Das Ticket kostet 27 USD/P und ist auch für den Maasai-Mara NP gültig.
D.h. man versucht, den Eintrittspreis für den NP auch auf dieses
Gebiet auszudehnen. Begründung: "Hier gibt es auch Tiere".
Mit dem Hinweis, dass es sich weder um einen offiziellen NP
handelt, kein Eingangsgate vorhanden ist, und das Vorhandensein von
Tieren noch kein Eintrittspreis rechtfertigt, ziehen die "Abzocker"
wieder von dannen. Ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass dort
auch bald gezahlt werden muss.
Bevor wir in den Park fahren, machen wir einige Kilometer vor dem
Ololo-Gates (Nähe des Masaidorfs) einen Abstecher in ein Gebiet am Rande
der Masai-Mara. Hier muss es doch auch etwas zu sehen geben.
Und richtig.
Wir finden einen Hippo-Pool, eine Rivercrossing-Stelle (wo während der
Migration die Gnuherden über den Mara-River wechseln), sehen ein paar
stattliche Löwen und auch sonst noch einiges Wildlife.
Am nächsten Tag geht es offiziell in den Park:
Eintrittspreis Masai Mara pro Tag: 27 USD/P, 500 Ksh/Kfz
Für einen Maasai-Führer (von der Strasse "aufgegabelt") zahlen wir
2400 Ksh für 2 Tage. Unser Mann wusste bestens Bescheid, konnte viel
zu den Tieren (auch wissenschaftlich fundiert) sagen, versuchte aber
auch zum Schluss den vereinbarten Preis mit unlauteren Tricks und
Argumenten hochzupflegen. Schade, wir waren von ihm darauf hin
enttäuscht, aber die Pirschfahrt durch die Massai-Mara war großartig.
Höhepunkt war ein kleines Rivercrossing von Gnus und Zebras. Etwa 500 Tiere
durchquerten vor uns, unter Führung eines Leitzebras, den Telekriver.
Krokodile waren auch anwesend, aber (leider ) nur als Beobachter. Sie waren
anscheinend vollgefressen und verhielten sich friedlich.
Nach einer Durchquerung verlassen wir den NP am Sekenami-Gate.
18-23.10 Upper Hill-Campsite (Pos. S 1° 18.012 E 36° 48.695)
Preis/Leistung ok. Für grosse Fahrzeuge keine besonders schönen
Stellplätze.
Um die Zahlstelle für die Road-Tax zu umgehen, fahren wir über
Kiserani. Auf der Campsite "Whistling Thorns" übernachten wir.
Ruhige Campsite, gutes Essen, Preise ok.
250 Ksh/pP. Fahrzeug gratis.
Schöne, gemütliche Veranda, Swimming-Pool !
Pos. S 1° 29.688 E 36° 45.465
Grenze Kenia:
Da wir die Zahlstelle umfahren haben, (ist ja auch
legal möglich), fehlt uns der Zahlbeleg. Wir müssen also nachzahlen.
Mit dem Grenzer war nicht zu spassen, irgendwie hatten sie dort den
Richtigen hingesetzt, er sah schon recht grantig aus, als ich
in sein Büro kam. Als es dann um den fehlenden Beleg für die Road-Tax
ging, und ich mich dummstellte, bekam er plötzlich blutunterlaufene
Augen und das Gesicht eines Bullterriers. Die 10.- USD Road-Tax
erschienen mir aufeinmal doch recht erträglich.
Die kenianischen Grenzer waren alle nicht gut drauf, aber die
Abfertigung ging schnell.
Die Einreise nach Tanzania war ebenfalls kein Problem.
20 UDS/pP fürs Visum. 25 USD für Kfz und Road-Tax.
Strasse bis Arusha war gut.
Wir gönnen uns ein paar Tage im Masai-Camp in Arusha.
Pos. S 3° 23.076 E 36° 43.189
Preis/Leistung gut. Weitläufige Anlage.
3 USD/pP. Fahrzeuge gratis
Arusha:
Internet in Arusha: 1000-2000 Tsh/Std. / gute Verbindungen
Diesel 622 TsH/L = ca. 1.80 DM/L
29.10 Abstecher Arusha-NP/Mommela-Farm
Durch den Arusha NP führt eine öffentliche Strasse. D.h. ohne
Bezahlung. Unser Ziel ist die ehemalige Farm von Hardy Krüger. Auf
dieser Strasse/Rumpelpiste sehen wir auf einer Lichtung viele wilde
Tiere. Pos. S 3° 18.273 E 36° 52.583
Um näher an sie heranzukommen, verlassen wir die "Mainroad"
und gesellen uns mit etwas Distanz zu den Büffeln, Zebras, Giraffen,
Warzenschweinen und Antilopen. Ein wunderschöner Beobachtungsplatz,
aber leider illegal. Zwar verstecken wir uns in der äussersten Ecke,
es lässt sich aber nicht vermeiden, dass wir von einer Strasse aus
gesehen werden können. Fast hätten wir es bis zur Dunkelheit
geschafft und hätten dann dort auch übernachten können, aber es kam
wie es kommen musste: Ranger hatten uns entdeckt und wollten wegen
Verletzung der Park-Rules Geld haben. Nach einer hartnäckigen
Diskussion liess man uns dann jedoch ziehen. Im Dunkeln sind wir dann
zur Mommela-Farm gefahren. Pos. S 3° 13.420 E 36° 51.670
Am nächsten Morgen kurze Besichtigung der Farm. Anschliessender Besuch
einer Snake-Farm. Recht interessant, ein paar schöne Tiere.
30.10. Pangani (Indischer Ozean)
Weiter Richtung Tanga/Pangani auf guter Strasse.
Stellplatz für Selbstversorger beim Elephant-Hotel für 3 USD/Pers.
Zwischenstop bei der "Pangani-River-Campsite"
Pos. S 4° 36.996 E 38° 00.330
Der Besitzer hat wohl aufgegeben und ward nicht mehr gesehen.
Einheimische, der englischen Sprache nicht mächtig, haben die Anlage
in Besitz genommen. Sie wird wohl langsam verfallen. Eine Cola war
nicht mehr zu bekommen. Die Lage am Pangani-River ist aber sehr
schön und für Selbstversorger ein lohnenswerter Abstecher und
Übernachtungsplatz.
Wir fahren nicht direkt nach Tanga, sondern biegen in Muhenza auf
eine Nebenstrasse ab, die direkt nach Pangani führt. Die Piste ist
ausgebessert und gut zu befahren (Trockenzeit). Man fährt durch viele
kleine Dörfer und erlebt "Tanzania natural".
Die anschliessende Piste Richtung Tanga an der Küste entlang ist
fürchterliche Pumpelpiste.
Im Peponi-Resort verbringen wir 6 Tage. Pos. S° 5 17.185 E 39° 03.916
Weitläufige Anlage mit Bandas und Stellplätzen für Camper und
Overlander. Besitzer sind weisse Afrikaner. Sehr bemüht und engagiert.
Das Essen ist gut und auch recht preiswert.
Stellplatz 4 USD/Pers. Fahrzeug gratis.
Es ist die beste Wahl in dieser Gegend.
Der Strand ist recht gut, aber bei Ebbe nicht zum Baden geeignet.
Man kann gut am Strand entlangwandern und begegnet freundlichen
Leuten, die noch nicht so geschäftstüchtig sind. Doch die allgemeine
und auch echte Freundlichkeit kann zu mangelnder Vorsicht führen.
Ein italienisches Ehepaar wurde direkt vor dem Peponi-Resort
überfallen.
Also: Zum Strand lieber ein gesundes Mass an Misstrauen und
Vorsicht mitnehmen anstelle offensichtlicher Wertgegenstände. Ein
robuster "Wanderstock" wirkt auch abschreckend auf bestimmte
Zeitgenossen.
Per Public-Bus machen wir einen kleinen Ausflug nach Tanga. Auf der
Rumpelpiste zerreisst es die vordere Blattfederaufhängung, die
Vorderachse ist links jetzt 20 cm weiter hinten.
Aber "Hakuna Matata", kein Problem !
3600 Tsh/Pers. von Kigombe (Nähe Peponi) nach Tanga und zurück.
Die letzte Nacht an der Küste verbringen wir im "Tinga-Tinga Resort".
Pos. S 5° 24.564 E 39° 0.099
2500 Tsh/Pers. (ca. 6.50 DM)
Die Anlage ist nicht mehr im allerbesten Zustand, das Essen
deutlich mässiger als im "Peponi-Resort" und ein richtiger Strand erst
nach einem 5 min. Fussmarsch erreicht, aber für Camper immer noch
besser als das neue "Arovia-Resort".
Pos. S 5° 24.289 E 39° 0.644
Die haben zwar einen schönen Strand und einen Swimming-Pool, aber nur
den Parkplatz als Stellplatz für Camp-Mobile, und der sollte auch
noch 5 USD/Pers. kosten.
Mit einem kurzen Abstecher nach Pangani beenden wir unseren Abstecher
an den Indischen Ozean, zurück fahren wir die gleiche Strecke.
7.11. Usambara Mountains
Auf der Strecke liegen die Usambara-Mountains. In der Nähe der
Provinzhauptstadt Lushoto (ehem. Wilhelmsstadt) liegt der einfache,
aber schön gelegene Camingplatz "Irente View Point Campsite".
Man steht/zeltet direkt am Abgrund einer Klippe und hat einen
herrlichen Ausblick ins Tiefland.
Pos. S 4° 48.102 E 38° 15.460
2000 Tsh/Pers. Infrastruktur nicht berauschend. Eben etwas für
Selbstversorger wie Overlander und uns.
Wir machen einen "kleinen Spaziergang" querfeldein, ein echter
Einheimischer ernennt sich zum Führer für die Muzungus, und schon
sind wir im tiefsten Urwald/Gestrüpp.
Wild entschlossen, seinen Touries etwas zu zeigen, wühlen wir uns durch tiefstes Unterholz. Manchmal ohne Trampelpfad durch mannhohes Gestrüpp, so daß wir mehrmals umkehren. Unser Buschmann macht das alles barfuß, - unglaublich. Dass es hier Schlangen gibt, muß man einfach verdrängen.
Kein schöner Spaziergang, aber ein Erlebnis. Echte Freude über ein
T-Shirt und 6.- DM für den Versuch, seinen Touries etwas zu bieten,
erleben wir bei unserem selbsternannen "Guide".
Er war ehrlich bemüht, hat nicht versucht nachträglich zu feilschen und mit Tricks Kohle zu machen, also bekommt er etwas mehr. Er hat es nicht unbedingt verdient, aber er kann es gebrauchen.
Pos. S 4° 48.102 E 38° 15.460
2000 Tsh/Pers. Infrastruktur nicht berauschend. Eben etwas für
Selbstversorger wie Overlander und uns.
Auf der Irente-Farm Pos. S 4 47.625 E 38 15.854
kaufen wir ein paar Lebensmittel ein.
Einen wirklich schönen Ausblick hat man vom Irente-View-Point, 100m
vom Campingplatz entfernt.
Beim College "Montessori Trainingcenter" am Ortseingang von Lushoto
kaufen wir noch etwas Käse und Marmelade und einen Bananenwein, den
man gut trinken kann. Den haben die Mädels besser hinbekommen als
den Käse.
10.11. Zurück nach Arusha
Auf dem Wege zurück nach Arusha campieren wir im Pangani-River-Camp
für 2 USD/Pers. Camping inmitten der Natur direkt am Pangani-River.
(Vorsicht vor Moskitos !)
Am nächsten Morgen haben wir unsere 1.Reifenpanne nach 85.000 km !
Das kann man den Michelin-Reifen durchaus verzeihen, bei alle dem,
was sie mitgemacht haben.
Der Reifenwechsel wird zu einer Vorstellung vor interessiertem Publikum. Aufregung entsteht, als ich wider Erwarten nicht den rechten kaputten Reifen, sondern linken intakten wechsele.
Sie erklären mich schon für verrückt. Die Welt ist aber wieder i.O. als ich schlußendlich doch den platten austausche.
Dass ich bei dieser Gelegenheit die hinteren Reifen tauschen wollte,
konnten sie ja nicht ahnen.
Übernachtung wieder beim Elephant-Hotel.
Pos. S 4° 4.270 E 37° 45.043 4 USD
Nach 11 Maasai-Camp-Tagen geht es weiter in Richtung
Ngorongoro-Krater.
23.11 Ngorongoro-Krater
Erst geht es auf gutem Asphalt voran. Ab Maluyuni wird es böse
rumpelig. Wellblech und Steine wecken Erinnerungen an die
Marsabit-Strecke, aber ganz so schlimm ist es nicht. Zwischendurch
ein schöner Ausblick auf den Manyara-See.
Übernachtung auf dem Ngorongoro-Safari Camp.
Pos. S 3° 20.282 O 35° 40.680 3 USD/Pers.
Für den übernächsten Tag buchen wir eine Kratertour. 120 USD fürs
Fahrzeug, 25 USD/Pers. Eintritt und 10 USD Krater-Fee. Alles zusammen
stolze 180 USD oder ca. 400 DM. Stolzer Preis !
Und das ist noch die preiswerte Variante. Die Parkverwaltung hat noch
mehr Abzockerpreise zu bieten:
Filmen 100 USD/Tag, Erlaubnis, warmes Essen zu servieren 7 USD,
LKW-Permission 150 USD, Hotel-Tax, Landeerlaubnis, Camping ohne alles
20-40 USD, und, und und..
Morgens um 8:30 geht es mit afrikanischen Startproblemen (wo ist der
Fahrer, Tanksäule muss erst repariert werden, Öl nachfüllen) los.
Da wir die Hoffungen, durch die Serengeti zum Victoria-See zu fahren
noch nicht ganz aufgegeben haben, frage ich am Eingangsgate des
NP, ob ich den Ngorongoro-NP auch transit fahren kann, und
was das kostet, oder ob das Ticket auch für die Serengeti gilt. (Man
muss, um in die Serengeti zu gelangen, erst durch den Ngorongoro-NP.
Ich hatte es ja schon geahnt. Es ist eigentlich ganz einfach. Es gilt
nur die Variante, die am teuersten ist.
Eine Ermässigung für Transitfahrt ? Nein - gibt es nicht.
Ngorong-Ticket für Serengeti gültig ? Nein - wird getrennt verwaltet.
Für uns würde eine 3-tägige Fahrt durch die Serengeti kosten:
2 x 25 USD Ngorong Eintritt + 150 USD LKW
6 x 25 USD Serengeti Eintritt + 3 x 150 USD LKW
Alles zusammen für 3 Tage 800 USD minimum.
Die 10 USD Krater-Fee bräuchten wir nicht zu zahlen, erklärt er
stolz.
Der Krater:
Oben von Kraterrand hat man einen herrlichen Ausblick in den Krater.
Unsere Befürchtungen, die Wolken könnten den Himmel zuziehen, lösen
sich in der Sonne auf. Das Wetter ist optimal.
Auf dichtestem Raum leben hier die verschiedensten Tierarten
zusammen. Nach kurzer Zeit haben wir ein Rhino, Elefanten und Löwen
gesehen, von den Nebendarstellern wie Zebra, Gnu, Antilopen, Kraniche,
etc. ganz zu schweigen. Im See sehen wir viele Flamingos.
Man kann sehr dicht an sie heranfahren, was bei den anderen Tieren nicht geht.
Querfeldeinfahren ist nicht erlaubt. Dafür haben wir sogar
Verständnis.
Man ist also darauf angewiesen, die Tiere auf der Piste anzutreffen.
Elefanten und sage und schreibe 7 Rhinos können wir nur aus einiger
Entfernung beobachten. Mehr Glück haben wir mit 2 Löwen, einer Löwin
und ihrem Jungen, die direkt an der Straße liegen und uns an ihren
Familienleben teilhaben lassen.
Es sind zwei große stattliche Löwen und eine kerngesunde, fast
gleichgroße muskelbepackte kräftige Löwin. Ein echtes Erlebnis zum
Abschluß.
Mit 400 DM ein teurer Spass, aber man gönnt sich ja sonst nichts.
26.11 Lake Eyasi (Hadzabe)
Am darauf folgenden Tag brechen wir Richtung Lake Eyasi auf. Zuerst
ist die Piste sehr rumpelig, dann wird sie etwas besser. Wider
Erwarten geht die Piste erst lange Zeit in Richtung Süden und
schwenkt dann nach Westen.
In einer harmlos aussehenden Pfütze auf einem Acker fahren wir uns fest.
Wir können es kaum glauben.
In so einem kleinen Schlammloch !?
Die Reifen drehen auf der Stelle. Nichts zu machen, trotz
Luftablassen, Sperren und auch Sandblechen, und auch kein Baum für die
Seilwinde - schöne Sch....
Der Schlamm wird unten immer weicher. Es hatte Tage zuvor geregnet,
oben war es schon fast abgetrocknet, aber darunter ...
Nach einiger Zeit sind ca. 10 Leute zusammen und mit Büschen unter
den Reifen geht es heraus. Ich gebe ja zu, daß das Reifenprofil schon
fast runter ist, aber ob mit neuem Profil da viel mehr passiert wäre,
weiß ich auch nicht.
Die ganze Aktion hat etwas über eine Stunde gedauert.
Am späten Nachmittag ist dann die Kisima Ngeda-Campsite erreicht.
Campen unter Palmen in Sichtweite des Sees für 10 USD. Eine einfache
Dusche und ein noch einfacheres Plumskloo sind vorhanden. Gut, dass
wir in der Hinsicht autark sind. Der See ist schön, aber nicht
überwältigend. 10 USD fürs Campen ist ganz schön happig.
Morgen soll es zu einer Hadzabe-Familie gehen. Die Hadzabes sind
echte Buschmänner, kleinwüchsig, Jäger und Sammler und haben ähnliche
Klicklaute beim Sprechen wie die südafrikanischen Buschmänner, mit
denen sie genetisch verwandt sein sollen.
Zu Fuss geht es mit einem Buschmann als Guide zu einer Hazabe-Familie.
(Man kommt auch mit einem Fahrzeug hin)
Der Spaziergang ist lustig und interessant. Unser Buschmann ist
ein Volltreffer. Keine 1.6m gross, aber quietschfidel.
Er hat mit seinen kleinen Beinchen einen Schritt am Leibe, dass wir
fast Mühe haben mitzukommen.
Er hat Pfeil und Bogen dabei und würde am liebsten auf alles schießen, was sich bewegt. Ihm verzeihe ich seine Schießwut, die Hadzabes leben schließlich noch von der Jagd und so einfach ist es nicht, mit Pfeil und Bogen zu treffen, auch für die Hadzabes nicht. Also wird jede Gelegenheit Beute zu machen, genutzt. Da die Trefferquote sehr gering ist, wird manchmal sogar mit drei Pfeilen gleichzeitig geschossen.
Ca.10km sind es bis zur Hadzabe-Familie. Sie leben draußen, haben nur
einfache Hütten aus Bananen- oder Palmenblättern. Sie zeigen uns, wie
sie mit einem Holzstab Feuer machen, mit dem sie dann eine
Holzpfeife anzünden und irgend ein schreckliches Kraut inhalieren.
Nach dem zweiten Zug fangen die Raucher dann so an zu husten, daß ich
erst glaube, ihr Ende ist gekommen. Sie keuchen wie ein Hund, der ein
Knochen im Hals stecken hat, ihre Augen werden rot und fangen an zu
tränen.
Nach zwei Minuten Keucherei sind sie dann wieder ansprechbar.
Warum sie sich das antun, weiß ich nicht, aber bei uns saufen manche
Leute ja auch, bis sie umfallen, oder rauchen, bis der Krebs sie
holt,- vielleicht hilft es gegen Malaria ?!.
Sie tanzen und singen für uns, und man sieht ihnen an, daß es ihnen
Spaß macht, unser Buschmann kann sich nicht zurückhalten und stampft
bald mit.
Wir machen Polaroidaufnahmen, um deren Verteilung große Aufregung entsteht, aber unbekannt sind sie ihnen nicht. Wir sind mit Sicherheit nicht die ersten Touristen, denen sie begegnen, aber der Besuch hat sich
gelohnt. Alles in allem mit Guide 10 USD.
Den Pfeil und Bogen unseres Guides tausche ich gegen mein
Fahrtenmesser. Für beide ein guter Tausch. Ich brauche es nicht mehr,
und er freut sich riesig. Wahrscheinlich traut er sich mit diesem
Messer jetzt auch zu, Löwen zu erlegen. In seinen kleinen Händen
wirkt der Dolch auch riesig.
Am nächsten Morgen geht es zurück über die Hauptstrecke (Route 2).
Das Teilstück über Route 1 ist besser als der Abschnitt über die
Hauptstrecke. Sie ist fürchterlich holperig.
Wegepunkte:
S 3° 22.940 E 35° 33.921 Abzweig zur Route 1
S 3° 27.638 E 35° 32.833 Wegepunkt Route 1
S 3° 27.325 E 35° 30.832 Treffpunkt Route 1 u. 2
S 3° 29.973 E 35° 23.587 Gorofani
S 3° 30.084 E 35° 22.195 Abzweig "Kisima Camp"
S 3° 28.445 E 35° 21.137 Kisima-Farm
S 3° 22.840 E 35° 31.787 Wegepunkt Route 2
Kurz vor Erreichen unseres Camps in Karatu haben wir in einem
kleinen Dorf wieder eine Reifenpanne. Diesesmal vorne links.
Das Unangenehme daran ist, daß der Riß wieder in der Flanke ist und
von innen heraus kommt, d.h. kein Gegenstand von außen hat den Reifen
beschädigt, er ist von innen her rissig und aufgebraucht.
Für uns ist das jetzt ein echtes Problem. Bisher zwei Reifenpannen,
die auf aufgebrauchte Reifen hindeuten. Die beiden anderen werden
nicht besser sein. Mit schlechtem Reifenmaterial wollen wir keine
schwierigen Strecken wagen. Ersatzreifen sind in O-Afrika
schwer zu bekommen. In N-Afrika wäre das kein Problem gewesen, dort fahren fast alle Überlandtrucks 14.00 Reifen und in S-Afrika sind sie auch zu bekommen, aber hier ???
Der Reifenwechsel wird wieder spannend. Sofort ist jemand zur Stelle, der für seine Hilfe Geld wittert. Er kommt mir etwas seltsam vor und es stellt sich heraus, er ist betrunken und ein unangenehmer Bursche. Er fummelt hier und da rum, streckt gleich die Hände nach ein paar Schuhen aus, die wir im LKW liegen haben und spielt sich als
großer Mechaniker auf, kann aber kaum noch auf den Beinen stehen.
Er geht uns ausserordentlich auf den Wecker.
Ich werde energisch und versuche ihn zu vertreiben.
Ohne Erfolg. Er blubbert dummes Zeug, wird aggressiv und beleidigend.
Ich bin schon soweit, über härtere Methoden nachzudenken, aber
solange er nicht handgreiflich wird, will ich nichts machen. Man weiß
außerdem nicht, wie die anderen, die mittlerweile eingetroffen sind,
reagieren.
Ein paar von ihnen treiben langsam ihre derben Späße mit ihm. Es gibt
Gerangel, er muß schon ein paar Schläge einstecken, einer bringt ihn
dann mit einem Knüppel zur Raison.
Der Reifenwechsel wird wieder zu einer Gratisvorstellung. Über
fehlendes Publikum können wir uns nicht beklagen. Der Höhepunkt und
das Finale ist wieder, als Marion auf dem Dach stehend den 180kg
Reifen mit dem High-Jack in den Stauraum liftet, dann sind alle
mucksmäuschenstill.
Zum Abschluß bedankte ich mich dann noch bei den Leuten für das
zahlreiche Erscheinen. Die Stimmung war gut und alle gingen zufrieden
nach Hause (bzw. in ihre Hütten).
Reifenflicken:
Neben unserem Ngorongoro-Safari Camp ist eine Reifenflickerei. Nach
meinem 1. Erlebnis mit den Reifenflickern bin ich mißtrauisch, ob sie
überhaupt wissen, auf was sie sich mit der Reparatur des
schlauchlosen Michelin - Radialreifen einlassen. Wäre das Loch auf der
Lauffläche, gäbe es sicher kein Problem, aber mal sehen, was sie zu dem
15cm langen Riss in der Aussenflanke sagen.
Sie geben sich natürlich als d i e Experten aus, frei nach dem Motto
"jahrelang Michelin-Schlauchlos repariert".
Mein Blick fällt auf die verschmierte Pattextube. Ich frage, ob das
der neue Superkleber aus Germany zum Reifenflicken ist.
Stolz antworten sie: "Yes, from Germany".
Ich weiß Bescheid: Flankenriß eines Michelin-Schlauchlos mit Pattex
kleben !
Also muß ich mit meinem Flickzeug ran. Aufrauhen und den Flicken
aufkleben usw. ist ja alles kein Problem, nur weiß ich ja nach der letzten Erfahrung mit den lokalen Reifenflickern, dass sich die Reifenflicken
durch das Walken der weichen Flanken fährend der Fahrt nach kurzer Zeit
verschieben. Also werde ich den Flicken einfach mit ein paar Schrauben festschrauben.
Klingt einfach und ist auch einfach.
Bohrmaschine her, 4 zusätzliche Löcher durch den Reifen und den
Flicken gebohrt, innen und außen Unterlegscheiben unter, Sikaflex zum
Abdichten dazwischen und fertig ist der Reifen.
Ein paar Franzosen, die neugierig danebenstanden, sind fast die Augen
aus dem Kopf gefallen, als ich mit heulender Bohrmaschine Löcher in
den Reifen gebohrt habe, und ich gebe zu, es sieht von außen auch
recht ungewöhnlich aus. 5 Schrauben mit Unterlegscheiben auf dem
Reifen.
(..hat bis zur Totalverschrottung des Reifens noch 5000km problemlos gehalten)
Flankenriß beim Michelin-Schlauchlos ? Hakuna Matata (No Problem)
Es geht zurück nach Arusha. Auf der Snake Farm "Meserani" übernachten
wir. Von einem Südafrikaner angelegtes Camp. Schöne weitläufige
Anlage.
Camping gratis ! Wo gibt es so etwas noch.
Wer will, kann für 5 USD die Snake Farm besuchen, das ist alles.
Der Besuch lohnt sich ebenfalls.
Auf dem Rückweg nach Nairobi werden wir dem Amboseli NP einen Besuch
abstatten. Mal sehen, was diese "Billig-Parks" zu bieten haben.
5.-7. Amboseli Nationalpark
Zurück nach Kenia geht es wieder über Namanga. Grenze ist kein
Problem.
Obwohl das Road-Permit für Tanzania seit 2 Wochen abgelaufen ist,
zeigen sich die Beamten dann doch grosszügig, ganz untypisch
tanzanisch. Auf der kenianischen Seite muss ich wieder 10 USD-Road-Tax
zahlen.
Gleich hinter der Grenze zweigt rechts die Piste zum Amboseli-NP ab.
Er ist wegen seiner vielen Elefanten bekannt.
Auf einigermassen befahrbarer Piste geht es mit einer
Zwischenübernachtung im "Outback" zum Eingangsgate.
Die 27 USD für die kenianischen NP sind zwar 2 USD teurer als die
tanzanischen, aber dafür bezahlen wir nur 200 Ksh für das Fahrzeug.
Es gibt einen Tarif für Fahrzeuge unter 6 Sitzplätzen. Das kann nur
ein Tarif für nichtafrikanische Fahrzeuge sein. Jedes afrikanische
hat mindestens Platz für 10 Personen. Der Ranger an der Kasse ist
auch recht erstaunt, als ich ihm erkläre, dass unser Truck ein echter
2-Sitzer ist. Er kann es nicht fassen, aber als er es in der
Internationalen Zulassung Schwarz auf Weiss sieht, hat er keine
Probleme damit, mir das Ticket für 200 Ksh = ca. 7.-DM zu geben.
Am nächsten Morgen geht es frühzeitig los. Es kommen unzählige
Elefanten aus dem Gebüsch. Sie machen sich morgens auf den Weg in die
Swamps (Sumpf). Auf dem Wege dahin laufen sie einen förmlich über den
Haufen. Wir stehen mitten in den Herden. Sie kommen so dicht (2-3m)
ans Fahrzeug heran, daß ich oben auf dem Dach schon überlege, ob ihr
Rüssel zu mir heraufreicht. Alles läuft ganz friedlich ab. Höchstens
mal ein paar warnende Drohgebärden. Einer guckt bei Marion ins
Seitenfenster. Er ist direkt vorm Fenster und es ist nur sein
riesiger Schädel zu sehen. Ich erwarte schon, daß er seinen Rüssel
durchs offene Fenster steckt, aber er schiebt sich dann doch von
dannen.
Wir sind dabei ständig von 10-20 Elefanten umgeben. In der näheren
Umgebung sieht man überall welche, fast hinter jedem Busch taucht
einer auf. Manchmal zählen wir über 100 Elefanten, und viele Babies
sind dabei. Eine tolle Sache und alles am Fuße des Kilimanjaro, der
sich dazu wolkenfrei präsentiert. Wir sind so fasziniert, daß wir
noch einen Tag "Nachschlag" holen.
Ein absolutes Highlight !
Der Amboseli ? Ein Volltreffer !
9.-12.12 Nairobi und Lake Naivasha
Upper Hill Campsite:
Dort laufen zwar die meisten Traveller auf, aber das heisst nicht,dass
diese Campsite zu empfehlen wäre.
Der holländischen Besitzerin ist wohl jegliches Engagment abhanden
gekommen. Häufig (auch hausgemachte) Probleme mit der
Wasserversorgung (meistens beim Duschen), keinen Generator bei
Stromausfall, das Essen bestellt man möglichst schon, wenn man noch
gar keinen Hunger verspürt und zuviel darf man auch nicht erwarten.
In den engen Duschen nur ein paar rostige Nägel als Kleiderhaken,
keine Ablage für Seife. Alles recht dürftig, wenn man bedenkt, dass
das "Managment" europäisch ist.
Der einzige Vorteil ist die zentrale Lage.
Nachdem alle Besorgungen in Nairobi gemacht sind, geht es weiter an
den Lake Naivasha zum Fishermans-Camp. Pos. S 0° 49.589 E 36° 20.106
200 KsH/Pers. für "Foreigners". Einheimische zahlen die Hälfte.
Weitläufige Anlage unter Bäumen direkt am See. Nachts kommen die
Hippos ins Camp, am Wochenende die Einheimischen.
14.-15. Nakuru NP
Auf dem Weg nach Uganda über Eldoret liegt der Nakuru-NP. Wir
beschliessen einen Abstecher in den Park zu machen. Es soll dort
zeitweise viele Flamingos und auch andere wilde Tiere, wie z.B. das
Breitmaulnashorn, zu sehen geben.
Wir fahren zum Eingangsgate.
Nun ist es soweit !
Die Ranger laufen dort nicht mehr mit Fernglas und Gewehr herum,
sondern mit Computer-Datenterminals. Es gibt keine Tickets mehr,
sondern "Smartcards", wie bei uns die EC-Karten usw.
In diese Karte werden die Daten einprogrammiert, die sonst auf dem
Ticket stehen.
Auf meine Frage, welchen Vorteil dieses bietet, kommt die
überzeugende Antwort, man könne hier jetzt auch das Ticket für den
Nairobi-NP ausstellen. Wen das nicht überzeugt !
Das könnte einem ja alles vollkommen egal sein, wenn nicht mit der
Einführung des neuen Systems (August 2000) auch neue Tarife
festgelegt wurden, und siehe da, Fahrzeuge müssen jetzt nicht nur
nach Sitzplätzen, sondern nach Gewicht bezahlen.
Ich zeige Ihnen mein Ticket vom Amboseli NP, wo wir als Zweisitzer
nur 200 KsH bezahlen mussten und erkläre ihm, dass uns die
Maasai-Mara fürs Fahrzeug nur 500 KsH gekostet hat.
Das liege daran, dass diese Parks eben noch nicht über das moderne
"Smartcard-System" verfügen.
"Aber Computer sollen doch alles billiger machen, und nicht teurer",
erzähle ich ihm. Er zeigt seine weissen Zähne und lacht nur noch. Mir
ist dagegen das Lachen vergangen.
Eintritt plus Camping und Fahrzeug 220.- DM. Mal sehen, ob sich das
lohnt !?
Der Nordteil ist dichtes Buschwerk und wir sehen eigentlich nichts,
was man mit "Wildlife" bezeichnen könnte. Dann fahren wir an den
Nakuru-See und sind doch überrascht von der riesigen Anzahl Flamingos
und Pelikane. Der Rand des Sees ist rosarot gesäumt. Zu Fuss gehe ich
auf die Flamigos zu, sie weichen aber zurück. In der Luft liegt ein
lautes Rauschen, das entsteht, wenn die Flamingos das Wasser durch
ihre Schnäbel pressen, um Algen herauszufiltern. Es müssen Millionen
Flamingos sein.
Dabei hatten wir schon bedenken, hier keine Flamingos zu sehen, weil
in irgend einem schlauen Buch stand, am Nakuru-See gibt es kaum noch
welche. Vielleicht waren es früher noch mehr, aber diese hier reichen
uns allemal.
Weiter in Richtung Süden wird die Vegetation offener. Es tauchen
immer mehr Tiere auf. Im unteren Drittel ist die Landschaft fast
überfüllt mit "Wildlife".
Rhinos (Breitmaulnashörner) direkt an der Strasse, im Buschland
verteilt, eigentlich fast überall tauchen sie auf.
Es gibt zwar keine Elefanten im Park, aber alle anderen Tiere
sind in Hülle und Fülle vertreten. Leoparden gibts es auch noch
recht häufig, wir hatten leider kein Glück.
Die Pisten sind sehr gut befahrbar und die Orientierung ist einfach.
Der Park ist seinen Eintritt wirklich wert.
Übernachtet haben wir auf der Campesite im Süden an den
Makalia-Falls. Es sind Toiletten und Duschen, Grillplätze und
fliessendes Wasser in guter Qualität vorhanden.
Sie liegt in einem kleinen Tal mit einem Eingang und einer engen
Schlucht beim Wasserfall als Ausgang.
Da diese einfachen Campsites nicht umzäunt sind, drängt sich immer
wieder die Frage auf, warum man hier eigentlich gefahrlos draussen
herumlaufen darf, wo man sich doch vor einigen Kilometern noch so
über die niedlichen Löwen gefreut hat und eigentlich fast jeder weiss,
dass für einen Büffel ein Menschenleben auch nichts zählt.
Es ist schon dunkel geworden, und wir beschliessen denn auch
vorsichtig zu sein.
Ich leuchte deshalb auch ab und zu die Umgebung nach reflektierenden
Augenpaaren ab, während wir unsere gegrillten Steaks verputzen.
Ob Löwen und Hyänen so etwas auch riechen können, und wenn ja, ob die
auch mal nachschauen, woher dieser liebliche Geruch kommt ?!
Etwas komisch ist einem schon zu Mute.
Mit der Taschenlampe leuchte ich wieder in den Busch, - nur ein
Glühwürmchen zeigt sich und verschwindet.
Oh, da noch eines !
Plötzlich glaube ich, in einem schlechten Film mitzuspielen, in einer
höchst unglücklichen Rolle.
In 20-25m Abstand sehe ich ca. 5-6 gelbe Augenpaare, die unruhig zu
uns herübersehen. Diese Augenpaare gehören keinen Kleintieren,
sondern wie ich am Abstand der Augen erkennen kann, sitzen diese
auf einem recht grossen Kopf.
Und dann geht alles recht schnell, die Augen kommen plözlich genau
auf uns zu.
Marion braucht 2 Sekunden, um im Mc.Dee zu verschwinden. Mir ist klar,
dass dieses keine Gazellen o.ä. sein können, die nachts auf Menschen
am Feuer sitzend losgehen. Ich denke an Hyänen und verstecke mich
hinterm rechten Hinterrand nahe der Eingangstür und leuchte mit der
Taschenlampe unterm Fahrzeug nach hinten durch. Ein Büffelkopf
erscheint im Lichtstrahl.
15-20 Büffel donnern direkt auf der anderen Seite am Fahrzeug vorbei.
Marion macht die Aussenscheinwerfer an. Sie wollen beim Wasserfall das
Tal verlassen und müssen daher dicht vorne am Magirus vorbei, keine
5m von mir entfernt.
Wer sich dort gerade aufgehalten hätte, um zur Toilette oder zu den
Duschen zu gehen, der hätte schnell laufen müssen.
Wir sitzen gerade wieder draussen und rätseln, warum die Büffel nun
ausgerechnet hier lang mussten, und warum das Feuer und die Anwesenheit
von Menschen sie nicht abgeschreckt haben, als ich wieder mit
der Taschenlampe in die gleiche Richtung leuchte.
Dieses Mal erkenne ich gleich, dass es sich um Augenpaare handelt und
nicht um Glühwürmchen !
Sie sind anders als die anderen, etwas dichter zusammen, ganz still
und ruhig beobachtend, nicht so hektisch wie die vorherigen. Vor
allen Dingen nicht gelb. Ich kenne diese Augenfarbe - von zu Hause -
unser lieber Schmusekater hat nachts die gleiche Augenfarbe.
Phosphorgrün!
Es gibt keinen Zweifel, dort in ca 25m Entfernung sitzt ein Löwe, dem
wir gerade seine Tour vermasselt haben und der immer noch hungrig
ist. Da ein Löwe nie allein auf Büffeljagd geht, ist er
sicher auch noch in Begleitung.
Jetzt wird uns die ganze Story klar:
Löwen auf Büffeljagd haben die Herde über den Haupteingang in das Tal
getrieben, aus dem sie nicht fliehen können, um sie dort anzugreifen,
oder noch besser, in der engen Schlucht, wo sie sich gegenseitig im
Wege stehen oder sich von selbst die Knochen in den Felsen brechen.
Alle Achtung vor den Löwen und ihrem genialen Jagdplan.
Als die Büffel, von dem(n) Löwen verfolgt, auf uns und das Feuer
stiessen, zögerten sie eine Weile, ich konnte sehen, wie die Augen
unruhig hin und her gingen, bevor sie dann auf uns zustürmten. Eine
andere Wahl, als vorwärts hatten sie ja nicht.
Die grünen Augen sehen noch ein paar Sekunden zu uns herüber und
verschwinden dann im Dunkeln.
Wir halten es für besser, das Feld zu räumen. Marion geht ins
Fahrzeug, ich krabble aufs Dach, mit einem Scheinwerfer bewaffnet.
Aber es ist nichts mehr zu sehen.
Am nächsten Morgen gehe ich zum Wasserfall. Alles ruhig. Es steht
dort eine Tafel:
"Beware of wild Animals ! "
15.12 - 18.12 Anreise "Uganda"
Am späten Nachmittag kommen wir aus dem Nakuru-NP. An der Strasse
Richtung Baringo-See soll es eine Campsite geben. Wir suchen sie
vergeblich, sie ist schon wieder geschlossen.
Stattdessen: Übernachtung im "Stem-Hotel", (S/O, ca. 10km ausserhalb)
Pos. S 0° 18.864 E 36° 8.520
Der Stellplatz hatte Hinterhofcharakter, aber das indische Essen war
wirklich gut. Den Preis fürs Campen muss man aushandeln. (0-400 Ksh)
Da die Strasse über Eldoret nach Uganda eine fürchterliche Asphalt-
Rumpelpiste ist, wollen wir es über Kisumu versuchen, ausserdem ist
die Grenze nach Uganda über Busia nicht so überlaufen.
Aber diese Strecke ist noch schlimmer. Kraterasphalt bis auf die
letzten 70km vor der Grenze. Mit den anderen Fahrzeugen kämpft und
drängelt man um den Platz für die Umfahrungen der zahlreichen
"Fallgruben", in die man viel zu häufig auch hineinkracht.
LKWs kriechen im Schritttempo Berge hoch. Überlandbusse und LKWs, die
keinen Gegenverkehr kennen, donnern mit Permanent-Vollgas an allem
vorbei. Überladene Kleinbusse rasen dazwischen herum, überholen, um
dann direkt vor einem zu stoppen, weil sie einen potentiellen
Fahrgast am Strassenrand erspäht haben.
Für dieses Chaos auf den Strassen braucht man keinen Führerschein,
sondern nur gute Nerven und ein gutes Augenmass.
Übernachtung in Kericho auf der "Kericho Logde and Fish Resort".
Pos. S 0° 22.076 E 35° 17.790 für 150 KsH/Pers.
Kein guter Stellplatz, die "Kneipe" ist dafür recht uhrig. Für eine Übernachtung
ok.
Weit fahren wir am nächsten Tag nicht, nur bis Kisumo. Gegen Mittag
erreichen wir dann auch schon die Campsite "Dunga Refreshment" am
Victoriasee, - aber die Campsite ist seit 2 Monaten dicht.
Doch wir wären nicht in Afrika, wenn sich da nichts machen liesse.
Wir kommen trotzdem auf das Gelände, und da wir ohnehin autark sind,
verhilft uns die Tatsache, dass weder die Toiletten, Wasserhähne und
Duschen funktionieren, zu einem Sonderrabbat.
Schöne Lage, herrlicher Blick auf den Victoriasee, aber sehr
moskitohaltige Luft.
Am nächsten Tag gehts in Busia über die Grenze nach Uganda.
Etwas langwierig, aber sonst kein Problem.
Visa für Uganda 30 USD/Pers. Road-Tax 37.500 UsH (ca.20 USD).
An der Grenze kann man schwarz wechseln. Gute Umtauschkurse gibt es
erst ab 50 USD-Scheinen.
18.-21.12 Bujangali-Falls
In Uganda ist die Natur noch etwas grüner. Alles wirkt tropischer.
Unser Ziel ist das "Speke Camp" an den Bujagali-Falls.
Die Lage direkt an den Wasserfällen des Weissen Nils ist einmalig und
es ist vielleicht die schönste Campsite, die wir bisher hatten. Sie
wird mit vielen Ideen von Peter und Sheeren wieder auf Vordermann
gebracht. Gemütliche Bar und gutes Essen, und dann eben die Top-Lage.
Pos. N 0° 29.040 E 33° 9.639
2 USD/Pers.
Nach ein paar Tagen geht es weiter Richtung Westen nach Fort Portal.
Die 150 km von Kampala bis Mubende sind gute Asphaltstrasse. Die
Strecke (100km) von Mubende bis 50km vor Fort Portal wird gerade
asphaltiert. Die 50km bis Fort Portal sind wieder beste Teerstrasse.
Eigentlich wollten wir in den Semliki-NP, aber es ist Grenzgebiet
zum Zaire/Kongo und dort führen die Ungander wohl einen Kleinkrieg.
Der Zugang ist nach unseren Informationen nicht möglich.
22.-26.12 Lake Nkuruba Reserve
Eine Alternative hierzu ist das "Crater Lake Field" vor dem
Kibale-NP.
Wir bleiben ein paar Tage, machen Fussmärsche durch den Regenwald und
Abstecher in die Umgebung. Es hat sich gelohnt. Eine eindrucksvolle
Landschaft mit vielen schönen Kraterseen.
25.12 Queen Elizabeth NP
Von Fort Portal führt eine gute Strasse zum Queen Elizabeth NP. Man
kann zwar im Park herumfahren, ohne Eintritt zu zahlen, aber wenn man
in die richtigen Ecken will, wird es teuer.
Laut unserem Reiseführer 23 USD/Pers. und für Fahrzeuge eine geringe
Gebühr. Als wir jedoch am Eingansgate stehen, heisst es:
15 USD/Pers. Trucks 150 USD.
Das kennen wir schon aus Tanzania, und auch dort haben wir
dankend abgelehnt. Und so auch hier. Die Schwarzen haben jedes Mass
verloren, wenn es darum geht, Muzungus (Weisse) abzuzocken.
Nachdem wir am Gate übernachtet haben, starten wir zu einer
Schlucht, die ausserhalb des Gates liegt. Als wir ankommen, werden wir
aufgeklärt:
Betreten nur mit einem Ticket für den NP. Einzeltickets nur für die
Schlucht gibt es nicht. Wandern in der Schlucht kostet zusätzlich 30
USD/Pers.
Also: "Bye, bye, Queen Elizabeth NP". Landschaftlich ist der Park
sehr schön, auch ausserhalb. Ob die Tiere im Park so gut beobachtet
werden können wie in Kenia, bezweiflen wir ohnehin. Das Gras ist sehr
hoch, von den Tieren, die wir gesehen haben, schaute eigentlich nur
der Kopf heraus, und das vom LKW aus.
27.- 4.12 Virunga-Berge
Vom Queen Elizabeth NP fahren wir nach Kabale im S/W-Zipfel von
Uganda. Beste Teerstrasse bis Ishaka. 46km von Ishaka bis Ntungamo
Rumpelpiste, danach der Rest bis Kabale gute Teerstrasse.
Einschliesslich Silvester verbringen wir ein paar geruhsame
(langweilige) Tage im "Overlander-Camp".
Pos. S 1° 16.273 E 29° 56.370
2500 UsH/Pers. Infrastruktur für Uganda ok.
Das Essen ist akzeptabel bis gut, man plane seine Hunger aber gut im
voraus. Wartezeiten bis zu zwei Stunden sind durchaus Normal.
Die Lage ist zwar schön, aber wir warten eigentlich auf Neujahr, weil
wir weiter wollen.
1.-2.1. Biwindi NP
Bevor wir zum Biwindi NP fahren, machen wir noch einen kleinen
Abstecher zu den heissen Quellen 8km südlich von Kabale.
Es lohnt sich nicht. Wer es nicht glaubt, kann sich den Tümpel bei
Pos. S 1° 19.192 E 29° 59.812 selbst anschauen.
Der Biwindi NP ist wegen seiner Gorillas bekannt. Wir wollen die
Gorillas in Ruanda besuchen und fahren aus Neugier auf den
Regenwald dort hin. "Forest Walk" ist angesagt. Mal sehen, wie es
sich im Regenwald so spazierengehen lässt.
Die 120 km Anfahrtsweg sind mühsam. Die 25km Strasse von Kabale bis
Ikumba ist Schlaglochpiste. Die Strecke von Ikumba bis Bulema ist
gebührenpflichtig (2000 Ush). Zuerst ist sie gut zu fahren, wird
langsam schlechter, es geht ständig in Kurven bergauf und bergab. Die
Kilometer fliessen zäh. Die Gegend ist übervölkert. Durchschnittsgrösse
der Bewohner ist ca. 1m. Wir durchfahren eine armseelige Gegend.
Überall wird der Regenwald abgeholzt.
Die Campsite "Gorilla Nest Camp" am Eingangsgate ist schön gelegen.
Infrastruktur äusserst mässig, halt "Plumsklo-Niveau".
Pos. S 0° 59.190 E 29° 36.984
Am nächsten Morgen starten wir einen "Rain-Forest-Walk".
Eintritt 15 USD/Pers. 5 USD für den Führer.
Zusammen ca. 90 DM.
Start 10.00 , Ende 13:00
Resumee: Kann man vergessen !
Der Führer hat sich angeregt mit einer Holländerin unterhalten. Sie
war an Pflanzen interessiert - er nicht, sondern eher an ihr.
Er hat eigentlich nichts erläutert und ist im Eiltempo
durchmarschiert. Als wir irgendwo in den Bäumen ein paar Affen und in
weiter Ferne einen Turaco (Vogel) erspähten, tat er so, als sei dieses
eine ganz einmalige Sache.
Diese Vögel und Affen sind uns in grossen Mengen am Nkuruba-Lake um
dem Ohren herumgeflogen, bzw. über den Kopf gesprungen.
Im überwucherten Regenwald an Wasserfällen vorbei zu marschieren war
zwar sehr schön und eindrucksvoll, aber eigentlich war es sein Geld
nicht wert und es hat unsere Erwartungen nicht erfüllt. An Tieren gab
es ausser den paar Affen und ein paar Vögeln, einem kleinen Frosch
und Ameisen nichts zu sehen. Vielleicht haben wir auch die falsche Tour
gewählt.
3.- 5.1. Von Uganda nach Ruanda
Gegen 10 Uhr brechen wir auf mit dem Tagesziel "Kisoro" an der
ruandischen Grenze. Wir könnten den gleichen Weg nach Ikumba
zurückfahren und von dort nach Kisomo, oder aber eine Piste
ausprobieren, die durch den Biwindi-NP führt.
Man braucht dafür keinen Eintritt zu zahlen. Die Strecke soll sehr
schön, aber schwierig zu fahren sein. Da ich ungerne eine Strecke
zweimal fahre, steht für mich die Entscheidung fest. Gegen den
ausdrücklichen Willen meines "Security-Managers" Marion biege ich in
die Piste durch den NP ein. Anfangs ist die Piste hervorragend, aber
es kommt, wie es kommen muss.
Die Piste teilt sich in eine weiterhin gute und eine schlechte auf.
Nach Kabale geht es rechts.
Wegepunkt Pos. S 1° 00.238 E 29° 44.646
Natürlich müssen wir auf der schlechten weiter. Es wird fürchterlich
rumpelig, eng und kurvig für den Magirus. Einmal müssen wir einen
Baumstamm mit der Winde wegziehen, aber die Landschaft, durch die wir
fahren, ist fantastisch. Links und rechts schöner, dichter Regenwald.
Die Strecke ist schön, aber durch die vielen Kurven extrem
zeitraubend, und es ist mittlerweile dunkel, als wir auf die Straße nach Kisomo abbiegen.
Im Dunkeln auf Rumpelpiste im Grenzgebiet im kurvigen Gebirge den Weg suchend ging es nach Kisomo. Auch ein kleines Erlebnis.
In Kisomo fanden wir dann aber eine recht gute Campsite, wo wir den
Tag mit einigen kräftigen Mischungen Lemon mit Warangi (Maniok-
Schnaps) begossen.
Campsite "Rugigana Valley Campsite" Pos. S 1° 16.976 E 29° 41.032
Viel Platz, ruhige Lage etwas ausserhalb der Stadt, warme Duschen.
2500 UsH./Pers.
In der Stadt machte die "Virunga Campsite" einen recht ordentlichen
Eindruck. Die sanitären Anlagen waren für ugandische Verhältnisse
gut.
In Kisomo kann man in einem kleinen Supermarkt einige "europäsche
Lebensmittel kaufen. Bohnen, Pilze, Nudeln etc. Besonders grosse
Auswahl besteht auf den 20 qm aber nicht.
Diesel kostet hier 1470 UsH., also 10% mehr als in Kampala.
Gorilla Trekking kostet 175 USD. Für Stand-by Teilnehmer keine
Ermässigung wie im Biwindi-NP. (250 USD gebucht, stand-by 150 USD)
Einen Platz fürs Gorilla Trekking hätte man in den nächsten 2-3 Tagen
bekommen können.
Die Leute hier im südlichen Uganda machen einen etwas abweisenden
Eindruck, nicht mehr so freundlich wie weiter oben. Vielleicht liegt
es daran, dass sie den Völkermord in Ruanda hautnah miterlebt haben,
bzw. auch davon betroffen waren.
Eines kann man für ganz Uganda, aber insbesondere den südlichen Teil
feststellen: Sobald ein Weisser in Sichtweite gelangt, wird gebettelt,
was das Zeug hält.
Von Cola und Bier einmal abgesehen, wird die Versorgung mit
Lebensmitteln immer dürftiger, je weiter man sich von Kampala
entfernt. Selbstversorger wie wir können das mit mehr Gelassenheit
feststellen, als diejenigen, die auf die lokale Versorgung angewiesen sind.
In Restaurants (geschmeichelte Bezeichnung !) oder Küchen von
Campsites findet man nur eine spärliche Auswahl an Gerichten.
Spaghetti, Chips, Reis und Chapati (Maisfladen) sind als Beilage
meistens zu haben. Die landestypische Matoke (Kochbananen) sind in der
Zubereitung für den Koch zu aufwendig. Bestellt man jedoch zu diesen
Beilagen etwas "Handfestes" wie Chicken, Beef, Fisch oder Pork,
kommt meistens die Antwort :
"Let me check ".
Die Übersetzung lautet : "Nein, das haben wir nicht"
Die Bedienung rennt dann aber immer erst einmal in die Küche, um zu
suggerieren, dass eventuell doch eine Chance bestanden hätte. Dieser
Einsatz wirkt sich u.U. auch günstig auf ein mögliches Trinkgeld
aus.
Alle unsere verzweifelten Versuche, einmal "auswärts" zu Essen,
endeten entweder beim echten Safari-Adler (Chicken), der nie zu
geniessen war, oder bei Omlette, Chips mit Ketchup oder Spaghetti.
Des Essens wegen sollte und wird auch niemand nach S-Uganda fahren.
Weiter nach Ruanda geht es in die gleiche Richtung wie zum Mgahinga
NP. Abzweig ist am "Travellers-Inn" Hotel. Zum NP biegt die
Strasse/Piste dann nach rechts ab, nach Ruanda führt eine einfache
Sandpiste weiter zur Grenze.
5.1. Grenze Uganda/Ruanda bei Cyanika: Pos. S 1° 20.388 E 29° 44.412
Ugandischer-Polizei-Kontrollposten registriert das Fahrzeug.
Ausreisestempel im Immigration-Office links.
Durch Schlagbaum auf die ruandische Seite.
Achtung: Rechtsverkehr und die Uhrzeit ist eine Stunde zurück.
Immigration- und Zollgebäude links. Über Mittag läuft nichts.
Immigration:
Deutsche erhalten nur einen Einreisestempel, kein Visum erforderlich.
Kurzer Blick ins Fahrzeug.
Zoll:
Das Carnet ist bekannt und wird auch vom Beamten akzeptiert, aber er
weiss nicht, ob es wirklich vom ruandischen Zoll offiziell anerkannt
ist. Auf dem Carnet ist Ruanda nicht aufgeführt. (-> bei ADAC
nachfragen)
Mir ist es egal, ich kann das Fahrzeug jedenfalls kostenfrei
einführen.
Keine Kosten für den Grenzübergang Uganda/Ruanda.
5.-7. Gorilla-Trekking im NP "Des Volcans"
Auf bester Teerstrasse geht es nach Ruhengeri. Von dort aus wollen
wir zum Gorilla-Trekking starten.
Die Strassen sind voller Menschen und die Kinder betteln recht
intensiv. Bei einer Bank (neben der Tankstelle auf der Strasse
Richtung Kigali) wechsele ich 50 USD ein und erhalte 20.000 RF
(Ruanda Francs). Einen Beleg gibt es nicht.
1 USD = 400 Fr RW
1 DM = 170 Fr RW
Man kann in Ruanda aber in Hotels auch mit Dollar bezahlen, bzw.
leicht Dollar wechseln.
Diesel und Benzin kostet ca. 360-380 RwF. (1.90 - 2.00 DM).
An der Strasse nach Goma soll es eine "Auberge Karisimbi" geben. Wir
finden sie nicht. An der gleichen Strasse liegt das Hotel "Muhabura".
LKWs dürfen dort nicht auf den Hof. (Weicher Untergrund)
Wir fahren zum Eingang des "Des Vulcans" NP.
Abzweig links bei der Kaserne auf der Strasse nach Cyanika.
(Hinweisschild)
Der Strasse/Piste folgen (ca.12km). Wegweiser gibt es noch nicht.
Streckenverlauf:
S 1° 29.915 E 29° 38.135 Abzeig von Teerstrasse
S 1° 29.416 E 29° 37.749 Wegepunkt
S 1° 26.856 E 29° 35.400 Kinigi/Kreuzung rechts
S 1° 25.939 E 29° 35.678 Eingang NP / Office
Kurz vor dem Eingangs-Office zum NP gibt es ein neues "Kinigi-Guest-
House". Es ist gerade im Wiederaufbau und macht von aussen einen guten
Eindruck.
Für 5 USD wird der Parkplatz für uns zur Campesite.
Essen für 2 Personen ca. 4000 RwF = 10 USD. Das Essen (was sonst als
Chicken) war sein Geld nicht wert, das warme Bier für 4.- DM/Flasche
auch nicht.
Abends bestellen wir uns in dem Restaurant, welches recht ansprechend
eingerichtet ist und einen vielversprechenden Eindruck macht, etwas zu
essen. Die Auswahl fällt leicht, es gibt Chicken!
Für ungerechntet 10 DM ist es ein Reinfall.
Aber wir geben der Küche am nächsten Tag eine 2. Chance.
Ich teile dem Manager bereits am Nachmittag unsere Absicht mit,
wieder bei ihm dinnieren zu wollen.
Somit hat die Küche eine angemessene Vorbereitungszeit, um Jäger
los zu schicken.
Natürlich einigen wir uns auf "Chicken". Etwas anderes sei gerade
nicht vorrätig, teilt er mir bedauernd mit. Also bestelle ich mal
wieder Chicken für 19:00 Uhr.
Um 18:00 Uhr fällt mir ein, dass ich den Koch darauf hinweisen
sollte, das Chicken gut durchzubraten, der Samonellen wegen.
Ich erwische den Koch. Der weiß von nichts und fällt aus allen
Wolken, dass er heute überhaupt noch kochen soll. Wir
besprechen die Soße. Mushroom-Soße wie gestern hat er nicht mehr,
aber wie wäre es mit Curry-Soße.
Vor meinem geistigen Auge flattert ein leckeres, würziges Curry-
Hähnchen vorbei.
Ja, ja, aber ja, ein Curry-Hähnchen !
Keine 10 min. später kommt ein Laufbursche an und erklärt mit
Bedauern, dass es kein Curry gibt. Aber er hätte eine
"grzschlhich-Soße" zu bieten. Mir ist alles egal, dann eben die
"grzschlhich-Soße".
Eine halbe Stunde später ist das Essen fertig. Marion hatte sich
schon in weiser Voraussicht Omlette bestellt.
Das was ich auf meinem Teller erspähte kam eher aus einem
Krematorium als aus einer Küche. Ein langes dürres, verkohltes
Geflügelbein streckte sich mir entgegen.
Es war eher Zerstörungswut als Resthunger, was mich veranlasste, an
dem Untier herumzusäbeln.
Das Untier gewann. Das Fleisch ließ sich weder schneiden noch beißen.
Die Soße war nur zur einmaligen Probe angerichtet worden und hieß dann
"gräßlich-Soße". Bis auf die Pommes mit Ketchup ging alles zurück.
Die Rechnung kam umgehend. Kostete gestern das Chicken noch 2000 RwF
(5 USD), sollte dieser Vogel heute schon 2500 RwF kosten, also ca.13
DM für eine Krähe mit Pommes-Frites. Da es keine Speisekarte mit
Preisen gibt, werden die Preise eben ausgehandelt.
Ich glaube, dass mein Blick und das Messer, das noch auf dem Tisch
lag, viel zur sofortigen Preisreduzierung beigetragen haben.
Am folgenden Morgen organisieren wir das Gorilla-Trekking.
Z.Zt. gibt es noch zwei Büros des NP, wo man das Gorilla-Trekking
buchen kann. Eines ist in Ruhengeri direkt hinter der Präfektur.
Dieses wird aber bald geschlossen, und man organisiert dann alles am
Eingangs-Office.
Kosten pro Person 250 USD. (Eintritt inkl.)
Gorilla-Trekking soll demnächst drastisch teurer werden, auch in
Uganda, man spricht von 500 USD/Pers.
Für den 7.1. buchen wir eine Tour. Es gibt 4 Gorillagruppen, die
Besucher akzeptieren, die anderen sind noch wild.
Hier in Ruanda gibt es wesentlich mehr Gorillas als in Uganda.
Dort gibt es eine bzw. zwei Gruppen mit ca. 10 Tieren.
Die Susagruppe ist sehr mobil und schwer ausfindig zu machen.
Wir entscheiden uns für die Amahoro-Gruppe, die sich beim Berg
"Visoke" aufhält. Nicht weit von dort ist die Forschungsstation
"Karisoke" von Dian Fossey.
Um 8:30 geht es los. Ein Deutscher und eine Afrikanerin sind noch
dazugekommen. Das Wetter ist optimal, leicht bewölkt und nicht zu
warm.
Unser gesamter Tross besteht nunmehr aus ca. 20 Personen:
3 Führer, 2 Fahrer und 4 Touristen. Der Rest, ca. 10 Mann sind mit
Kalaschnikow bewaffnete Soldaten.
Nach 20 Minuten Anfahrt sind wir am Fusse des Visokes angekommen. Ein
Teil der "Bodentruppen" bleibt als Rückendeckung zurück. Mit 10 Mann
geht es dann auf rutschigem Boden auf einem Pfad durch den Urwald
zum letzten Übernachtungsplatz der Gorillas.
Als sinnvolle Ausrüstung emfiehlt sich:
- Wanderschuhe mit Stollen oder besser Stiefel
- Handschuhe, feste Hose und ein langärmliges Hemd gegen Brennesseln
- Regenjacke
- etwas zu trinken
- lichtempfindliche Filme ab 400 ASA (Blitzlicht nicht erlaubt)
Bereits nach 25 min. hatten wir die Gorilla-Gruppe erreicht.
Ein lautes Gebrüll überzeugte uns davon. Die Führer begannen, die
Tiere mit tiefem Gebrumme zu beruhigen.
Ein mittelgroßer Gorilla kam uns entgegen und stellte sich zum
Fototermin in Pose. Wir hatten fast das Gefühl, er war stolz darauf,
abgelichtet zu werden.
Wir näherten uns den Gorillas, manchmal so dicht, dass wir nur die
Arme hätten ausstrecken brauchen, um sie zu berühren.
Immer wenn Sie weiterzogen, folgten wir ihnen durchs dichte
Unterholz. Alles lief sehr friedlich ab, und sie ließen sich durch
unsere Anwesenheit nicht stören. Eine aufregende Sache, besonders als
uns der riesige Silberrücken, der Chef der Truppe, in knapp 4m
Entfernung gegenübersaß.
Jedesmal wenn die Tiere etwas unruhiger wurden, begannen die Führer
wieder ihr beruhigendes "Muhmm, muhmm" zu brummen, und es schien auch
auf die Tiere zu wirken. Wir konnten uns problemlos zwischen ihnen
bewegen.
Von den Kleinsten mit ihren großen runden Köpfen, den tappsigen
Bewegungen und drolligem Aussehen hätte Marion am liebsten gleich ein
paar mitgenommen.
Die etwas Älteren hatten in ihrem Aussehen durch ihr wuscheliges Haar
etwas vom "Struwelpeter". Mit ihrem sanften, fast wehmütigen Blick
vermittelten sie schon eine persönliche Ausstrahlung, so daß man das
Gefühl hatte, es eher mir einem menschlichen Wesen als mit einem Tier
zu tun zu haben.
Der große Silberrücken sieht allerdings nicht mehr so anmutig aus.
Sein Kopf hat eine Keilform mit kräfigen Kiefern. Er muß mit seinen
Oberarmen und dem gewaltigen Brustkorb über enorme Kräfte verfügen.
Er hat außer, wie immer dem Menschen, keine Feinde, und somit ist der
ganze Clan sicher.
Es heißt, dass ihm sogar der Büffel, eines der wildesten und
unberechenbarsten Tiere Afrikas, aus dem Wege geht.
Nach knapp 1 1/2 Stunden ging es zurück.
Ein weiteres Highlight von Ostafrika bzw. unserer Reise.
Über die Kosten für ein solches Erlebnis denkt man anschliessend nicht
mehr nach.
8.1. Giseny
Von Ruhengeri geht es auf bester Teerstrasse durchs "Schweizer
Hochland" nach Giseny am Lake "Kivu".
Ruanda ist das dicht bevölkertste Land Afrikas. Man merkt es !
Überall links und rechts der Strasse sind Menschen. Die meisten winken
uns zu und rufen "Muzungu, Muzungu". Wenn sie dann Blickkontakt
haben, kommt sofort die bettelnde Handbewegung oder noch eindeutiger,
die reibende Bewegung zwischen Daumen und Zeigefinger.
In Giseny angekommen, suchen wir erst einmal einen Stellplatz. Einen
Campingplatz o.ä. gibt es hier nicht. Beim Hotel "Regina" werden wir
fündig.
Pos. S 1° 41.956 E 29° 15.295
Hinterhofstellplatz für 5 USD. Wer länger bleiben will, kann
eventuell direkt am Kivu-See stehen, denn das Grundstück am See
gehört auch zum Hotel. Abends essen wir im Hotel. Die Speisekarte
erzählt von besseren Zeiten. Ca. 30 Gerichte stehen zur Auswahl.
Aber wie nicht anders zu erwarten, schrumpft die Auswahl auf Chicken
und Tilapia (lokaler Fisch) zusammen. Aber wir sind dann überrascht;
es schmeckt hervorragend.
An dieser Stelle hat der Lake Kivu einen traurigen Ruhm erlangt.
Während des Völkermords in Ruanda soll das Wasser des Sees blutrot
vom Blut der Niedergemetzelten gewesen sein. In der Stadt herrscht
eine eigenartige Ruhe, überall Militär und UN-Fahrzeuge. Kein
optimaler Ort zum Erholen. Am nächsten Tag fahren wir weiter nach
Kibuye.
Um auf die Piste nach Kibuye zu gelangen, muss man wieder ein paar
Kilometer (ca.6 km) Richtung Ruhengeri zurück. Der Abzweig ist leicht
zu übersehen.
Abzweig bei Pos. S 1° 41.998 E 29° 19.102
Die Piste (ca 115km) ist recht gut zu befahren und führt durch
herrliche Landschaft mit Teeplantagen. Die Leute am Strassenrand
bleiben manchmal mit offenem Mund völlig erstarrt stehen, als wir mit
dem Magirus an ihnen vorbeifahren. Es sind noch recht ursprüngliche
Bewohner, die noch nicht viel von der Welt kennengelernt haben, ausser
den Hilfsorganisationen aus aller Welt.
UN, UNICEF, Rotes Kreuz, DED etc. geben sich ein Stelldichein und
zivilisieren Ruanda nach ihren Vorstellungen.
9.-10.1 Kibuye
In Kibuye angekommen finden wir neben dem "Guesthouse Kibuye" einen
schönen Stellplatz direkt am Kivu-See. Das Guesthouse selbst hat
ebenfalls eine wunderschöne Lage auf einer Landzunge. Für ruandische
Verhältnisse sehr nobel hier.
Die Speisekarte hält ebenfalls, was sie verspricht. Es ist alles
erhältlich und es schmeckt sogar. Ein wirklich lohnenswertes Ziel zum
Relaxen.
Pos. S 2° 3.490 E 29° 20.725
Unser nächste Ziel ist der Nyungwe-NP. Von Kibuye führt eine Piste
(105km) durch fantastische Landschaft entlang des Kivu-See Richtung
Süden nach Cyangugu. Die Piste ist "durchwachsen", streckenweise gut,
manchmal recht rumpelig. Der Einstieg der Piste aus Kibuye ist bei
Pos. S 2° 4.164 E 29° 20.621
Nach 105 km erreicht man die Teerstrasse, die rechts nach Cyangugu und
links zum NP führt. Die Strasse hat einige üble Schlaglöcher zu
bieten, an einer Stelle ist der Abhang samt Strasse um 1m abgesackt.
Die Stelle darf man nicht übersehen, sonst kracht es gewaltig !
11.1. Nyungwe NP
Unterwegs kann man im Guesthouse "Nyungwe-NP" bei Pos. S 2° 26.475 E 29° 5.504 übernachten.
Der Campingplatz und der NP sind bei Pos. S 2° 28.671 E 29° 12.010
erreicht.
10 USD/Pers. für den Besuch des NP-Forest. Camping inklusive.
Schimpansen und Colobus-Affen Trekking 20 USD/Pers.
Es lohnt sich, im Regenwald spazieren zu gehen. Mehrer Routen sind
ausgeschlildert. Wer aber einen Kompass, oder besser ein GPS hat,
sollte es mitnehmen, so kann man auf einen Führer, die gleich zu
dritt mitkamen und nur gestört haben, verzichten.
12.1. Butare
Butare ist Universitätsstadt und gilt als "Intellektuellen-Hochburg"
von Ruanda. Sie ist tatsächlich recht modern und es gibt mehrere gute
Hotels. Wer also nach längerer Abstinenz mal wieder an einem
französisch gedeckten Tisch mit gestärkten Servietten sitzen möchte,
kann z.B. im Hotel "Credo" absteigen. Für afrikanische Verhältnisse
sehr schön eingerichtet. Das Essen ist gut (5-8 USD für ein
Hauptgericht).
Mal ein anderes Gesicht von Afrika, - oder nur eine Maske ?!
Wir können kostenlos auf dem abgeschlossenen Parkplatz übernachten,
da wir abends im Restaurant essen.
Hotel "Credo" Pos. S 2° 36.545 E 29° 44.258
Unser Ziel in Butare ist das Nationalmuseum.
Öffnungszeiten ?? - 12:00 und 14-17:00
Eintritt 1000 RwF.
Es lohnt sich. Auf anschauliche Art und Weise erhält man viel
Wissenswertes über Ruanda. Die Geschichtsschreibung hört allerdings
vor dem Bürgerkrieg auf. Auf dieses Kapitel der Geschichte wird nicht
eingegangen.
Der einzige, indirekt Hinweis ist ein Diagramm der
Bevölkerungsentwicklung. Eine Verdopplung alle 20 Jahre !
Das hört sich nicht so schlimm an, aber übertragen auf Deutschland
hiesse es, dass wir seit der Wiedervereinigung um 50 Millionen
Menschen gewachsen wären.
Diese Bevölkerungsentwicklung ist auch der Grund für den Massenmord
unter der Bevölkerung. Es heisst zwar immer, der Grund wäre die
Feindschaft zwischen Hutus und Tutsis. Es ist aber hauptsächlich ein
Verdrängungskrieg gewesen.
13.1. Kigali
Am nächsten Morgen fahren wir nach Kigali. Die Strasse ist gut (Teer).
In Kigali erweist sich die Suche nach einem geeigneten Stellplatz für
unseren Mc. Dee als äusserst schwierig. Eine Campsite gibt es nicht,
die wenigen Hotels haben meistens keinen abgeschlossenen Parkplatz,
wollen keine Camper oder der Parkplatz ist zu klein.
Nach Stunden "Herumgurkerei" ist es dunkel und wir stellen uns auf
einen grossen Platz vor einem Restaurant. Der Platz war ok und das
Essen dort auch. Beste französische Küche und eine Flasche Wein
alles zusammen ca. 100 DM.
Wer auch nichts Besseres/Preiswerteres findet:
Pos. Stellplatz Restaurant : Pos. S 1° 56.987 E 30° 4.556
Ein anderes Hotel hat einen Hinterhofstellplatz, allerdings nur für
Fahrzeuggrösse bis kleinem Unimog.
Hotel "Baobab" : Pos.: S 1° 58.485 E 30° 2.677 (im S/W-Kikali)
Informationen bekommt man im Touristenoffice.
Einen guten Supermarkt mit hervorragendem Fleisch gibt es in der
"Av. des Milles Collins".
S 1° 56.996 E 30° 3.520 BCK-Supermarkt (gegenüber vom DED)
In der gleichen Strasse findet man auch ein Internetcafe. (3 DM/Std.)
In dieser Gegend ist Geldwechsel auf dem Schwarzmarkt zu guten Kursen
möglich.
Da wir keinen richtigen Stellplatz gefunden haben und auch sonst
eigentlich ausser Internet nichts mehr zu erledigen haben, fahren wir
am nächsten Tag weiter Richtung Grenze-Tanzania.
Zuerst fährt man Richtung Flughafen und biegt irgendwo links ab. Wir
verpassen die Abfahrt und gelangen zum Flughafen. Von dort schlagen
wir uns durch bis wir bei
Pos. S 1° 58.307 E 30° 10.590 auf die Strasse nach Tanzania treffen.
Auf guter Strasse erreichen wir die Grenze nach Tanzania gegen 16:15
Ruanda-Zeit. In Tanzania ist man 1 Std. weiter. Dieses ist von
Bedeutung, da die tanzanischen Grenzbeamten ihre Grenze um 18:00
pünktlich schliessen.
Die Abfertigung an dem kleinen Grenzübergang ist zügig.
Nach der freundlichen Abfertigung auf ruandischer Seite fährt man
über den Grenzfluss "Kagera". Man darf hier eigentlich nicht
fotografieren.
Auf der tanzanischen Seite wurden wir von einem freundlich
schnorrenden Militärposten empfangen. Blick ins Fahrzeug.
Als wir am nächsten Morgen aufbrechen, bietet sich uns ein Polizist
mit Kalaschnikow als Begleitschutz an. Die Gegend soll auch etwas
"banditenangereichert" sein. über diese Strecke läuft ein Hauptteil
der Versorgung nach Ruanda.
Wir lehnen dankend ab.
Unterwegs sehen wir viele Leute am Strassenrand. Die ganze Gegend ist
recht arm.
Als wir an einer Gruppe Männer vorbeifahren, sehe ich einen mit einem
dicken Bündel zusammengebundener Decken. Da gerade Gegenverkehr ist,
fahre ich dicht an die Gruppe heran, so dass sie zurückweichen müssen.
Der mit den Decken tut so, als wenn er mir das Bündel vor den LKW
werfen will und läuft hinter mir über die Strasse und verschwindet im
Busch. Dieses eigenartige Verhalten lässt mich über die Situation
nachdenken.
Was passiert, wenn man solch einen Ballen bei einer Geschwindigkeit
von 70 km/h unter die Räder bekommt. Gerät ein LKW dann etwa ins
Schleudern und landet im Seitengraben, wo man ihn dann ausplündern
kann ?
Ist das eine Masche der Banditen ? Ich weiss es nicht, aber vielleicht
sollte man aufpassen, wenn man solche Gruppen am Strassenrand mit
einem Bündel Wolldecken sieht.
Nach ca. 95 km zweigt links eine gute Piste nach Norden ab. Sie führt
nach Bukoba und nach Mwanza.
Pos.: S 2° 54.572 E 31° 12.011 Abzweig auf Piste nach Norden
In Katoke biegt man rechts nach Mwazna, unserem nächsten Ziel ab. Bis
Geita ist die Piste gut befahrbar und führt durch dichtes Buschland.
Pos.: S 2° 39.894 E 31° 22.203 Kreuzung nahe Katoke (nach Mwanza)
Vor dem Ort "Geita" gabelt sich die Piste.
Pos. S 2° 53.590 E 32° 9.180
Rechts geht es nach einigen Kilometern in den Ort. Er ist zwar etwas
grösser und bietet auch einige Versorgungsmöglichkeiten (Treibstoff),
einen einigermassen guten Übernachtungsplatz haben wir nicht gefunden.
Es ist bereits dunkel und wir stellen uns mitten ins Dorf.
Wir bleiben auch wider Erwarten ungestört, bis auf einen ungebetenen
Besucher in der Nacht, der unsere Dieseltanks anzapfen wollte
Bereits im Ort beginnt eine schreckliche, 85 km lange Schlaglochpiste
nach Mwanza. Es ist die wohl fürchterlichste Hauptpiste, die wir
bisher gefahren sind. Auf jeden Meter kommt ein Schlagloch.
Ausweichen ist eigentlich kaum möglich, man sucht nur den günstigsten
Weg durch die Granattrichter.
Es ist eine LKW-Strecke.
Um nach Mwanza zu gelangen, muss man per Fähre eine Bucht des
Viktoria-Sees überqueren. (ca. 2km)
Nach ca. 55 km gabelt sich die Piste. Dort kann man entweder zum
nördlichen Fähranleger in Kamanga oder zum südlichen Fähranleger in
Busisi fahren.
Da wir wissen, dass von Busisi auch LKWs mit der Staatsfähre nach
Mwanza transportiert werden, biegen wir rechts nach dem 30 km
entfernten Busisi ab.
In Busisi müssen wir fast 3 Std. auf die Fähre warten. Die witzigen
Kinder verkürzen die Wartezeit.
Pro. Person 800 TsH
Fahrzeuge nach Grössen und Gewicht gestaffelt zahlen
3000 - 7000 Tsh.
Dauer der Überfahrt ca. 30 Min.
Auf der anderen Seite angekommen, geht die Piste noch 9 km in östliche
Richtung weiter, bis die Teerstrasse nach Mwanza erreicht ist. Diese
hört in Mwanza plötzlich auf, und es beginnt die absolut schlechteste
Strasse innerhalb eines Dorfes oder einer Stadt, in der wir je gewesen
sind. Mwanza ist die zweitgrösste Stadt Tanzanias. Schlaglöcher dicht
an dicht, Sandbuckel bis 1m Höhe und tiefe Senken machen diesen
Teil von Mwanza zu einem optimalen Off-Road Übungsplatz.
Es ist unfassbar.
Die "New Blue Campsite" gibt es nicht mehr. Stattdessen finden wir im
"Mwanza Yacht Club" einen schönen Stellplatz direkt am Viktoriasee.
Es braucht 20 Minuten Rangierarbeit, bis wir durch die Einfahrt und
unter den tiefhängenden Stromleitungen hindurch sind. Einigermassen
geschafft für den Tag freuen wir uns über mehrere kühle Biere und ein
gutes Essen.
Hier kann man es für ein paar Tage gut aushalten.
Stellplatz 10 USD/Tag
Pos. S 2° 31.727 E 32° 53.667 "Mwanza Yacht Club"
akzeptable Auswahl , aber sehr teuer.
In dem kleinen Laden links neben dem Sabrinas-Supermarkt
kann man vieles billiger bekommen.
Internet:
Gegenüber dem Cafe "Salma Cone"
Recht erhabene Besitzer, 1500 TsH/Std.
20.1. Richtung Grenze Tansania/Kenia
Auf allerschlimmster Rumpelpiste geht es weiter Richtung Kenia.
Nicht zu unrecht gilt diese als die wohl schlechteste Strasse Tansanias.
Unterwegs sind Kinder am Strassenrand, die so tun als füllen sie die
Schlaglöcher aus und erwarten dann "Money, Money". Sie rennen solange
nach Geld schreiend hinter einem her, bis ihnen die Puste ausgeht.
Es gibt hier zwar Heerscharen von Kindern. Aber selbst die wären gegen
die unzähligen Schlaglöcher machtlos.
Beim Museumsdorf "Bujora Sukuma" kann man für 2 USD/Pers. und
2 USD/Truck übernachten. Es liegt 1.5km abseits der Piste.
Wenn man hier in der Gegend ist, lohnt sich der Besuch eventuell auch
ohne die Campingmöglichkeit. Eine weitere Anreise würde ich wegen des
Museumsdorfs im Hinblick auf die schauerliche Piste niemandem
empfehlen.
Pos. S 2° 33.321 E 33° 2.754 Abzweig z. Bujory Dorf
Am nächsten Morgen geht es wieder auf die Rumpelpiste. Nach 37km (v.
Mwanza aus) geginnt eine gute Teerstrasse. Nach 130km Holperei im
Kriechtempo ein erhabenes Gefühl, über die Strasse zu gleiten.
Ca. 40km hinter Nassa gibt es ein neues Camp "Serengeti Stop
Over" bzw. Restaurant mit Campsite. Der Preis fürs Campen stand noch
nicht fest. Nach anfänglich stolzen 10 USD einigten wir uns auf 6 USD
für die Nacht.
Pos. S 2° 12.108 E 33° 51.853
Die bessere Wahl für die Nacht wäre die Campsite vorm Serengeti-Gate
"Ndabaka" gewesen.
Grenze/Abfertigung kein Problem, aber die Kenianer verlangen Road-Tax
bis nach Nairobi 30 USD. Zwar erkläre ich ihnen, dass ich über die
Maasai-Mara fahren will und die Strecke nach Nairobi wesentlich kürzer
sei, aber es hilft nichts, ich muss 30 USD für den 2-Achser LKW
zahlen.
Kurz vor Miori biegen wir rechts auf die Piste in Richtung Maasai-Mara
ab.
Pos. S 1° 5.725 E 34° 27.370 Abzweig zur Maasai Mara
Sie ist stellenweise etwas holperig, aber noch recht gut zu fahren.
Die Nacht verbringen wir auf dem Hinterhof des heruntergekommenen
Hotel "Pre Mara" für 5 USD.
Pos. S 1° 11.409 E 34° 37.315 Hotel "Pre Mara"
Der neue Tag beginnt gut. Sonnenschein, klare Luft, ausgeschlafen, bis
in die Maasai-Mara nur noch ein "Katzensprung". Zwar soll die Piste
schwierig sein, aber wir sind früh dran und können uns Zeit lassen.
Aber nichts ist in Afrika beständiger als der Wechsel !
Kaum sind wir wieder auf der Piste Richtung "Lolgorien", als wir vor
einem Fluss ohne Brücke stehen. Es ist der Migari. Ein paar Leute
stehen herum und ich frage sie, wo die Brücke geblieben ist.
" Es gibt hier keine Brücke, sondern man fährt Normalerweise durchs
Wasser, aber jetzt ist der Wasserstand so hoch, dass man nicht mehr
passieren kann." lautet die Antwort.
"Ausserdem kommt nach dieser Durchfahrt noch eine zweite, und die ist
noch tiefer."
Diese hier reicht auch schon, keine Chance.
Wir müssen umkehren und einen grossen Umweg (ca.250km) über Kisji
fahren. Aber es soll ja Teerstrasse sein, zum Teil erst ein paar Jahre
alt.
Aber wir kommen nur sehr langsam voran, da es sehr hügelig ist, und
auch die Strasse mit ihren Löchern und Bumps immer wieder zum Abbremsen
zwingt. Unterwegs sehen wir, dass alle Flüsse bis zum Überlaufen voll
sind. Bei manchen Brücken erreicht der Fluss bereits die Strasse.
Wenn jemand vorhat, die gleiche Strecke wie wir über Lolgorien in die
Maasai-Mara zu fahren und die Flüsse auf der Anfahrt schon einen
ähnlich hohen Wasserstand haben, sollte er sich keine grossen
Hoffnungen mehr machen, den Migari überqueren zu können.
Ca. 50km hinter Kisji, (die Sadt ist ein solches chaotisches
Drecknest, dass es schon wieder sehenswert ist), in Richtung Kericho
zweigt die Strasse nach Bomet ab.
(Gute Teerstrasse, nur ein paar Jahre alt), heisst es im Reiseführer.
Sie war sicher einmal gut, und der Mittelstreifen sieht noch nicht
einmal ganz abgetrocknet aus, aber sie ist jetzt bereits schon
wieder hin. Tiefe Löcher und Schlammpassagen machen das Fahren
"abwechslungsreich".
Wir verlieren viel Zeit, und als wir auf die modderige Piste zur
Maasai-Mara abbiegen, dämmert es bereits. Wir finden einen Stellplatz
nahe einem Massai-Dorf.
Eigentlich wollten wir seit 2 Tagen schon in der Massai-Mara sein, und
jetzt trennen uns immer noch 80km modderige Piste von unserem Ziel.
Heute morgen waren wir noch sicher, in 3 Stunden da zu sein, und jetzt
bestehen echte Zweifel, ob die Massai-Mara überhaupt befahrbar ist.
"Another tough day in Afrika ",
würde Steve, der Engländer, den wir im Maasai-Camp kennengelernt
haben, jetzt wieder sagen, und man könnte die Sache auch nicht
passender beschreiben.
Die Nacht über hatte es geregnet und die Piste, auf der es weiterging
war nur Matsche und Wasserlöcher.
In Norengore, einer Anhäufung kleiner, schäbiger Bretterbuden, geht
es auf die Piste in die nördliche Maasai-Mara. Wir stellen uns an die
Kreuzung, um den nächsten Tag abzuwarten, ob sich das Wetter bessert
oder nicht. Sollte es weiterhin regnen, wird die Maasai-Mara nur auf
wenigen Pisten befahrbar sein und das wollen wir nicht. Ausserdem
würden wir mit unserem Mc. Dee erheblichen Flurschaden anrichten.
Wir hatten die Maasai-Mara jetzt gestrichen und fuhren auf
rutschiger Piste und bei heftigen Tropenschauern zum "Fishermans Camp"
am Lake "Naivasha". Überall kamen Sturzbäche herunter, alle Flüsse
und Bäche waren überlaufen und grosse Flächen standen unter Wasser.
Eigentlich ist jetzt Trockenzeit !
25.-31.1 Lake Naivasha
Nach ein paar faulen Tagen am Lake Naivasha besuchen wir den
"Crater-Lake" in der Nähe. Die Gegend um den Naivasha-See ist sehr
schön und man sieht recht viel frei herumlaufende wilde Tiere.
Der jadegrüne Kratersee, umgeben von Fieberakazien ist idyllisch
gelegen, man kann mit einem Boot hinausrudern (kostenlos!) und ein
paar Colobusaffen sehen.
Eintritt 100 KsH/Pers. 50 KsH/Fahrzeug
Das nächste Ziel ist der "Hell Gate" NP südlich vom Lake Naivasha.
Wieder zieht unsere Masche mit dem 2-sitzer LKW. Da wir auch noch das
Ticket vom Amboseli, wo wir ebenfalls nur 200 KsH bezahlt haben,
vorweisen können, werden aus den anfangs geforderten 1000 KsH dann 200
KsH für den Truck.
Eigentlich ein preiswerter NP, aber viel zu bieten hat er ausser einer
sehenswerten Landschaft und einem guten Campingplatz nicht viel. Das
Wildlife hält sich eher in Grenzen.
Von den drei Campingplätzen ist die "Nairburta-Campsite" eindeutig der
beste.
1.2.- 5.2. Nakuru NP
Langsam nähern wir uns dem Ende unserer O-Afrika-Tour. Unseren
Rückflug haben wir auf den 10.2.01 gelegt. Ursprünglich wollten
wir die verbleibende Zeit im Maasai-Mara NP verbringen, aber der stand
ja unter Wasser, bzw. das Gras war für Game-drive zu hoch.
Da uns der Nakuru NP beim letzten Mal sehr gut gefallen hat, ist
das genau das richtige Ziel zum Abschluß.